Mal überlegen, wo der Ball hin muss
Über 1000 Kicker starten beim Raiffeisencup in Fuchstal. Vor allem die Kleinsten begeistern die Zuschauer, sorgen aber auch schon mal für Verzweiflung bei den Betreuern
Hochbetrieb herrschte am Wochenende auf der Sportanlage des SV Fuchstal. Etwa 1000 Kinder aus 80 Mannschaften nahmen dort am 6. Raiffeisencup teil. Während es die Älteren schon richtig ernst nahmen, sorgten vor allem die Kleinsten beim Publikum für Unterhaltung – und auch mal fast für Verzweiflung beim Betreuer.
Bei guten Bedingungen, lediglich am Sonntagmorgen regnete es etwas, boten die Teilnehmer abwechslungsreichen Fußball. Der Veranstalter sorgte nicht nur für den reibungslosen und zeitgerechten Ablauf, sondern versorgte die Kinder und ihre Eltern auch stets mit Verpflegung. Heiß begehrt waren bei den Nachwuchskickern vor allem die Pommes.
Einen Blickfang bildeten die Wettbewerbe der allerkleinsten Fußballer, die zumeist im großen Pulk vereint dem Ball nachjagten. Die wohl auch durch die Körpergröße bedingten Klassenunterschiede trugen die Kinder zumeist mit Fassung: So kassierte beispielsweise die Lengenfelder G-Jugend gegen Stoffen innerhalb von zehn Minuten gleich acht Dinger.
Zuvor waren die Schwabbrucker in einer ähnlichen Situation, sie lagen innerhalb kurzer Zeit gegen Fuchstal mit sechs Toren zurück. Der Aufforderung des Betreuers folgend „spielt einfach weiter“setzten sie dann am Ende sogar noch zwei Bälle ins gegnerische Tor.
Weniger unaufgeregt als die Kinder reagierten einige Eltern am Spielfeldrand. Neben sehr allgemeinen Hinweisen wie „schau halt, da ist der Ball“oder „nach vorne“wurde es im Einzelfall etwas konkreter. „Holt euch den Ball, anstatt in der Nase zu bohren“, war sicher ein hilfreicher Beitrag.
Nachdem die Fuchstaler im Halbfinale gegen Peiting im Elfmeterschießen verloren hatten und auch im Spiel um Platz drei an den Jungs aus Schwabbruck – die offenbar aus dem Vorrundenspiel gelernt hatten – scheiterten, hatte ein Außenstehender die Erklärung schnell parat: Die Kinder hätten schließlich vorher Berge an Pommes gefuttert und nun sicher Bauchweh gehabt.
Sehenswert war auch das Turnier, das sich die Vier- und Fünfjährigen aus Denklingen, Fuchstal und Rott lieferten. So gab es immer welche, die zwar beherzt aufs Tor zuliefen – bis ihnen die verzweifelten Betreuer von außen signalisierten, dass man doch nicht in den eigenen Kasten schießen solle. Ganz egal welche Platzierung am Ende herauskam, zeigten sich die Kinder hocherfreut über den Pokal für die Mannschaft und die Erinnerungsgabe für jeden Einzelnen, für manche sicher die erste Trophäe in ihrem Fußballerleben. Für die Größeren gab es einen Wanderpokal für den Sieger und ei- nen Ball für jedes Team. Ermöglicht hatte dies alles der Hauptsponsor, die örtliche Raiffeisenbank, die Roland Rock bei den Siegerehrungen vertrat.
Was für die Kinder ein paar Stunden Spaß bedeutete, war für die 60 Helfer, die teilweise seit Mittwoch im Einsatz waren, ein beträchtliches Stück Arbeit. So standen Ludwig Amberg und Adi Runge die ganze Zeit am Grill, Ehefrau Bettina Runge füllte Pommes in die Tüten und Eva Sigg übernahm zusammen mit Thomas Pollok das Amt des Stadionsprechers. Die Fäden im Hintergrund zogen Jugendleiter Ralf Klein und sein Stellvertreter Manfred Tasler, die schon Monate zuvor mit den Vorarbeiten begonnen hatten.