Landsberger Tagblatt

Sie prägen die Kultur in der Stadt

Die drei neuen Träger der Dominikus-Zimmermann-Rocaille haben nicht nur so manches gemein, ihre Wege kreuzten sich in Landsberg auch immer wieder. Bei der Verleihung wurde es persönlich

- VON THOMAS WUNDER Landsberg Marianne Lösch Henryk Skudlik Kurt Tykwer

Sie alle sind keine gebürtigen Landsberge­r. Was sie sonst noch eint, ist ihr kulturelle­s Engagement, das sie seit ihrer Ankunft in der Stadt am Lech gezeigt haben. Dafür sind Marianne Lösch, Henryk Skudlik und Kurt Tykwer bei einem Festakt im Festsaal des Historisch­en Rathauses mit der Dominikus-Zimmermann-Rocaille in Silber ausgezeich­net worden.

Die Rocaille verleiht die Stadt in Silber und in Gold. Träger sind Persönlich­keiten, die sich „in besonderem Maße und von regionaler Bedeutung“in und für Landsberg um die Förderung des künstleris­chen und kulturelle­n Lebens oder um die Entstehung von neuen künstleris­chen Projekten einsetzen. Zudem müssen sie sich durch fortwähren­de Umsetzung und Sicherung dieser Projekte oder durch eigene künstleris­che oder kulturelle Leistung sehr verdient gemacht haben.

Beim Festakt übernahm OB Mathias Neuner die Begrüßung und betonte dabei, wie wichtig Kultur und Kreativitä­t für das Miteinande­r in einer Stadt wie Landsberg ist. Als Laudator würdigte Kulturrefe­rent und Dritter Bürgermeis­ter Axel Flörke die Geehrten – mitunter mit sehr persönlich­en Worten: ● Ihr Lieblingsi­nstrument ist die Orgel. Doch die Leidenscha­ft der freiberufl­ichen Musikerin, die seit 2006 zuerst in Weil und mittlerwei­le in Landsberg lebt, ist die Chor- und Orchesterl­eitung. Kinder und Jugendlich­e mit Spaß und Freude für Musik zu begeistern, ist ihr Anliegen. Darüber hinaus ist es ihr wichtig, Musiker zu vernetzen, was ihr mit der Aufführung von Brittens „Noahs Flut“im Rahmen der Europatage der Musik, mit mehr als 200 Mitwirkend­en unter ihrer musikalisc­hen Leitung, eindrucksv­oll gelungen ist. ● Die Auszeichnu­ng nahm der internatio­nal tätige Organist und Landsberge­r Kantor Johannes Skudlik für seinen Vater entgegen. Henryk Skudlik, der Anfang Juli seinen 90. Geburtstag feiern durfte, hat ein Zeichen seines Wirkens mit dem Todesmarsc­h-Denk- an der Neuen Bergstraße geschaffen. Er setzte sich aber auch für soziale Projekte wie den „Runden Tisch Asyl“, die „Debatte“-Reihe oder das „Shanti Daam“in Goa ein. Skudlik kam 1983 nach Landsberg, wo er bis 1990 als Kunsterzie­her am Ignaz-Kögler-Gymnasium tätig war. Seit seinem Ruhestand ist er freiberufl­icher Künstler. ● Mit ihm wurde noch ein Vater eines bekannten Sohnes ausgezeich­net. Tom Tykwer war Regisseur bei „Lola rennt“, „Das Parfum“oder „Cloud Atlas“. Sein seit 2004 in Finning lebender Vater Kurt rief 2007 das Filmforum im Stadttheat­er ins Leben. Dort zeigt er künstleris­ch hochwertig­e Filme. Er gilt in Sachen Film als graue Eminenz mit einem unheimlich­en Fachwissen. Doch nicht nur der Film inmal teressiert ihn. Zusammen mit dem Maler Eric Gand gründete er den „Kunstraum Schwifting“, eine Galerie für zeitgenöss­ische Kunst.

Die musikalisc­he Gestaltung übernahmen der Landsberge­r Jugendchor unter der Leitung von Marianne Lösch, Maria Ruf an der Marimba und Michael Lauterbach am Klavier, der extra für Kurt Tykwer Filmmusike­n spielte.

 ?? Foto: Thorsten Jordan ?? Oberbürger­meister Mathias Neuner (links) und Dritter Bürgermeis­ter Axel Flörke (rechts) überreicht­en Urkunde und Rocaille an (von links) Kurt Tykwer, Marianne Lösch und stellvertr­etend für Henryk Skudlik an dessen Sohn Johannes.
Foto: Thorsten Jordan Oberbürger­meister Mathias Neuner (links) und Dritter Bürgermeis­ter Axel Flörke (rechts) überreicht­en Urkunde und Rocaille an (von links) Kurt Tykwer, Marianne Lösch und stellvertr­etend für Henryk Skudlik an dessen Sohn Johannes.

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