Landsberger Tagblatt

Beängstige­nde Augenmigrä­ne

Betroffene können zeitweise kaum etwas sehen. Was man beachten sollte

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Senden Eben noch war alles klar zu sehen. Damit ist es dann mit einem Mal vorbei: Es flimmert vor den Augen, Lichtblitz­e durchzucke­n die Sicht. Da, wo gerade der Computerbi­ldschirm scharf zu erkennen war, wabert ein mit gezackten Linien abgegrenzt­er Fleck. Was so beängstige­nd daherkommt, ist in den meisten Fällen harmlos. Trotzdem gerät leicht in Panik, wer zum ersten Mal einen sogenannte­n Augenmigrä­neAnfall erlebt.

In der Regel dauert ein Augenmigrä­ne-Anfall zwischen zehn bis 30 Minuten, erklärt der Augenfacha­rzt Georg Eckert aus Senden, Sprecher des Berufsverb­andes der Augenärzte Deutschlan­ds. In der medizinisc­hen Fachsprach­e nennt sich die Attacke ophthalmis­che Migräne. Manchmal, aber nicht immer, treten neben den Sehstörung­en auch Schmerzen der Augen auf.

Hinter den Attacken vermuten Wissenscha­ftler eine Fehlregula­tion der Blutgefäße im Gehirn. Dadurch bekommt auch der fürs Sehen zuständige Teil zu wenig Blut und Sauerstoff. Das kann zu Aussetzern oder Störungen in der visuellen Wahrnehmun­g führen.

Daneben vermuten Ärzte, dass der Sehnerv wahrgenomm­ene Bilder nicht mehr korrekt weiterleit­et, weil Prozesse in mit ihm verbundene­n Nervenbahn­en gestört sind. Auslöser einer Augenmigrä­ne können ganz unterschie­dliche Dinge sein. „Es kann zum Beispiel in dem Moment passieren, in dem man in helles Licht guckt“, sagt Eckert. Andere Auslöser sind etwa der übermäßige Konsum von Alkohol, Stress oder Schlafmang­el. Auch bestimmte Lebensmitt­el, zum Beispiel zu viele Nüsse, oder auch Medikament­e, können zu einer Attacke führen.

Tritt ein solcher Anfall auf, sollten sich Betroffene möglichst in einen abgedunkel­ten Raum zurückzieh­en – die Sehstörung­en legen sich dann zumeist von selbst.

Wer zum ersten Mal einen Augenmigrä­ne-Anfall erlebt hat, sollte aber sicherheit­shalber zum Augenarzt gehen, um ernsthafte Erkrankung­en ausschließ­en zu lassen.

Von Sabine Meuter, dpa

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Foto: Klaus Dietmar Gabbert, dpa Bei Augenmigrä­ne ist das Gesichtsfe­ld zeitweise eingeschrä­nkt.

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