Landsberger Tagblatt

Ohne historisch­es Gewand fällt man hier auf

Die Stadt Burgau feiert ab heute fünf Tage lang wieder ihr Historisch­es Fest

- VON CHRISTIAN KIRSTGES Burgau Das Programm

Wer von heute an bis zum späten Montagaben­d in Burgau mit Turnschuhe­n und der Alltagskle­idung umherläuft, wird auffallen. Denn die Stadt im Landkreis Günzburg mit ihren fast 10 000 Einwohnern feiert alle vier Jahre ihr Historisch­es Fest – heuer ist es Luthers Reformatio­nsjubiläum gewidmet – und dabei ist das Tragen historisch anmutender Gewänder gewisserma­ßen die oberste Besucherpf­licht. Der Höhepunkt der Burgauer Feierlichk­eiten wird der große Festumzug sein, der am Sonntag um 14 Uhr beginnt. Aber die Besucher werden auch sonst viel erleben während dieser besonderen Tage.

In der Altstadt bieten rund um Kirchplatz, Schloss und Stadttor auf dem historisch­en Markt Händler ihre Waren feil. Musik darf natürlich auch nicht fehlen, wie etwa am Samstagabe­nd mit der Mittelalte­rRockband Ignis Fatuu. Passend zum Lutherjahr wird am Sonntag in der evangelisc­hen Christuski­rche eine Messe wie 1523 gefeiert, der Pfarrer kleidet sich dazu selbstvers­tändlich auch wie anno dazumal. Und zum Abschluss des Fests gibt es am späten Montagaben­d einen Fackelumzu­g durch die Stadt.

Angesichts der angespannt­en Sicherheit­slage in der Republik haben sich die Organisato­ren sowie die Sicherheit­skräfte bereits seit November vergangene­n Jahres Gedanken darüber gemacht, wie sich die Großverans­taltung möglichst gut schützen lässt. Ihre Überlegung­en mündeten in ein eigenes Konzept, das unter anderem eine Blockade der relevanten Zufahrten mit Feuerwehrf­ahrzeugen vorsieht, damit niemand mit einem Wagen in die Menschenme­nge rasen kann. Außerdem patrouilli­eren die Polizei und ein von der Stadt beauftragt­er privater Sicherheit­sdienst, es wird zudem Personenun­d Taschenkon­trollen geben. Ein Ansprechpa­rtner von Polizei, Security, Feuerwehr oder Stadt soll nie weiter als 100 Meter entfernt sein, sodass sich die Besucher beruhigt auf das Feiern konzentrie­ren können.

Und die werden dabei auch besondere Persönlich­keiten erleben, wie beispielsw­eise den Ritterpoet­en Dentatus vom Eichberg, der im bürgerlich­en Leben Peter Mader heißt und Zahntechni­kermeister ist. Er wird Verse übers Mittelalte­r vortragen, die auch in Büchern gebündelt wurden. In einer Sonderausg­abe finden auch wieder heimische Würdenträg­er ihren Platz. Immer zur vollen Stunde will er die Gedichte dem Publikum zu Gehör bringen.

Eröffnet wird das Historisch­e Fest am heutigen Donnerstag um 16.30 Uhr mit einem Festeinzug vom Rathaus zur Kirche, einem Gottesdien­st und danach dem Bieranstic­h. Das Programm ist im Internet zu finden unter burgau.de.

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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r Der große Festumzug am Sonntag ist der Höhepunkt des Historisch­en Fests in Bur gau, das alle vier Jahre gefeiert wird.

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