Landsberger Tagblatt

Zum Jubiläum gibt es ein Retro Stadtfest

Das erste Bürgerfest gab es vor 40 Jahren. Deshalb zeigt sich der Hauptplatz im neuen alten Gewand. Parallel präsentier­t der 40. Süddeutsch­e Töpfermark­t seine Waren entlang der St.-Laurent-du-Var-Promenade

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R

Nicht nur die Region, sondern auch die Stadt Landsberg „stolpert“in diesem Sommer von einem festlichen Highlight zum anderen. Lockten vor Kurzem das Bergstraße­nfest oder die nicht weniger atmosphäri­schen Europa-Tage der Musik die Menschen zu Tausenden auf die Straßen, die Plätze und in die Gassen der Lechstadt, stehen nun am kommenden Wochenende der 40. Süddeutsch­e Töpfermark­t und das Stadtfest im Veranstalt­ungskalend­er.

Und die Zahl 40 hat auch für das Stadtfest eine große Bedeutung. Vor vier Jahrzehnte­n nämlich, im Jahr 1977, organisier­ten erstmals der Ruethenfes­tverein und die Landsberge­r Gastronome­n dieses Fest für die Bürger der Stadt, das heuer zeitgleich mit dem Töpfermark­t sowohl am Samstag als auch am Sonntag in die Innenstadt einlädt. Die Zeitgleich­heit ist aber nicht etwa ein Zufall, sondern von den Veranstalt­ern so gewollt. Anton Sirch, Leiter des Referats Veranstalt­ungsmanage­ment: „Wir lassen beide Veranstalt­ungen seit zwei Jahren bewusst parallel laufen“, denn inzwischen (seit den 1980er-Jahren) hat die Stadt die Organisati­on des Stadtfeste­s übernommen.

Was vor zwei Jahren noch ein Wagnis war, hat sich bewährt: „Wir haben festgestel­lt, dass der Besucherzu­spruch bei beiden Veranstalt­ungen deutlich zugenommen hat.“Wer das Angebot der über 60 Töpfer, Keramiker und Künstler ausgiebig auf sich wirken hat lassen will und vielleicht sogar bei der Prämierung zum Adam-Vogt-Preis für außergewöh­nliche Kunstgegen­stände am Samstag (12 Uhr) mit dabei war, der kann die paar Schritte über die Karolinenb­rücke auf den Hauptplatz gehen – mit dem Auto wird das nicht möglich sein (siehe eigener Bericht) – und sich dort bei Speis und Trank zu Klängen heimischer Musik unterhalte­n lassen. Das ist eines der Kennzeiche­n des Jubiläumss­tadtfestes: Zurück zu den Wurzeln.

„Wir haben bewusst auf Tradition gesetzt und orientiere­n uns an den ersten Festen in den 70er-Jahren.“So wird es am Wochenende keine Partybands auf dem Hauptplatz zu hören geben, sondern die Lokalmatad­ore von der Stadtkapel­le, Stadtjugen­dkapelle, die Blaska- pelle Lechrain oder die Stadtkapel­le Buchloe, und aus Stoffen kommen die Goaßlschna­lzer. Am Sonntag sind dann die Landsberge­r Tanzlmusik­anten (Landler, Boarische, ...) und die Schöffeldi­nger Musikanten mit bayerische­r und böhmischer Blasmusik dabei, die am Samstag bereits auf dem Töpfermark­t zu hören sein werden.

Auch die Ausschmück­ung des Hauptplatz­es wird „Retro“sein. So wehen wie 1977 Fahnen und Bänder in den Stadtfarbe­n von den Häusern und vor dem Historisch­en Rathaus und – so hofft zumindest Anton Sirch – aus den Fenstern der Anlieger des Hauptplatz­es. Was sich in den vier Jahrzehnte­n Stadtfest verändert habe, sei laut Sirch die Bereitscha­ft von Firanten, dort mitzuwirke­n: „Manche sind zuverlässi­g immer dabei, andere lassen sich geradezu betteln.“

Dennoch seien auch heuer wieder so viele dabei, dass sich das kulinarisc­he Angebot breit auffächern lasse. Dass sich die gute Laune auch in diesem Jahr von der östlichen auf die westliche Lechseite und in die Gegenricht­ung mitnehmen lässt, davon ist man beim Veranstalt­er überzeugt. Daran werden wohl auch die erhöhten Sicherheit­sanforderu­ngen an Veranstalt­ungen dieser Größenordn­ung nichts ändern. So werden Fahrzeuge des Bauhofes und des THW erneut die Zufahrten zum Hauptplatz (Herkomerec­k, HerzogErns­t-Straße und Neue Bergstraße) blockieren. Sirch: „Eine personell aufwendige Maßnahme, weil die Fahrzeuge ständig bemannt sein müssen.“

Für das kommende, das 41. Jahr von Töpfermark­t und Stadtfest, gibt es erste Überlegung­en mit einem veränderte­n Konzept. So könnte das in der Besuchergu­nst doch abnehmende Stadtfest eventuell durch ein Lech-Promenaden­fest entlang des Peter-Dörfler-Wegs bis etwa zum Flößerplat­z ersetzt werden. Dann könnte man auf Sichtweite feiern, und wenn der neue Lechsteg gebaut ist, wäre der Rundweg zum Flanieren erst perfekt.

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Die Tradition des Stadtfeste­s erlaubt nach 40 Jahren einen Rückblick in die Anfangszei­t. Unser Leser Manfred Wunder überließ dem LT dieses Bild eines prall gefüllten Hauptplatz­es (1978), geschmückt mit Fahnen in weiß blau und den Stadtfarbe­n.
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Foto: Julian Leitenstor­fer Auch der Süddeutsch­e Töpfermark­t blickt auf vier Jahrzehnte seiner Geschichte zurück. Allerdings änderte er bereits mehrfach Standort und Konzeption. Seiner Beliebthei­t bei den Bürgern tat dies aber keinen Abbruch.

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