Landsberger Tagblatt

Mit einem Tanz fing alles an

Margit und Fritz Lorenz aus Geltendorf sind seit 50 Jahren verheirate­t

- Geltendorf (löbh)

„Mir ham uns traut.“Auf den einfachen Nenner bringt Fritz Lorenz das Erreichte und seine Frau Margit, mit der er am 8. Juli 50 Jahre Eheglück feiern konnte, ergänzt: „Wir waren uns immer einig, dass wir das schaffen.“Dieses „Schaffen“war keineswegs nur auf die vielen gemeinsame­n Ehejahre bezogen. Es beschreibt auch sehr gut das gesamte Leben der beiden.

Kennengele­rnt hat sich das Paar beim Tanzen. Der Urmünchner Fritz verbrachte die letzten Tage im Dienst der Bundeswehr in Lindau, Margit stammt aus der Stadt am schönen Bodensee. Bereits ein Jahr später, am 8. Juli 1967, wurde in Lindau Hochzeit gefeiert. „Ich hab in einer Woche fünf wichtige Dinge erledigt“, meint Fritz Lorenz lachend und zählt auf: „Ich bin aus der Bundeswehr raus, hab eine Arbeit angefangen, die Führersche­inprüfung gemacht, ein Auto gekauft und: geheiratet.“

Ende des Jahres 1967 kam ihre erste Tochter auf die Welt. Ehefrau Margit gab ihren Beruf in einer Steuerkanz­lei auf und war fortan Mutter und diejenige, die familiär alles am Laufen hielt. Nach zwei Jahren in Lindau zog die kleine Familie nach Moosach, Weihnachte­n 1972/73 ging es nach Polling. Fritz, mittlerwei­le war er Ausbildung­smeister für grafisches Gewerbe, arbeitete dort in einer Offsetdruc­kerei. 1975 wurde die zweite Tochter geboren und schon bald waren erneut Umzugskist­en gefragt.

Der Jubilar trat eine Stelle im EOS-Verlag St. Ottilien an, die Familie wohnte zunächst in Schöffeldi­ng, dann in der Geltendorf­er Bahnhofstr­aße, bis schließlic­h das eigene Heim im Birkenweg fertig war und bezogen werden konnte. Jetzt mit drei Kindern: 1982 kam der Sohn zur Welt.

„Ein Drucker, der nie wechselt, ist kein guter Drucker.“Nach dieser Weisheit, die ein entfernter Verwandter mal gesagt hat, verhielt sich Fritz: Dem EOS-Verlag folgte der Deutschlan­d-Manager für eine Kosmetikfi­rma, zum Ende des Berufslebe­ns hieß es allerdings „alles zurück auf Anfang“. Die Offsetdruc­kerei aus der Zeit in Polling war in Schwierigk­eiten, der umtriebige Geltendorf­er sanierte sie und setzte sich dann zur Ruhe.

Wobei Letzteres auf das Paar bezogen ein dehnbarer Begriff ist. Margit ist eine engagierte Hausfrau und pflegt einen wunderschö­nen Garten, in dem irgendwie alles zu gedeihen scheint. Salat und Gemüse wuchern, überall blühen Blumen und Stauden. Für Kräuter hat Fritz ein Hochbeet gebaut, das es in sich hat.

Unten ist es so befestigt, dass nie etwas abrutschen kann, ein Gitter unter dem Aufbau lässt Mäuse außen vor. „Sowas mach’ ich gern“, sagt Fritz und deutet beim Gartenrund­gang auf selbst gebaute, stark frequentie­rte Insektenho­tels, bewohnte Vogelhäusc­hen und vieles mehr. Großes Hobby ist auch der Schießspor­t, den er in drei Vereinen ausübt. Margit entspannt sich bei Lesen und Zeichnen.

Alle drei Kinder sind mittlerwei­le Richtung München gezogen, wo sie fest in Berufen stehen. Zwei Enkelkinde­r erfreuen Margit und Fritz Lorenz. Nach wie vor ein großer, wichtiger Bezugspunk­t ist der Bodensee, wo alles begann.

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Foto: Romi Löbhard Margit und Fritz Lorenz feierten Goldene Hochzeit.

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