Wenn Ramsch Geräte zur Gefahr werden
Funken sprühende Stecker, Lampen, die den Radioempfang stören, und verbotene Handy-Blocker aus dem Ausland – immer öfter kaufen Verbraucher mangelhafte Technik. Manchmal hilft nur eines: zerstören
Der Einbaustrahler aus einem Kölner China-Markt kostet nur 2,50 Euro – ein Zehntel des Preises einer Markenlampe. Das Billig-Netzteil hat es allerdings in sich: Es könnte in der Lampe Störfrequenzen erzeugen, warnt Kontrolleur Uwe Saalmann von der Bundesnetzagentur. Die Wärme staut sich im Plastik des Ramschprodukts – Brandgefahr. Eine verständliche Gebrauchsanweisung und die vorgeschriebene CE-Hersteller-Kennzeichnung fehlen sowieso. Die Marktüberwachung der Bundesnetzagentur zog die Lampe aus dem Verkehr.
Lampen und Funkkopfhörer, Drohnen, Steckdosenleisten, Handfunkgeräte und sogenannte FMTransmitter, die Musik vom Smartphone zum Radio übertragen: Störanfällige Billig-Elektroprodukte – oft, aber nicht immer aus China – überschwemmen seit Jahren zunehmend den Markt. Das hängt auch damit zusammen, dass immer mehr Kunden im Internet einkaufen, wobei Lieferungen schwer zu kontrollieren sind. Die Bonner Bundesnetzagentur, die über einen störungsfreien
400 Mitarbeiter überwachen den Elektro Markt
● Wann ist ein Produkt sicher? Prüfsiegel und Kennzei chen sollen Verbrauchern darüber Aufschluss geben. Das wohl be kannteste Prüfzeichen in Deutschland ist das GS Siegel („Geprüfte Si cherheit“). Seit 40 Jahren wird es un ter anderem vom TÜV oder der DEKRA verliehen. Das GS Siegel ist nicht verpflichtend, sondern wird von den Herstellern bei den Prüfstel len beantragt. ● Anders als das GS Siegel ist das CE Kennzeichen zwar für bestimmte Produkte recht lich verpflichtend, allerdings wird es nicht von einer unabhängigen Prüfstelle vergeben. Beim CE Zei chen handelt es sich lediglich um eine Selbstauskunft der Hersteller be ziehungsweise des sogenannten In verkehrbringers. Dieser erklärt mit der Kennzeichnung, dass bei der Her stellung alle geltenden EU Richtli nien eingehalten wurden. (dpa)