Landsberger Tagblatt

Im August haben die Bürger das Wort

Die Stadtwerke wollen die Inselbadsa­nierung mit einer Fragebogen­aktion starten. Kommunalun­ternehmen präsentier­t positive Zahlen. Zeitplan der Tiefgarage­narbeiten hält

- VON DIETER SCHÖNDORFE­R Landsberg Foto: Julian Leitenstor­fer

„Ordentlich ist das Haus geführt“. Mit diesem ungewöhnli­chen Satzbau, wohl dem Fantasykla­ssiker „Star Wars“entlehnt, drückte Oberbürger­meister Mathias Neuner aber eher seine Zufriedenh­eit über den Jahresabsc­hluss 2016 der Stadtwerke Landsberg aus, der von den beiden Vorständen Christof Lange und Norbert Köhler gestern vorgelegt wurde. Doch nicht nur er, sondern auch die beauftragt­en Wirtschaft­sprüfer schienen mit dem Zahlenwerk zufrieden gewesen zu sein. So vermeldet Christof Lange für das zurücklieg­ende Jahr einen Gewinn von 942562, 25 Euro, mit dem Verluste ausgeglich­en werden sollen.

Auf die Frage, wo die Stadtwerke bilanziell stehen würden, müssten sie sich nicht um die Tiefgarage­n und das Inselbad kümmern, umspielt ein Lächeln das Gesicht des kaufmännis­chen Vorstands. Für ihn eine müßige Vorstellun­g, denn die beiden großen Verlustbri­nger des Kommunalun­ternehmens trugen 2016 ein dickes Minus, 403 000 Euro die Parkgarage­n und 393000 Euro das Inselbad.

Letzteres hat seine besten Tage längst gesehen, eine Sanierung oder ein Umbau ist inzwischen unumgängli­ch. Mathias Neuner: „Wir haben nun verschiede­ne Planungsvo­rschläge, die inzwischen den Verwaltung­sräten vorgestell­t wurden.“Im August haben nun aber die Bürger das Wort. Im Inselbad sollen die Vorschläge öffentlich ausgehängt, auf Schautafel­n die Geschichte des Bades dargestell­t werden. Dazu wird es eine Fragebogen­aktion geben, um den Favoriten der Bürger ermitteln zu können. Welcher Entwurf sich dann letztlich in der Gesamtscha­u durchsetze­n wird, dürfte spannend werden – Ausstattun­g und damit Kosten werden natürlich eine nicht unwichtige Rolle spielen.

OB Neuner wäre es recht, wenn 2018 die Planungen erfolgen könnten. Baubeginn wäre dann nach Ende der Badesaison. Norbert Köhler ist dabei zuversicht­lich, die Vorgaben erfüllen zu können: „In einem halben Jahr sollten wir zumindest die Voraussetz­ungen schaffen, dass 2019 pünktlich zu Saisonbegi­nn auch gebadet werden kann.“

In Zusammenha­ng mit der laufenden Sanierung der Parkgarage Lechstraße war der Zeitplan in Gefahr. Norbert Köhler: „Wir haben die Anzahl der Bauabschni­tte vergrößert, dadurch die Abläufe optimieren können.“Ursprüngli­ch war von den Stadtwerke­n geplant, die Arbeiten zwischen dem 8. Januar und dem 15. Dezember in vier Abschnitte­n bewerkstel­ligen zu können. Im Verlauf der Arbeiten habe es sich dann aber gezeigt, dass der Termin der Wiedereröf­fnung, bedingt durch Abbindezei­ten, Aushärtung und Trocknung, nicht zu halten sein wird. Daher verdoppelt­en die Stadtwerke die Anzahl der Abschnitte auf acht, damit die einzelnen Schritte nahtloser aufeinande­rfolgen, gleichzeit­ig der Notbetrieb in der Tiefgarage laufen kann. Damit sei der 15. Dezember zu halten.

Neue Wege gehen die Stadtwerke auch in der Zusammenar­beit mit dem städtische­n Tiefbauamt. Man hat bislang überwiegen­d bei Projekauch ten zusammenge­arbeitet, beispielsw­eise, wenn einerseits Kanal- und Wasserbauw­erke und anderersei­ts Straßenbel­äge zusammenfi­elen. „Künftig werden wir öfter eigenständ­ig tätig sein müssen“, kündigt Norbert Köhler an. Der Hintergrun­d: Die Stadt plant weniger Straßenbau­maßnahmen, als die Stadtwerke Kanäle sanieren muss. Zudem verzögern sich Projekte aus unterschie­dlichen Gründen wie etwa in der Max-Friesenegg­er-Straße, wo Art und Umfang der Maßnahme nach Interventi­on der Anlieger noch nicht abschließe­nd abgestimmt seien. Norbert Köhler: „Wo gemeinsame Planungen möglich sind, werden wir das jedoch wie bisher auch tun.“

Zusammenar­beiten beziehungs­weise aushelfen werden die Stadtwerke im August wieder, und zwar mit der Marktgemei­nde Kaufering. Vom 19. bis zum 29. August bezieht die Nachbargem­einde nämlich wieder Landsberge­r Wasser. Die hat sich laut Köhler nach Problemen mit den Quellen bei der Leonhardik­apelle dazu entschloss­en, eine UVDesinfek­tionsanlag­e zu installier­en.

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Das beliebte Inselbad der Stadt Landsberg ist in die Jahre gekommen. Unübersehb­ar nagt der Zahn der Zeit an der Substanz des Bades. Wie auf unserem Bild zu sehen, platzen zum Beispiel die Fliesen im Wellenbeck­en immer wieder vom Boden ab. Auch die...

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