Siziliens stolze Jugend
Eine ZDF-Dokumentation über junge Menschen voller Tatendrang
Kaum Aussicht auf einen festen Job oder eine Perspektive für die Zukunft. Wer könnte es jungen Menschen da verdenken, dass sie ihrer Heimat den Rücken kehren, um anderswo ihr Glück zu suchen. Diese bittere Erfahrung haben etliche krisengeschüttelte Länder im Süden Europas gemacht, darunter auch Italien. In der ZDF-Dokumentation „Stolzes Sizilien – Aufbruch am Ätna“geht es heute um junge Leute, die es anders angehen wollen.
„Die Arbeitslosigkeit junger Menschen ist gerade auf Sizilien ein großes Problem. Das liegt natürlich an der fehlenden Industrie. Aber zu einem großen Teil auch an der starren und schwerfälligen Bürokratie“, sagt ZDF-Autor Gert Anhalt im Gespräch mit der Deutschen PresseAgentur. „Wir haben aber viele Menschen getroffen, die motiviert sind und gerade vor Ort etwas ändern wollen, auch wenn ihnen bislang immer wieder Steine in den Weg gelegt werden.“
Der Filmemacher, der zwei Wochen auf der Insel für die Dreharbeiten unterwegs war und sich bereits vorher lange mit dem Thema beschäftigt hat, erzählt etwa von der Reiseführerin Chiara, die viel herumgekommen und inzwischen nach Palermo zurückgekehrt ist. Sie bietet Touren über das organisierte Verbrechen an, engagiert sich für die Anti-Mafia-Initiative Addiopizzo (in etwa: Auf Wiedersehen, Schutzgeld) und sagt, sie wolle ihre Insel retten.
Für Autor Gert Anhalt ist Chiara kein Einzelfall. Doch einfach ist es nicht immer. Denn auch für die besten Ideen müssen häufig Genehmigungen oder Papiere her – und das kann mitunter dauern.