Klappe, die 12.
Wenn heute eine(r) etwas positiv kommentieren will, er/sie aber zu lustlos oder denkfaul ist, den Kommentar differenziert zu unterfüttern, dann sagt sie/er inflationär: „ Das ist aber spannend“–Das ist aber interessant“. Bloß keine geistige Verausgabung.
Genau so, nämlich in abgegriffenen Mustern, funktionieren die Emoji-Symbole – leicht einzubauen und anzuhängen an die SMS: Smiley bei sonniger Laune des Schreibers, offenes Gebiss bei Verärgerung des Schreibers.
Aber seien wir fair: Immerhin vergrößert sich die Anzahl der Emoji-Symbole ständig, so dass der Schreiber – so er im Emoji-Katalog lange genug sucht – immer häufiger fündig wird, wenn er mal nicht ein Allerweltszeichen zur Erläuterung seiner Befindlichkeit senden will. Längst gibt es auch den ausgeleierten Hosengummi-Mund im gelben Rundschädel, der dünnlippig besagt: Meine Begeisterung hält sich in deutlichen Grenzen.
2014 schon erschien der erste Emoji-Roman, der ausgeprägt bildhaft einen Tag im Leben eines Großstadt- Angestellten schildert, und jetzt, Anfang August erreicht der erste, in den USA produzierte Emoji-Film unsere Kinos.
Da ist man versucht auszurufen: „Das ist ja interessant. Das ist ja spannend.“Mal sehen, wie dann tatsächlich auf den Streifen reagiert wird: differenziert oder klischeehaft. „Emoji – Der Film“erzählt von der Stadt Textopolis, in der lauter standardisierte Emojis leben, die auf Verwendung hoffen, wenn mal will: auf Erlösung. Aber es gibt da noch ein Emoji namens Gene, bei dem etwas schief gelaufen ist, weil er vor sprachlich farbiger Eloquenz geradezu platzt. Klar, dem kleinen Kerl muss geholfen werden... Böse Krankheit! Mal sehen wie die Filmkritik ausfällt:
oder oder