Ein Radweg über den Lech
Die Gemeinderäte aus Apfeldorf und Kinsau wollen Fußgänger und Radler beim Neubau berücksichtigen. Damit rücken die beiden Orte noch näher zusammen
Schon seit einiger Zeit arbeiten die Gemeinden Apfeldorf und Kinsau auf verschiedenen Ebenen eng zusammen. Die Kinder besuchen eine gemeinsame Grundschule, die Gemeinden finanzieren den Schulbus und betreiben eine Kläranlage, was in dem interkommunalen Projekt eines Zweckverbandes geregelt wird, dessen Aufgaben um den Bereich des gemeindlichen Bauhofes erweitert wurde. Nun wird in beiden Orten darüber diskutiert, einen Fuß- und Radweg zu bauen, der die Lechraingemeinden hüben und drüben des Lechs miteinander verbindet.
Die Gemeinde Apfeldorf plant im Zuge der Sanierung der Lechbrücke einen solchen Weg neu anzulegen. Denn das Staatliche Bauamt in Weilheim als Bauherr hat angeboten, die Brücke auf beiden Seiten zu verbreitern, damit ein Geh- und Radweg darauf Platz findet. Die Komplettsanierung der Brücke soll in gut zwei Jahren erfolgen. Bislang kann die Brücke über den Lech zu Fuß nur auf einem schmalen Streifen zwischen Geländer und Leitplanke überquert werden.
In den beiden jüngsten Gemeinderatssitzungen war im Apfeldorfer Rat über den Vorschlag des Staatlichen Bauamtes Weilheim diskutiert worden, eine Verbreiterung der Brücke für einen Fuß- und Radweg zu realisieren. Mittlerweile hat sich der Gemeinderat vor Ort ein Bild gemacht, um eine tragfähige Entscheidung darüber treffen zu können, wie der Radweg von Apfeldorf aus bis zur Lechbrücke verlaufen könnte. Denn in der ersten Sitzung zu dem Thema waren einige Fragen unbeantwortet geblieben.
Laut Straßenbauamt würde der Weg eine Breite von acht Metern in Anspruch nehmen, da der Sicherheitsabstand zur Staatsstraße unbedingt einzuhalten sei, wie Bürgermeister Georg Epple sagt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung beschloss das Apfeldorfer Gremium, den Wegebau definitiv in Angriff zu nehmen. So könnte der Weg verlaufen: Vom Wiesenweg kommend soll eine Linksschleife parallel zur Staatsstraße führen, was nach Aussage des Apfeldorfer Bürgermeisters eine „gefällige Wegführung“bedeutet. Der für die Realisierung notwendige Grunderwerb dürfte laut Epple bei rund 1500 bis 1800 Quadratmetern liegen.
„Wenn wir einen Grobentwurf vom Straßenbauamt vorliegen haben, werden wir mit dem Grundeigentümer in die Verhandlung gehen“, sagt der Rathauschef. Somit seien die Weichen für einen neuen Rad- und Fußweg über den Lech gestellt. „Wenn die Brücke saniert ist, soll auch der Weg fertig sein.“
Auf Kinsauer Seite führt ein Radweg Richtung Apfeldorf bereits bis etwa 50 Meter vor die Brücke. Er endet in Höhe der Kinsauer Sportanlagen. Kurz danach existiert bereits eine Unterführung der Staatsstraße. Es müsste auf der Westseite des Lechs also nur auf kurzer Strecke ein Geh- und Radweg angelegt werden, der dann nach der Unterführung auf die bereits bestehende Trasse wechselt.
Bislang können Fußgänger nur einen schmalen Streifen als Gehweg nutzen