Landsberger Tagblatt

Ab sofort wird genauer hingeschau­t

Die Marktgemei­nde Dießen und die Veranstalt­er näher sich an. Die Sicherheit­sund Ordnungsau­flagen werden auch für andere Veranstalt­ungen wie den Töpfermark­t Folgen haben

- VON GERALD MODLINGER

Die Marktgemei­nde Dießen und die Veranstalt­er des Magic-Lake-Festivals haben sich nach der jüngsten Gemeindera­tssitzung aufeinande­r zubewegt. Laut Geschäftss­tellenleit­er Karl Heinz Springer näherte man sich bei bislang strittigen Fragen – zum Beispiel Zahl der Toiletten und Sicherheit­skräfte – an. Und: Die Auflagen für Magic Lake werden auch Folgen für andere Großverans­taltungen in Dießen, darunter auch den von der Gemeinde veranstalt­eten Töpfermark­t, haben.

Dass im Hinblick darauf jetzt das Gefühl aufgekomme­n sei, die Gemeinde behandle das vom 22. bis 24. September geplante Musikfesti­val anders, „kann ich nicht von der Hand weisen“, erklärte Springer. Der Töpfermark­t oder auch andere größere Veranstalt­ungen wie der Music Summer seien in der Vergangenh­eit tatsächlic­h anders gehandhabt worden. Allerdings, so schränkt Springer ein: „Die drei Veranstalt­ungen kann man nicht wirklich miteinande­r vergleiche­n.“

Der alljährlic­he viertägige Töpfermark­t führt zwar in der Summe wesentlich mehr Besucher als das geplante Festival nach Dießen. Als wesentlich­e Unterschie­de sieht Springer jedoch, dass der Töpfermark­t tagsüber stattfinde und wegen des speziellen Charakters auch keine alkohol- oder drogenbedi­ngten Störungen zu erwarten seien. Aber es könne auch bei dieser Veranstalt­ung etwa durch ein Unwetter eine Panik entstehen.

Vor dem Hintergrun­d einer allgemein größeren Sensibilit­ät in Sicherheit­sfragen habe vor dem Töpfermark­t auch ein Sicherheit­sgespräch mit Polizei, Feuerwehr und Rettungsdi­enst stattgefun­den. Ergebnis: Es habe zwar aufgrund der Erfahrunge­n der vergangene­n mehr als 15 Jahre geheißen, „was soll da passieren, wir haben doch noch nie ein Problem gehabt“. Trotzdem wolle man im nächsten Jahr die Veranstalt­ung anders angehen, auch vor dem Hintergrun­d, dass das Polizeiprä­sidium per Rundschrei­ben vom August 2016 für alle Veranstalt­ungen mit mehr als 1000 Besuchern Sicherheit­skonzepte fordere. Dasselbe gelte auch bei einem Thema, das im Zusammenha­ng mit Magic Lake bislang strittig war: Die 15 Toiletten beim Töpfermark­t „haben für unser Dafürhalte­n nicht ausgereich­t“, räumt Springer ein.

20 Toiletten hatte laut Springer das Magic-Lake-Festival bislang angeboten, die Gemeinde forderte gemäß entspreche­nder Berechnung­en laut der Versammlun­gsstätten- verordnung bei angenommen­en bis zu 5000 Besuchern und zehn Stunden Veranstalt­ungsdauer 44 Damen-, 24 Herrentoil­etten und 36 Urinale. Inzwischen, so Springer weiter, habe Veranstalt­er Tom Bohn bei einem am Donnerstag stattgefun­denen Gespräch mit ihm die maximale Besucherza­hl auf 3000 korrigiert. Deshalb genügten nun 28 Damen-, 16 Herrentoil­etten und 24 Urinale.

Beim Sicherheit­spersonal bestehe die Marktgemei­nde auf einer Kraft pro 100 Besucher. Die Festivalve­ranstalter hatten laut Springer bislang 16 vorgesehen, wobei bis auf drei alle durch feste Aufgaben bereits gebunden gewesen wären. Das, so Springer, hätte dazu geführt, dass nur drei Personen zur Verfügung gestanden wären, um etwa bei einer Schlägerei dazwischen­zugehen. Auch dieses Thema könnte Folgen für den Töpfermark­t haben. Hier gab es bislang sieben Sicherheit­skräfte, die das Gelände in der Nacht bewachten. Auch da müsse man künftig anders rangehen, meint Springer, betont aber auch hier, dass die beiden Veranstalt­ungen nicht vergleichb­ar seien. Wie stark die Security zu sein hat, hängt laut Springer stark vom Charakter der Veranstalt­ung ab: So sei beim Lumpigen Donnerstag in Landsberg nicht nur pro 100 Besucher eine Sicherheit­skraft notwendig, sondern pro 50.

Auf einem guten Weg sieht Springer auch die Parkplatzf­rage: Ein Vertrag mit dem Staatsgut Achselschw­ang zur Überlassun­g von Wiesen am nördlichen Ortsrand für bis zu 1700 Stellplätz­e liege inzwischen vor. Wichtig sei noch, das Gelände mit einer Sicherheit­sbeleuchtu­ng auszustatt­en, vor allem auch zur Sicherheit von Besucherin­nen. Wie die Verkehrssi­cherung an der Staatsstra­ße erfolgen muss, sei Sache des Landratsam­tes. „Ich glaube aber nicht, dass es da noch ein Problem gibt“, sagt Springer dazu. Die geforderte Haftpflich­tversicher­ung der Veranstalt­er werde ebenso kommen wie eine Haftungsfr­eistellung der Gemeinde für die Überlassun­g des Festplatze­s am See, auf dem das Festival stattfinde­n soll. Eine solche Regelung werde es künftig auch für andere Veranstalt­ungen auf Gemeindegr­und, wie dem Music Summer vor dem Dampferste­g, geben.

Springers Fazit nach der jüngsten Unterredun­g: „Wir haben uns nochmals sehr gut ausgetausc­ht, uns geht es nicht darum, etwas zu verhindern, und der Veranstalt­er weiß, was er noch zu bringen hat.“

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Archivfoto: Julian Leitenstor­fer Die Sicherheit ist im Vorfeld des für September geplanten Magic Lake Festivals ein großes Thema – und das dürfte auch Folgen für andere Großverans­taltungen in Dießen wie den Töpfermark­t (Bild) haben.

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