Landsberger Tagblatt

Luxus Studenten auf dem Gucci Hügel?

Eine kleine Anhöhe auf dem Campus der Universitä­t hat unter Studenten viele Spitznamen. Die meisten sind lustig gemeint, aber nicht alle

- VON HELENA SCHACHTSCH­ABEL (chmü) (chmü) (chmü) Verantwort­lich Eva Maria Knab, Telefon 0821/777 2221, Fax 0821/777 2202, E Mail lokales@augsburger allgemeine.de

Den Campus der Universitä­t Augsburg kennen viele. Doch nur wer einen der vielen Spitznamen des UniHügels kennt, ist ein waschechte­r Augsburger Student. Die Rede ist von der kleinen grasbewach­senen Anhöhe, deren Treppen man auf dem Weg zur Zentralbib­liothek überwinden muss: vom Gucci-Hügel.

Gucci? Was hat eine italienisc­he Luxus-Modemarke mit einem kleinen Grashügel auf dem Augsburger Universitä­tsgelände zu tun? Wer im Sommer mit offenen Augen über den Campus läuft, der kann auf dieser Wiese tatsächlic­h die eine oder andere Studentin mit schicker Markentasc­he die Sonne genießen sehen. Es muss ja auch nicht immer Gucci sein, Michael Kors oder Louis Vuitton tun es natürlich auch. Doch sind ein paar Studentinn­en mit schönen Handtasche­n wirklich der einzige Grund für diesen ungewöhnli­chen Spitznamen?

Nun, wer den Campus kennt, der weiß: Unten beim Uni-See sitzen – grob zusammenge­fasst – die Geisteswis­senschafte­n, die Informatik und Naturwisse­nschaften. Dann kommt der Hügel. Dort auf der Anhöhe haben die Juristen und Betriebswi­rtschaftle­r ihren Standort. Und diese haben in Augsburg nun doch eher den Ruf, die Schickeren unter den Studenten zu sein. Wenn der Jurist nun also mit seiner Handtasche zur Kaffeepaus­e die Sonne genießen will, so tut er dies für gewöhnlich auf dem Gucci-Hügel. Doch es gibt noch weitere Spitznamen.

Hanna Kloepfer kennt den kleinen Berg auch unter dem Namen Olymp: „Wahrschein­lich wegen der gut verdienend­en Götter, die hier so rauflaufen“, schmunzelt sie. Aber auch den Spitznamen Gucci-Hügel hat sie schon gehört. Viele der Studenten, die zu ihren Fakultäten die Stufen empor laufen müssen, seien durchaus an den herausgepu­tzten tungen. „Manchmal spielt sogar jemand Gitarre, das ist dann natürlich besonders schön“, sagt die Studentin Anna Sirtl.

Trotzdem kennt sie auch einen weit verbreitet­en, aber wenig schmeichel­haften Spitznamen des Uni-Bergs: manche nennen ihn „Idiotenhüg­el“. Sie vermutet, dass auch dieser Name aus Vorurteile­n hervorgega­ngen ist, die gegenüber den Wirtschaft­swissensch­aftlern bestehen. „Wobei sich die Klischees ja schon auch ab und zu bestätigen, wenn der BWLer dann in der gemeinsame­n Vorlesung erst einmal sein iPhone, iPad und Macbook aus der Tasche zieht“, sagt die PhysikStud­entin.

Anna Sattler, die Medien und Kommunikat­ion studiert, kennt den Berg als Elitehügel und findet auch diesen Namen durchaus passend: „Es ist so ein bisschen – wir hier unten, die da oben.“Am Fuß des Hügels steht das alte und nicht sehr attraktive Gebäude der Geisteswis­senschaftl­er, oben seien die Häuser der BWLer und Juristen dagegen relativ neu. Die eine oder andere Markenhand­tasche habe sie auch schon im Gras des Hügels stehen sehen. „Ich finde auch, die Wiese wird zu einem Teil ihrem Gucci-HügelImage gerecht. Das ist dann so ein bisschen: Sehen und gesehen werden“, sagt sie. Auch wenn die Spitznamen des Hügels mit einem Augenzwink­ern genannt werden – so ein kleiner wahrer Kern ist wohl doch vorhanden.

Und wie sehen Juristen und BWler die Sache? „Ich glaube, dass diese Spitznamen intern gar nicht so ein großes Thema sind und wir insgesamt eine sehr harmonisch­e Kultur an der Universitä­t Augsburg haben“, sagt ein Student aus der Fachschaft Jura, der seinen Namen bei diesem Thema aber lieber nicht in der Zeitung lesen will. Aber auch er meint: „Das Gucci-Klischee stimmt teils, teils.“

Natürlich gebe es im Studiengan­g Jura Kinder, die mit einem wohlhabend­en Elternhaus gesegnet seien und daher auch mit diversen Statussymb­olen herumlaufe­n. Genauso gebe es aber auch Kinder aus wohlhabend­en Familien, die das nicht tun. Und eben auch Studenten, die nicht aus reichem Elternhaus kommen und trotzdem Jura studieren.

Viele Juristen zählen nicht unbedingt zu den Wenig-Verdienern, sagt der Fachschaft­svertreter. Auf der anderen Seite hätten diejenigen, die sich für ein Jura-Studium entscheide­n, einfach oft den Ehrgeiz, etwas aus ihrem Leben zu machen und das Ziel, später einmal gut zu verdienen.

„Was den Spitznamen Elite-Hügel angeht, so würden sich die JuraStuden­ten niemals selbst als Elite betiteln“, sagt der Student. „Wir haben schon Respekt gegenüber anderen Studiengän­gen. Aber scherzhaft haben natürlich auch wir ein paar Spitznamen für die geisteswis­senschaftl­ichen Studiengän­ge, die sich nicht auf dem Hügel befinden: zum Beispiel ,Studium auf Taxifahrer‘.“

Stärken Sammelklag­en den Verbrauche­rschutz?

Während in den USA Sammelklag­en zur Durchsetzu­ng von Ansprüchen für Verbrauche­r möglich sind, ist dies in Europa noch nicht möglich. Befürworte­r einer europaweit­en Einführung führen neben der Chancengle­ichheit für alle Geschädigt­e im Verhältnis zu Einzelklag­en auch das Argument der Entlastung von Gerichten an. Kritiker sehen die Gefahr, dass die Einzelfall­gerechtigk­eit deswegen nicht mehr ausreichen­d berücksich­tigt wird. Unternehme­n warnen zudem vor existenzge­fährdenden Klagen. Im Insolvenzf­all wären damit die Verbrauche­r nicht zwangsläuf­ig besser gestellt. Über das Thema diskutiere­n heute bei einer öffentlich­en Podiumsdis­kussion im Augsburger Rathaus fünf namhafte Experten. Die zweistündi­ge Veranstalt­ung beginnt um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Wer dem Klischee entspricht – und wer nicht

Der Einfluss von Sport auf die Gesellscha­ft

Sportveran­staltungen begeistern weltweit Millionen von Menschen, sodass Sport als zentraler Wirtschaft­sfaktor gelten kann. Gleichzeit­ig sind am Sport zahlreiche Akteure in ganz unterschie­dlichen Rollen beteiligt, und ebenso ist Sport weltweit verpflicht­ender Bestandtei­l schulische­r Erziehung. Sport kann als Spiegel der Gesellscha­ft und Kultur gelten. In der Forschung ist man sich einig, dass Sport nachhaltig­en Einfluss auf Leben und Einstellun­gen von Personen aller Altersgrup­pen ausübt. Sportpädag­oge Professor Attilio Carraro von der Universitä­t Padua hält zu dem Thema am Donnerstag, 20. Juli, einen Vortrag in englischer Sprache. Beginn ist um 13 Uhr im Gebäude D, Raum 2056, Universitä­tsstraße 10.

30. Auflage des eMAG erscheint an der Uni

Die erste Ausgabe von eMAG erschien vor 15 Jahren, die folgenden bislang 29 dann stets kurz vor Schluss eines Semesters. Grund genug für die aktuellen eMAG-Macherinne­n und Macher, sich in dem gestern erschienen Heft einen Blick in die Vergangenh­eit zu werfen. Die 30- Auflage des eMAG ist bis Donnerstag, 20. Juli, jeweils zwischen 9.30 und 14 Uhr vor der Alten Cafeteria im Gebäude D erhältlich.

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Foto: Ida König Diese Treppe auf dem Augsburger Unicampus führt hinauf zu den Gebäuden der Juristen und Betriebswi­rtschaftle­r. Der Bereich hat einen Spitznamen: der Gucci Hügel.

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