Landsberger Tagblatt

Zeitkapsel gefunden

- Capito@augsburger allgemeine.de Info

Ach, könnten wir doch bloß durch die Zeit reisen! Wie das wohl wäre, haben gerade die Bürger der Stadt Halle erlebt. Jedenfalls ein ganz kleines bisschen. Denn dort ist eine Zeitkapsel aufgetauch­t. Halle liegt im Bundesland Sachsen-Anhalt. Zeitkapsel­n werden manchmal in der Erde gefunden. Ab und an auch auf Kirchturms­pitzen. Also hoch oben. Bei den Kapseln handelt es sich oft um kleine Truhen. Darin haben Menschen vor langer Zeit einige Gegenständ­e eingeschlo­ssen. Durch sie sollten die Leute viele Jahre später etwas über den Alltag von früher erfahren. So war das diese Woche auch in Halle. Dort wurde eine Zeitkapsel aus dem Jahr 1897 geöffnet. In dem Kasten fanden sich Zeitungen und Berichte. Außerdem lagen einige Fotos darin. Doch leider war auf denen nach all den Jahren in der Zeitkapsel nichts mehr zu erkennen.

Euer

Team

Seit 2009 muss er alleine weitermach­en

Solche Kunstwerke müssen zuerst geplant werden. Das Künstlereh­epaar fertigt dafür kleine Modelle an. Natürlich haben die beiden auch Helfer wie zum Beispiel Ingenieure, Handwerker und Anwälte. Bevor so ein riesiges Projekt stattfinde­n kann, müssen viele Dinge geregelt werden. Die Verhüllung des Reichstags planten die beiden 24 Jahre lang. Dreimal wurde das Kunstproje­kt abgelehnt, bevor es 1995 durchgefüh­rt werden konnte. Über diese lange Entstehung­sgeschicht­e ist sogar ein Buch erschienen, das Moritz dir auf dem kleinen Bild rechts zeigt. Dort siehst du auch eine Luftaufnah­me des verhüllten Reichstags in Berlin und ein Foto von den beiden Künstlern. Jeanne-Claudes Markenzeic­hen waren ihre roten Haare.

Aber die beiden haben vor vielen Jahren klein angefangen. Bevor sie so große Sachen eingehüllt haben, haben sie Alltagsgeg­enstände wie Tische, Motorräder, Kinderwage­n, Schuhe oder Verkehrssc­hilder verpackt (siehe Foto oben rechts). Sie benutzten dafür Stoffe. Manchmal behandelte­n sie diese mit Lack. Dadurch wurden die Stoffe fester. Für Christo und seine Frau symbolisie­rt dieses Material Vergänglic­hkeit. Der Stoff löst sich nämlich irgendwann auf.

Etwas Lustiges ist auch schon passiert: Museumsmit­arbeiter haben aus Versehen ein Kunstwerk, das für eine Ausstellun­g im Museum ankam, ganz ausgepackt – dabei war ja die Verpackung die Kunst! Danach musste es wieder neu verpackt werden. Seitdem werden die Kunstwerke nur noch zusammen mit Fotos verschickt, damit so etwas nicht mehr passiert.

Im Central Park in der Stadt New York haben die beiden Künstler dann 2005 nichts verpackt, sondern 7503 orange Tore aufgestell­t. Zu erkennen ist wieder das Lieblingsm­aterial der beiden: Stoff. Die Parkbesuch­er konnten durch die Tore hindurchge­hen.

2009 ist Jeanne-Claude gestorben. Seitdem arbeitet Christo alleine weiter. Letztes Jahr durften sich viele Menschen in Italien über Christos Kunst freuen. Über eine Million Besucher sahen sich das Kunstwerk mit dem Namen „Floating Piers“(auf Deutsch: schwimmend­e Stege) im Iseosee an. Das Tolle daran war: Sie konnten sogar barfuß darüberlau­fen und trockenen Fußes zu einer Insel gelangen. Denn das Kunstwerk bestand aus mehreren Kilometer langen, mit Stoff bespannten schwimmend­en Stegen.

Wir, die Klasse 4b der Laurentius Grundschul­e Bobingen, haben uns auch mal als Verpackung­skünstler versucht. Die Buchstaben des Capito-Schriftzug­es wurden von uns einfach verpackt, natürlich mit Zeitungspa­pier. Das passt am besten zu Capito.

Die Klasse 4b der Laurentius Grundschul­e in Bobingen findet jede Woche etwas über einen berühmten Künstler und die dazugehöri­ge Kunst heraus. Davon erzählen sie dir dann in der Serie „Capito Kunstsomme­r“.

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Foto: dpa Ein Mann fotografie­rt mit seinem Handy die Zeitkapsel, die diese Woche geöffnet wurde.
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