Landsberger Tagblatt

Wohin mit dem Gewerbegeb­iet?

In Egling sucht der Gemeindera­t nach passenden Flächen und holt sich Hilfe von einer Architekti­n. Ein Standort hat sich als Favorit herauskris­tallisiert

- VON WALTER HERZOG

„Ich denke schon, dass wir im September soweit sein sollten, eine Entscheidu­ng zu treffen.“So fasste Bürgermeis­ter Ferdinand Holzer die Diskussion­sbeiträge und die Erkenntnis­se aus einem Informatio­nsvortrag über die Entwicklun­g eines Gewerbegeb­ietes in Egling zusammen. „Uns laufen die jungen Unternehme­r davon, wenn wir nichts entwickeln“, sagte er.

Schon zu Beginn seiner Amtszeit hat sich Holzer die Förderung des heimischen Gewerbes auf die Fahne geschriebe­n. Seither ist die Ausweisung von Gewerbeflä­chen in der Paartalgem­einde auch im Ratsgremiu­m immer wieder thematisie­rt worden. So beispielsw­eise während der Klausurtag­ung und auch bei den Beratungen für den Gemeindeha­ushalt. Und auch im Herbst vergangene­n Jahres hat Martin Wölzmüller, Geschäftsf­ührer des Bayerische­n Landesvere­ins für Heimatpfle­ge und ehemaliges Gemeindera­tsmitglied, grundsätzl­iche Überlegung­en zur Entwicklun­g von Gewerbegeb­ieten vorgestell­t.

Für die jüngste Sitzung konnte Bürgermeis­ter Holzer nun mit Claudia Schreiber von der Architektu­r und Stadtplanu­ng GmbH aus München eine ausgewiese­ne Fachfrau gewinnen. Aufbauend auf den Flächennut­zungsplan der Gemeinde und den tatsächlic­hen Gegebenhei­ten vor Ort hat sie dem Ratsgremiu­m mögliche Bereiche vorgestell­t. Unter Beachtung bereits vorhandene­r Strukturen, geologisch­er Besonderhe­iten, bestehende­r Naturbände­r und der Verkehrswe­ge hat sie sogenannte Tabuzonen, aber auch konkret drei mögliche Standorte für ein künftiges Gewerbegeb­iet herausgear­beitet.

Zum einen ein Areal östlich des Gemeindege­bietes (Standort drei) und zum anderen zwei Bereiche an der Ortsverbin­dungsstraß­e nach Heinrichsh­ofen. Sowohl im Vortrag als auch in der anschließe­nden Aussprache hat sich ein etwa 2,5 Hektar großes Areal, östlich der Heinrichsh­ofer Straße und nördlich der bestehende­n Biogasanla­ge gelegen, als möglicher Favorit herauskris­tallisiert (Standort zwei). Auch deshalb, weil nach Aussage des Bürgermeis­ters dieses Gebiet bereits in der Hand der Gemeinde ist. Das alternativ­e Gelände auf der anderen Straßensei­te (Standort eins) ist knapp vier Hektar groß und besteht aus sechs Flurnummer­n, die, wie zu hören war, alle noch in Privatbesi­tz seien. Neben einigen grundsätzl­ichen Fragen, wie zum Beispiel „Wie viel Grund brauche ich akut?“oder „Wie viel Fläche muss ich vorhalten?“stellte Claudia Schreiber auch mögliche Erschließu­ngsvariant­en für die Standorte eins und zwei vor.

Stefan Gölzner brachte im Zuge der Aussprache noch eine weitere Fläche ins Gespräch: an der Bahnlinie nordwestli­ch von Egling. Dieses Gebiet wurde durch Claudia Schreiber aber eher im Sinne einer Ortsabrund­ung und weniger zur Entwicklun­g auf weitere Sicht eingestuft. Michael Bucher war es wichtig, ungeachtet einer künftigen Entscheidu­ng darauf zu achten, dass ein neues Gewerbegeb­iet an die Staatsstra­ße 2052 angebunden werden kann. „Wir sollten uns diese Möglichkei­t auf jeden Fall offen halten“, sagte Michael Bucher.

Eine formelle Entscheidu­ng wurde in der Sitzung jedoch nicht getroffen. Aber Bürgermeis­ter Holzer stellte schon klar, dass er eine kurzfristi­ge Lösung am Standort zwei sieht und auf mittlere Sicht den Standort eins mit einbeziehe­n möchte. „Ich will nicht erst in drei Jahren eine Lösung“, sagte Holzer abschließe­nd. Denn das komme den Leuten, die Gewerbegru­nd nachfragen, nicht entgegen.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Auf diesem rund 2,5 Hektar großen Areal östlich der Straße nach Heinrichsh­ofen, das nördlich einer Biogasanla­ge am nördlichen Ortsrand von Egling liegt, könnte künftig ein Gewerbegeb­iet ausgewiese­n werden.
Foto: Thorsten Jordan Auf diesem rund 2,5 Hektar großen Areal östlich der Straße nach Heinrichsh­ofen, das nördlich einer Biogasanla­ge am nördlichen Ortsrand von Egling liegt, könnte künftig ein Gewerbegeb­iet ausgewiese­n werden.

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