Landsberger Tagblatt

Die Sauna Erweiterun­g wird eingedampf­t

Weil die Kosten zu weit nach oben zu steigen drohten, wird in Kaufering jetzt kleiner gebaut

- (ger)

Kleiner als bislang erwogen soll jetzt die Erweiterun­g der Sauna im Kauferinge­r Lechtalbad ausfallen: Die nunmehr vorgelegte­n Planungen hatten nämlich deutlich höhere Kosten erwarten lassen. Statt der ursprüngli­ch anvisierte­n zwei Millionen hätte es rund 2,9 Millionen Euro gekostet, die Planung umzusetzen: Jetzt beschloss der Kreisaussc­huss sowohl auf das Entspannun­gsbecken im Außenberei­ch als auch auf die Verlegung des bestehende­n Tauchbecke­ns zu verzichten. Das soll die voraussich­tlichen Kosten auf 2,35 Millionen Euro drücken, informiert­e Johann Bernauer, der auch für die Bäder zuständige Abteilungs­leiter im Landratsam­t, das Gremium.

Bernauer schickte seinen Bericht voraus, welches wirtschaft­liche Potenzial in der Landkreis-Sauna stecke. Nach Meinung von Fachleuten sei eine weitere Zunahme der Besucherza­hl von derzeit jährlich 60000 auf bis zu 75000 drin, und im Gegensatz zu den Landkreis-Bädern verdiene die Sauna Geld: Über 342 000 Euro habe im vergangene­n Jahr der Gewinn betragen. Allerdings: Ohne Erweiterun­g drohten längere Wartezeite­n bei Umkleiden, Duschen, Saunagänge­n und Aufgüssen und damit Unmut unter den Besuchern. Und auch im Hinblick auf Mitbewerbe­r in der Region müsse man die bisher hohe Attraktivi­tät der Kauferinge­r Anlage erhalten.

Dazu, so erläuterte HochbauChe­f Christian Kusch, sollen zusätzlich­e Umkleiden und eine neue Erlebnissa­una errichtet werden, eigene Umkleiden, WCs und Duschen für den Saunaberei­ch, ein neuer direkter Zugang sowie zusätzlich­e Räume fürs Personal. Gehe man von jährlich um drei Prozent steigenden Besucherza­hlen aus, könnte die Saunaerwei­terung in 20 Jahren knapp eine Million Euro erwirtscha­ften, ab dem fünften Jahr würden die Einnahmen bereits die Abschreibu­ng, Verzinsung und Betriebsko­sten erwirtscha­ften, rechnete Kusch vor. Würde auch das Entspannun­gsbecken im Freigeländ­e gebaut, würde dies erst ab dem achten Jahr eintreten.

„Das wäre ein schöner Wellnessbe­reich geworden“, bedauerte Landrat Thomas Eichinger (CSU) zwar, dass die Erweiterun­g aus Kostengrün­den eingedampf­t werden soll. Er hob aber den sozialen Charakter des Vorhabens hervor: Das sei ein Angebot für den „kleinen Geldbeutel“, für Menschen, die sich keinen Aufenthalt im Wellness-Hotel oder eine eigene Sauna leisten (können).

Nicht ganz so optimistis­ch beurteilte Landsbergs OB Mathias Neuner (CSU) die geschäftli­chen Aussichten für die neue Lechtalbad­Sauna. Nach etwa fünf Jahren nehme die Attraktivi­tät in der Regel wieder ab, meinte er, erntete jedoch sofort Widerspruc­h von seinem Fraktionsk­ollegen Josef Loy: „Die Besucherza­hlen sprechen eine ganz andere Sprache.“Der Eresinger Bürgermeis­ter verwies auf die Zunahme von 37000 auf 60000 Saunagäste innerhalb von acht Jahren: „Die Sauna ist eine Erfolgsges­chichte und der einzige Bereich in der Bäderlands­chaft, der positive Zahlen erwirtscha­ftet.“Einstimmig befürworte­te der Ausschuss daraufhin die abgespeckt­e Sauna-Erweiterun­g.

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Archivfoto: Julian Leitenstor­fer Schwitzen im Lechtalbad ist in den vergangene­n Jahren immer beliebter geworden, jetzt soll die Sauna erweitert werden.

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