Landsberger Tagblatt

Wenn der Blick zum See fehlt

In Schondorf sollen zwei in die Jahre gekommenen Bebauungsp­läne ersetzt werden. Es geht um Schützensw­ertes, aber auch um Hecken, Zäune und Tore

- VON RENATE GREIL Schondorf

Neue Bebauungsp­läne sollen zwei in die Jahre gekommene Bebauungsp­läne in Schondorf ersetzen. Bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung stellten Andreas Berchtold und Matthias Goetz vom Planungsve­rband Äußerer Wirtschaft­sraum München die Ergebnisse aus der Untersuchu­ng des Gebietes „Mühlau-Kugelspiel“und einen Entwurf für das Gebiet „Seestraße Ost“vor.

Lila Punkte kennzeichn­eten eine Karte aus dem im Jahr 1968 aufgestell­ten Bebauungsp­lan „MühlauKuge­lspiel“. Diese Punkte gaben an, welche Häuser vom ursprüngli­chen Plan abweichen. Insgesamt 26 Bebauungsp­lanänderun­gen gab es. Themen waren, wie Berchtold sagte, die Dachneigun­g, die Firstricht­ung, Nebenanlag­en und das Zulassen von Doppelhäus­ern.

Der Planer teilte das große Ge- biet, das von der Schulstraß­e, der Mühlaustra­ße und Am Kugelspiel bis zur Landsberge­r Straße reicht, in vier Quartiere. Mit A wird dabei der westliche Bereich um die Straße „Am Kugelspiel“bezeichnet, B ist das Gebiet zwischen Angerweg und Paul-Paede-Straße, C um die PaulPaede-Straße und D ab dem Angerweg Nord. Hier soll das Planungsge­biet bis zur Landsberge­r Straße gezogen werden, da es dort noch eine Dorfstrukt­ur mit prägenden alten Bauernhöfe­n gibt. Nicht mehr mit einbezogen wird das Kinderhaus an der Schulstraß­e.

Im nächsten Schritt gehe es darum, festzulege­n, was überholt und was schützensw­ert ist, meinte Goetz. Deshalb empfahlen die Planer einen Informatio­nsabend mit den Bürgern. Ein eigenes Bild machen sich die Gemeinderä­te bei einem Ortsspazie­rgang am Mittwoch, 26. Juli. Man trifft sich um 18.30 Uhr am Kindergart­en in der Schulstraß­e 8. Bürgermeis­ter Alexander Herrmann wies darauf hin, dass bei dem Spaziergan­g Bürger mitgehen könnten, aber wie sonst in der Sitzung des Gemeindera­tes auch, nicht mitreden dürfen.

Wie Blickbezie­hungen zum See geschaffen und erhalten werden können, wurde beim Bebauungsp­lanentwurf „Seestraße Ost“mehrmals nachgefrag­t. Wie Herrmann erläuterte, liegt das Plangebiet auf der dem Ammersee zugewandte­n Teil der Seestraße vom Augsburger Badeplatz im Norden bis in den Seeuferweg hinein im Süden. Die begehrten Seegrundst­ücke sind fast alle mit hohen Hecken, Zäunen und Toren an der Seestraße bestückt. „Es gibt dort so gut wie keine Einfriedun­g, die unserer Satzung entspricht“, verdeutlic­hte Verwaltung­schef Ralf Müller. Schlupflöc­her gibt es aber auch, wie Müller ausführte, denn die Hecke müsste dazu nur ein paar Meter weiter im Grundstück gepflanzt werden.

Im neuen Bebauungsp­lan könnte dieses Thema für die Zukunft geregelt werden, meinte Müller. Festgesetz­t werden zudem im Plan Bäume, die erhalten werden müssen. Zudem soll es ein Pflanzgebo­t geben, pro 200 Quadratmet­er Grundfläch­e soll ein Baum gepflanzt werden. Noch Klärungsbe­darf gibt es laut Goetz mit dem Wasserwirt­schaftsamt, wo genau die Hochwasser­linie, die bei 535 über Normalnull gezogen wird, im Plan verläuft. Der neue Plan soll als einfacher Bebauungsp­lan ausgeführt werden, der nur die Art der Nutzung Wohnen festlegt und Bauräume für Einzelhäus­er einzeichne­t. Wie dicht bebaut werden darf, entscheide­t sich aber nach der Umgebungsb­ebauung. Der Planentwur­f wird zu einem späteren Zeitpunkt noch mal beraten.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Wie Blickbezie­hungen zum See geschaffen und erhalten werden können, ist eine Frage, die im neuen Bebauungsp­lan „Seestraße Ost“beantworte­t werden soll. Im Schondorfe­r Gemeindera­t wurde ein Entwurf vorgestell­t.
Foto: Thorsten Jordan Wie Blickbezie­hungen zum See geschaffen und erhalten werden können, ist eine Frage, die im neuen Bebauungsp­lan „Seestraße Ost“beantworte­t werden soll. Im Schondorfe­r Gemeindera­t wurde ein Entwurf vorgestell­t.

Newspapers in German

Newspapers from Germany