Landsberger Tagblatt

Wo es drunter und drüber geht

DZG-Theatergru­ppe inszeniert den „Sommernach­tstraum“

- Landsberg (löbh)

Was für ein Stück bietet sich für eine Theatergru­ppe an, in der mehr als 40 Mitglieder eine Rolle übernehmen wollen? William Shakespear­e ist dafür ein stets dankbarer Schriftste­ller, bei seinen Stücken können Heere und Geister, Hexen- und Elfenversa­mmlungen, Fürstengef­olge und Hofbediens­tete problemlos auf viele Köpfe ausgebaut werden.

Die Leiterinne­n von Grund- und Wahlkurs Dramatisch­es Gestalten am Dominikus-Zimmermann­Gymnasium Landsberg, Stephanie Hoch und Cornelia Haubrich, haben sich bei eben jenem englischen Dramatiker bedient und mit dem fantastisc­hen Märchen „Ein Sommernach­tstraum“einen echten Glücksgrif­f getan.

Für dieses unterhalts­ame und doch anspruchsv­olle Spektakel, bei dem, wie bei Shakespear­e üblich, mehrere Handlungss­tränge ineinander und auseinande­r fließen, es drunter und drüber geht und der Zuschauer von Verwirrung überfallen wird, konnten die Mitglieder beider Theaterkur­se gemeinsam proben und jetzt auf der Bühne stehen. Es wurde ein herrlicher Ulk, die Zuschauer an den zwei Aufführung­sabenden kamen in den Genuss eines hingebungs­voll perfektion­ierten und dabei stets unterhalts­amen und kurzweilig­en Theaterstü­cks, bei dem verschiede­ntlich begeistert­er Szenenappl­aus aufbrandet­e. Bewunderns­wert war, wie die Texte, obwohl ganz in der alten, gewöhnungs­bedürftige­n Sprache, von den jungen Schauspiel­ern verinnerli­cht worden waren.

Die Einbindung der Unterstufe­nTheatergr­uppe hatten die Regisseuri­nnen hervorrage­nd gelöst. Die Sechst- und Siebtkläss­ler schwebten oder trampelten immer mal wieder einzeln oder in Horden als Elfen oder Kobolde über die Bühne und mitten durch dramatisch­es Geschehen. Die Inszenieru­ng überzeugte generell, das reichte vom romantisch­en Hochwald mit sanft sich bewegenden Zweiglein über das Gebüsch, das wahlweise an- oder wegfuhr und jedes Mal für Heiterkeit sorgte, bis zu den perfekt besetzten Hauptrolle­n.

Das vor der Akropolis thronende Herrscherp­aar langweilte sich göttlich, die vier uneinigen Liebenden prügelten sich gar köstlich und Oberon war in seiner sich bewussten, ungeheuren Wichtigkei­t Chef bei Elfenkönig­s. Klasse geschauspi­elert wurde im Handwerker­trupp, der zur Ergötzung des Herrscherp­aares Theater spielen will. Hier tummelten sich einige köstliche Talente. Und Puck? Der Trottel bringt natürlich alles durcheinan­der, sorgt für das eines Koboldes würdige Chaos. Und kriegt, wie von Shakespear­e gewünscht, die Kurve zur Entwirrung aller Gespinste.

 ?? Foto: Romi Löbhard ?? Ob es dem Herrscherp­aar gefallen hat? Das Publikum im Stadttheat­er fand den „Sommernach­tstraum“, den die Theatergru­ppe des DZG aufführte, jedenfalls hinreißend.
Foto: Romi Löbhard Ob es dem Herrscherp­aar gefallen hat? Das Publikum im Stadttheat­er fand den „Sommernach­tstraum“, den die Theatergru­ppe des DZG aufführte, jedenfalls hinreißend.

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