Sie prägen die Kultur in der Stadt
Die drei neuen Träger der Dominikus-Zimmermann-Rocaille haben nicht nur so manches gemein, ihre Wege kreuzten sich in Landsberg auch immer wieder. Bei der Verleihung wurde es persönlich
Sie alle sind keine gebürtigen Landsberger. Was sie sonst noch eint, ist ihr kulturelles Engagement, das sie seit ihrer Ankunft in der Stadt am Lech gezeigt haben. Dafür sind Marianne Lösch, Henryk Skudlik und Kurt Tykwer bei einem Festakt im Festsaal des Historischen Rathauses mit der Dominikus-Zimmermann-Rocaille in Silber ausgezeichnet worden.
Die Rocaille verleiht die Stadt in Silber und in Gold. Träger sind Persönlichkeiten, die sich „in besonderem Maße und von regionaler Bedeutung“in und für Landsberg um die Förderung des künstlerischen und kulturellen Lebens oder um die Entstehung von neuen künstlerischen Projekten einsetzen. Zudem müssen sie sich durch fortwährende Umsetzung und Sicherung dieser Projekte oder durch eigene künstlerische oder kulturelle Leistung sehr verdient gemacht haben.
Beim Festakt übernahm OB Mathias Neuner die Begrüßung und betonte dabei, wie wichtig Kultur und Kreativität für das Miteinander in einer Stadt wie Landsberg ist. Als Laudator würdigte Kulturreferent und Dritter Bürgermeister Axel Flörke die Geehrten – mitunter mit sehr persönlichen Worten: ● Ihr Lieblingsinstrument ist die Orgel. Doch die Leidenschaft der freiberuflichen Musikerin, die seit 2006 zuerst in Weil und mittlerweile in Landsberg lebt, ist die Chor- und Orchesterleitung. Kinder und Jugendliche mit Spaß und Freude für Musik zu begeistern, ist ihr Anliegen. Darüber hinaus ist es ihr wichtig, Musiker zu vernetzen, was ihr mit der Aufführung von Brittens „Noahs Flut“im Rahmen der Europatage der Musik, mit mehr als 200 Mitwirkenden unter ihrer musikalischen Leitung, eindrucksvoll gelungen ist. ● Die Auszeichnung nahm der international tätige Organist und Landsberger Kantor Johannes Skudlik für seinen Vater entgegen. Henryk Skudlik, der Anfang Juli seinen 90. Geburtstag feiern durfte, hat ein Zeichen seines Wirkens mit dem Todesmarsch-Denk- an der Neuen Bergstraße geschaffen. Er setzte sich aber auch für soziale Projekte wie den „Runden Tisch Asyl“, die „Debatte“-Reihe oder das „Shanti Daam“in Goa ein. Skudlik kam 1983 nach Landsberg, wo er bis 1990 als Kunsterzieher am Ignaz-Kögler-Gymnasium tätig war. Seit seinem Ruhestand ist er freiberuflicher Künstler. ● Mit ihm wurde noch ein Vater eines bekannten Sohnes ausgezeichnet. Tom Tykwer war Regisseur bei „Lola rennt“, „Das Parfum“oder „Cloud Atlas“. Sein seit 2004 in Finning lebender Vater Kurt rief 2007 das Filmforum im Stadttheater ins Leben. Dort zeigt er künstlerisch hochwertige Filme. Er gilt in Sachen Film als graue Eminenz mit einem unheimlichen Fachwissen. Doch nicht nur der Film inmal teressiert ihn. Zusammen mit dem Maler Eric Gand gründete er den „Kunstraum Schwifting“, eine Galerie für zeitgenössische Kunst.
Die musikalische Gestaltung übernahmen der Landsberger Jugendchor unter der Leitung von Marianne Lösch, Maria Ruf an der Marimba und Michael Lauterbach am Klavier, der extra für Kurt Tykwer Filmmusiken spielte.