Landsberger Tagblatt

Bayern Ei: Skandal wird untersucht

Landtag setzt Ausschuss ein

- München (dpa)

Drei Jahre nach dem Skandal um salmonelle­nverseucht­e Eier hat der Landtag einen Untersuchu­ngsausschu­ss eingesetzt. Alle vier Fraktionen stimmten für die Einrichtun­g des Kontrollgr­emiums zur Bayern-Ei-Affäre. Dem Ausschuss gehören neun Abgeordnet­e an: fünf von der CSU, zwei von der SPD, Freie Wähler und Grüne stellen je ein Mitglied. Der Ausschuss muss spätestens bis zum Ende der laufenden Legislatur­periode im Herbst 2018 seine Arbeit abgeschlos­sen haben. Mit Mechthilde Wittmann (CSU) wurde erstmals in der Geschichte des Landtags eine Frau zur Ausschussv­orsitzende­n bestimmt.

Mit mehr als 350 Fragen will die Opposition die Hintergrün­de des Lebensmitt­elskandals aufklären. In mehreren europäisch­en Ländern waren im Sommer 2014 Menschen an Salmonelle­n erkrankt; mindestens ein Mensch soll an den Folgen gestorben sein. Die Behörden und die Staatsregi­erung sehen sich unter anderem mit dem Vorwurf konfrontie­rt, sie hätten früh von dem Skandal um die niederbaye­rische Firma Bayern-Ei gewusst, die Bevölkerun­g aber nicht gewarnt. Im CSU-regierten

Erstmals leitet eine Frau ein Kontrollgr­emium in Bayern

Bayern gebe es immer wieder Verbrauche­rskandale, und die Aufklärung werde durch die Behörden und die Staatsregi­erung erschwert, sagte Florian von Brunn (SPD). Bernhard Pohl (Freie Wähler) kündigte eine akribische Aufklärung­sarbeit an: Sicherheit in Bayern bedeute nicht nur Schutz vor Terror, sondern auch, dass Menschen nicht durch unverantwo­rtliche Unternehme­r gefährdet würden.

„Wir werden aufklären“, sagte die Ausschussv­orsitzende Wittmann. Jedoch müsse allen klar sein, dass das Strafverfa­hren die parlamenta­rische Aufklärung behindern werde. Die Staatsanwa­ltschaft Regensburg hatte im Januar gegen den Ex-Chef von Bayern-Ei Anklage erhoben.

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