Krach im Auto-Imperium
Nein, es geht nicht darum, die wichtige deutsche Autoindustrie weiter zu schädigen oder kaputtzureden. Das darf nicht passieren. Dafür ist diese Branche zu bedeutsam für unseren Standort, unsere Arbeitsplätze und unser Bedürfnis nach Mobilität. Die Autobauer allerdings versagen derzeit, wenn es um die Aufarbeitung des Diesel-Skandals geht. Was bei VW begann, hat inzwischen fast alle Hersteller erfasst – auch Audi, Porsche und Mercedes. Jetzt kommen Vorwürfe hinzu, die Hersteller hätten sich abgesprochen, die Kartellbehörden ermitteln.
Dass einige Hersteller bisher nicht ausreichend Konsequenzen ziehen, das zeigt der Streit im VWImperium. Wenn Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück offen die Ablösung der Vorstände des Schwester-Unternehmens Audi fordert, ist das bemerkenswert. Selbst dann, wenn man berücksichtigt, dass Hück bekannt ist für markige Worte. Aber selbst der Autoindustrie wohlgesinnte Politiker wie Bayerns Ministerpräsident Seehofer verlieren inzwischen die Geduld. Mit einer alten Führungsmannschaft einen Neuanfang zu wagen, ist schwer. Das zeigte sich zuletzt bei der Deutschen Bank.