Gomez will wieder lachen
Wolfsburg ist im Jahr eins nach der Katastrophensaison auf der Suche nach einem Leitwolf. Serie (Teil 3)
Hinter die letzte Saison will der VfL Wolfsburg möglichst schnell ein Haken machen. Die Erleichterung nach der erfolgreichen Relegation gegen Braunschweig war zwar groß, ein Meilenstein in der Vereinshistorie wird die knappe Rettung aber sicher nicht. Ein für das internationale Geschäft zusammengestellter Kader stürzte völlig ab und sicherte dem Fußball-Bundesligisten gerade eben die Klasse.
Was ist im Sommer passiert?
Wolfsburg hat personell ausgemistet. Ein Blick auf die Abgänge zeigt, dass den Wölfen zuletzt ein Leitwolf fehlte. Ricardo Rodriguez, Luis Gustavo und Diego Benaglio waren alle für eine solche Rolle vorgesehen, erfüllten sie aber nicht und sind nun weg. Gegangen sind außerdem Talent Jannes Horn und die beiden Leihspieler Borja Mayoral und Philipp Wollscheid.
Wie soll es nun besser werden?
„Dass da was passieren musste, war klar. Sieben, acht Spieler sind neu da, das ist ein kompletter Umbruch“, sagte VfL-Aufsichtsratschef und VW-Vorstand Francisco Javier Garcia Sanz im Trainingslager in der Schweiz. Der Verein hat mal wieder viel Geld in die Hand genommen. Aus Berlin kam für die erstaunlich hohe Ablöse von 17 Millionen Euro Innenverteidiger John Anthony Brooks. Herzstück des Mittelfelds soll Ignacio Camacho (FC Malaga) werden, der über 200 Spiele in Spaniens La Liga absolviert hat. Bis zum Ende der Transferperiode Ende August wird sicher noch einiges passieren in Wolfsburg.
Ist Andries Jonker der richtige Mann für den Umbruch?
Der langjährige Co-Trainer hatte im Februar seine erste Stelle als Chefcoach bei einem größeren Verein angetreten. Der VfL blieb zwar drin, Jonker wirkte dabei aber wie die Mannschaft nur selten überzeugend. „Eines ist klar: keiner hat Lust auf eine Wiederholung des Abstiegskampfes und der Relegation“, sagte der Niederländer.
Also hängt mal wieder alles an Mario Gomez?
Der 32-Jährige war mit 16 Treffern mit Abstand der beste VfL-Torschütze und einer der wenigen Wortführer in der Mannschaft. Trotz einer Ausstiegsklausel blieb Gomez und setzt sich ein interessantes Ziel: „Wenn wir eine Saison haben, in der wir viel lachen konnten und viel Spaß hatten, die Sonntage und Montage nicht so wehgetan haben wie in der abgelaufenen Saison, dann haben wir eine gute Saison und können happy sein“, sagte er dem Kicker.