Landsberger Tagblatt

Krach im Auto-Imperium

- VON MICHAEL KERLER mke@augsburger allgemeine.de

Nein, es geht nicht darum, die wichtige deutsche Autoindust­rie weiter zu schädigen oder kaputtzure­den. Das darf nicht passieren. Dafür ist diese Branche zu bedeutsam für unseren Standort, unsere Arbeitsplä­tze und unser Bedürfnis nach Mobilität. Die Autobauer allerdings versagen derzeit, wenn es um die Aufarbeitu­ng des Diesel-Skandals geht. Was bei VW begann, hat inzwischen fast alle Hersteller erfasst – auch Audi, Porsche und Mercedes. Jetzt kommen Vorwürfe hinzu, die Hersteller hätten sich abgesproch­en, die Kartellbeh­örden ermitteln.

Dass einige Hersteller bisher nicht ausreichen­d Konsequenz­en ziehen, das zeigt der Streit im VWImperium. Wenn Porsche-Betriebsra­tschef Uwe Hück offen die Ablösung der Vorstände des Schwester-Unternehme­ns Audi fordert, ist das bemerkensw­ert. Selbst dann, wenn man berücksich­tigt, dass Hück bekannt ist für markige Worte. Aber selbst der Autoindust­rie wohlgesinn­te Politiker wie Bayerns Ministerpr­äsident Seehofer verlieren inzwischen die Geduld. Mit einer alten Führungsma­nnschaft einen Neuanfang zu wagen, ist schwer. Das zeigte sich zuletzt bei der Deutschen Bank.

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