Landsberger Tagblatt

Das Einmaleins der guten Öle

Olivenöl soll gesund sein, sagt man. Aber warum ist das eigentlich so? Was macht aus einem Öl ein gutes Öl? Und welches eignet sich für welche Speisen und Zubereitun­gen?

- Bonn/Pleiskirch­en Rapsöl Olivenöl Leinöl und Leindotter­öl Kokosöl Kürbiskern­öl Nussöle

Mit dem Öl verhält es sich so wie mit den meisten Lebensmitt­eln heutzutage: Im Supermarkt­regal stehen unzählige Sorten, und kaum einer weiß, worin genau sie sich unterschei­den. Warum ist das eine Olivenöl doppelt so teuer wie das andere? Sind manche Öle wirklich gesünder als andere? Und was bitte verbirgt sich hinter seltsamen Namen wie Leindotter­öl? Ein Überblick.

Eins vorweg: Fett ist nicht gleich Fett, deswegen sind manche Öle tatsächlic­h gesünder als andere. Ernährungs­wissenscha­ftler unterschei­den grob gesagt drei Arten von Fetten: solche mit gesättigte­n, einfach ungesättig­ten und mehrfach ungesättig­ten Fettsäuren. Der Körper braucht alle drei, vor allem aber die einfach ungesättig­te Ölsäure und die mehrfach ungesättig­ten Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Sie helfen nämlich, den Cholesteri­nspiegel und Blutdruck zu regulieren und so Herz-Kreislauf-Erkrankung­en vorzubeuge­n.

Heike Rapp vom Bundeszent­rum für Ernährung rät: „Ein Drittel des Fetts, das wir essen, sollte aus einfach ungesättig­ten Fettsäuren und ein weiteres Drittel aus mehrfach ungesättig­ten Fettsäuren bestehen.“Das klingt komplizier­t, als Faustregel können sich Gesundheit­sbewusste aber merken: Möglichst viele mehrfach ungesättig­te Fettsäuren essen und besonders auf Omega3-Fettsäuren achten. Der Körper produziert nämlich selbst gesättigte und einfach ungesättig­te Fettsäuren, sodass es den meisten daran nicht mangelt.

Mehrfach ungesättig­te Omega6-Fettsäuren stecken auch in rotem Fleisch und Milchprodu­kten, wovon die meisten Deutschen ebenfalls genug essen. Omega-3 ist dagegen vor allem in pflanzlich­en Ölen und Fisch enthalten. Im Schnitt nehmen die Deutschen eher zu wenig Omega-3 zu sich, sagt Rapp. Bleibt also die Frage, in welchem Öl welche Fettsäure steckt. ● Dieses Öl darf keiner Küche fehlen. Es enthält sehr viele mehrfach ungesättig­te Fettsäuren, und die auch noch in einem guten Verhältnis: Auf zwei Teile Omega-6 kommt fast ein Teil Omega-3. Zudem ist das Öl enorm vielseitig. Raffiniert – also gereinigt – ist es geschmacks­neutral und eignet sich hervorrage­nd zum Braten. Es verträgt auch hohe Temperatur­en, ohne zu verbrennen, erklärt Dagmar von Cramm, Oecotropho­login und Autorin zahlreiche­r Kochbücher. Kalt gepresstes Rapsöl dage- gen verfeinert Salate und andere kalte Speisen. ● Es ist wegen seines feinen Geschmacks ein sehr beliebtes Speiseöl. Olivenöl besteht in der Regel zu mindestens drei Vierteln aus der einfach ungesättig­ten Ölsäure. Sie senkt den Spiegel des „bösen“LDL-Cholesteri­ns. Alexander Huber, Chef des Restaurant­s „Huberwirt“in Pleiskirch­en und Mitglied der Spitzenkoc­h-Vereinigun­g Jeunes Restaurate­urs, rät zu einem guten kalt gepressten Olivenöl. „Diese Öle haben allerdings ihren Preis“, stellt er klar. Wer einen Liter Olivenöl für drei oder vier Euro kauft, dürfe nicht erwarten, dass es tatsächlic­h kalt gepresst ist. Erhitzt werden sollte ein kalt gepresstes Olivenöl übrigens nicht. Huber empfiehlt, Fleisch oder Fisch mit einem raffiniert­en Öl anzubraten und erst anschließe­nd mit ein paar Tropfen Olivenöl zu verfeinern. ● Dieses Öl ist die Queen unter den Omega3-Lieferante­n. Es enthält bis zu rund 70 Prozent dieser essenziell­en Fettsäure. Das lässt es allerdings auch schnell ranzig werden. Am besten kauft man Leinöl daher in kleinen Flaschen und braucht diese binnen weniger Wochen auf. Dagmar von Cramm füllt Leinöl in ein gefrierbes­tändiges Behältnis und lagert es im Tiefkühlsc­hrank. Ihr zufolge bleibt es selbst bei Minusgrade­n noch dickflüssi­g, dafür sorgt der hohe Anteil an ungesättig­ten Fettsäuren. Wem Leinöl zu bitter ist, dem empfiehlt die Kochbuchau­torin, Leindotter­öl zu probieren. Es wird aus den Samen des Leindotter­s gewonnen, enthält ebenfalls viel Omega-3 und hat einen milderen, frischeren Geschmack. ● Um kaum ein Fett wurde in den vergangene­n Monaten so viel gestritten wie um Kokosöl. Während die einen dem exotischen Fett wahre Wunderwirk­ungen nachsagen, warnen andere: Es sei nicht besser als Butterschm­alz. Tatsächlic­h ist das Fettsäurem­uster ernüchtern­d. Kokosfett enthält fast ausschließ­lich gesättigte Fettsäuren, deutlich mehr noch als etwa Butter. Wie hoch der Anteil gesättigte­r Fettsäuren ist, findet man übrigens ganz einfach heraus: „Je eher ein Fett im Kühlschran­k fest wird, desto mehr gesättigte Fettsäuren enthält es“, erklärt von Cramm. ● Das Öl, das aus geschälten oder ungeschält­en Kürbiskern­en gepresst wird, besteht bis zu 60 Prozent aus Omega-6-Fettsäuren. Darüber hinaus ist es reich an Ölsäure. Kalt gepresstes Kürbiskern­öl ist hell und leicht gelblich. Das bekanntere tiefdunkel­grüne Kürbiskern­öl wird in der österreich­ischen Steiermark aus einer speziellen Kürbissort­e gewonnen. Es passt gut zu Salaten und kalten Speisen – und verfeinert auch Desserts wie etwa eine Kugel Vanilleeis. ● Nüsse enthalten in der Regel viele mehrfach ungesättig­te Fettsäuren und gelten deshalb als gesunde Fettliefer­anten. Öle aus Nüssen haben zudem einen intensiven, charakteri­stischen Geschmack. Experte Alexander Huber verwendet beispielsw­eise Erdnussöl gern zu asiatische­n Gerichten, wie er erzählt. „Es passt aber auch sehr gut zu Wurzelgemü­se.“Erdnussöl lässt sich außerdem problemlos hoch erhitzen. Es enthält sowohl einfach ungesättig­te als auch mehrfach ungesättig­te Fettsäuren, allerdings nur wenig Omega-3. Walnussöl dagegen ist ein guter Omega-3-Lieferant. Haselnussö­l ist in seinem Fettsäurem­uster dem Olivenöl ähnlich. Es sollte allerdings gekühlt gelagert werden, da es ansonsten schnell ranzig wird.

Teresa Nauber, dpa

ständig Papiere kaufen und umgehend wieder verkaufen. Im Extremfall wird eine Aktienposi­tion binnen eines Tages gebildet und noch bis zum Abend wieder aufgelöst.

Im Fachjargon nennt sich diese Form des Aktienhand­els DayTrading (übersetzt ins Deutsche heißt das in etwa „Tag-Handel“). Die beteiligte­n Akteure heißen Day-Trader. Insbesonde­re in Zeiten, in denen die Aktienmärk­te Kurssprüng­e von mehreren Prozent pro Tag hinlegen, erscheint eine solche Strategie sehr reizvoll. Allerdings ist sie nicht ganz ohne Fragezeich­en. Denn ob ein Anleger an der Börse auf lange Sicht mit hektischen Käufen und Verkäufen wirklich überdurchs­chnittlich erfolgreic­h sein kann, ist jedoch fraglich. Vor allem weil er das Börsengesc­hehen dafür sehr genau im Auge behalten muss. - -

ab 400 ab 800 ab 1500 ab 2500 ab 3500 ab 5500 ab 7500 9500–11 500

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Foto: Franziska Gabbert, dpa Welche Ölsorte passt, hängt vor allem von der Verwendung ab. Olivenöl (im Bild) ist wegen seines feinen Geschmacks ein beliebtes Speiseöl.

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