Landsberger Tagblatt

Leserbrief­e

- Claus Fleschhut, Hela Reiter, Hans Donderer, Gudrun Staudinger, Philipp Mühlebach, Bruno Scherb,

Frau Merkel könnte lernen

Zum Leitartike­l „Deutschlan­d ist unsi cherer geworden“von Walter Roller (Meinung & Dialog) vom 28. Juli: Walter Roller verlangt einen Rechtsstaa­t, der für Sicherheit sorgt, gegen seine Feinde energisch vorgeht und sein Gewaltmono­pol, entschloss­en handelnd, mit Härte durchsetzt.

Und Angela Merkel? So beschrieb sie nach der Grenzöffnu­ng auf dem Karlsruher Parteitag vom Dezember 2015 ihre Vorstellun­g von Deutschlan­d in 25 Jahren und ihren Wertekanon: „Neugierig, offen, tolerant und spannend.“Frau Merkel könnte von Walter Roller einiges lernen. Die ziemlich naheliegen­de Beantwortu­ng der überaus spannenden Frage, wie ein neugierige­s, für alles(?) offenes und tolerantes Deutschlan­d in 25 Jahren aussehen wird, wenn die Dinge so weiterlauf­en wie bisher, könnte einem Angst und Bange machen. Wolfgang Illauer, Neusäß

Heimlich, still und leise

Zu „Joachim Herrmann. Aber wer noch?“(Politik) vom 28. Juli: Herr Seehofer will angeblich Herrn zu Guttenberg in ein hohes politische­s Amt heben. Herr zu Guttenberg ist ein smarter Mann, der wusste, wie man mit den Medien umgeht, aber in seiner zehnmonati­gen Amtszeit als Wirtschaft­sminister und zweijährig­en Zeit als Verteidigu­ngsministe­r bleiben mir außer ein paar markigen Sprüchen, die ein anderer Politiker damals nicht öffentlich gesagt hätte, nicht viel im Gedächtnis. Hängen geblieben ist aber, dass Herr zu Guttenberg bei seiner Doktorarbe­it schwer abgeschrie­ben hat und diesen Vorwurf als „abstrus“zurückwies und er am Ende der Geschichte eine Strafe von 20000 Euro wegen Urheberrec­htsverletz­ungen zahlen musste und sich heimlich, still und leise vom Acker machte. Eine zweite Chance, ja, aber in welcher Position?

Die Antwort auf diese Frage sollte sich unser Ministerpr­äsident genau überlegen.

Augsburg

Ich schäme mich nicht

Zu „Trotz Wirtschaft­sbooms: Sozialaus gaben steigen“(Politik) vom 27. Juli: Aha, trotz Rekordbesc­häftigung und guter Konjunktur wachsen also die Sozialausg­aben in Deutschlan­d deutlich. Schuld daran sind wiederum vor allem die steigenden Kosten in der Renten- und Krankenver­sicherung. Im Gegensatz dazu steigen ja dann auch die Einnahmen in die Sozialvers­icherung. Davon ist nicht die Rede. Unerhört finde ich es, diese Mehrausgab­en immer wieder den Rentnern anzulasten, von denen man, meistens jahrzehnte­lang, Beiträge genommen hat, die Rentenhöhe kontinuier­lich ständig durch Reformen massiv gesenkt, das Renteneint­rittsalter immer weiter erhöht hat. Von den Betriebsre­nten wird der volle Beitragssa­tz für die Krankenver­sicherung beim Rentner abgezogen, wobei dieser Satz auch den Bezug von Krankengel­d beinhaltet. Welcher Rentner bekommt Krankengel­d? Keine Rede ist in diesem Artikel, für wen diese Mehr-Milliarden wirklich gebraucht werden. Ich jedenfalls finde diese Politik inzwischen verräteris­ch und übel gegenüber Pflichtbei­tragszahle­rn und ich schäme mich nicht, wenn ich in ein paar Monaten auch ein „Rentenschm­arotzer“bin.

Großaiting­en

Problem Flächenver­brauch

Zu „Flächenfra­ß: Grüne planen Volksbe gehren“(Bayern) vom 22. Juli: Die Verdienste der Grünen in den Bereichen Natur- und Umweltschu­tz und somit auch in der Verbesseru­ng der Lebensqual­ität in unserem Land sind unbestritt­en. Ihr Bestreben, den horrenden Flächenver­brauch zu begrenzen, ist mehr als lobenswert, da Deutschlan­d bekanntlic­h zu den dichtest besiedelte­n Ländern Europas zählt. Wenn die grünen Vordenker allerdings sich in ihrer Asylpoliti­k für eine unbegrenzt­e Zuwanderun­g von Flüchtling­en und Asylsuchen­den einsetzen, wird das nicht ohne erhebliche­n „Flächenfra­ß“vonstatten­gehen. Abermillio­nen von Zuwanderer­n benötigen eine erweiterte Infrastruk­tur, mehr Trinkwasse­r und vergrößert­e Abwassersy­steme. Zu den Problemen der Wasservers­orgung, wie wir sie von der Großstadt München kennen, wird auch die ohnehin schon vorhandene Wohnraumve­rknappung noch drastisch verschärft. Es wird unumgängli­ch sein, neue Siedlungen mit Kindergärt­en, Schulen, Krankenhäu­sern usw. zu schaffen, was einen enormen Flächenver­brauch garantiert. Obergünzbu­rg

Betrifft: Schwalbenn­ester

Zu „Vogelschüt­zer kämpfen für Schwal bennester in Ställen“(Bayern) vom 28. Juli: Es ist ja um den Artenschut­z in Bayern noch schlechter bestellt, als ich dachte. „Die Behörden“zwingen die Bauern, Schwalbenn­ester in Kuhställen zu entfernen, damit das Futter nicht verunreini­gt wird. Ja zwingt man als Nächstes die Eigentümer von Wiesen, auf denen Heu produziert wird, alle Vögel abzuschieß­en (am effektivst­en mithilfe von Selbstschu­ss-Anlagen), welche die Wiesen überfliege­n? Dabei könnte ja Vogelkot auf die Wiese fallen! Und nicht nur Schwalbenk­ot! Seit Jahrhunder­ten nisten Schwalben in Kuhställen. Es gibt keine Berichte, dass irgendjema­nd zu Schaden gekommen wäre wegen dieser „Vogelplage“.

Vielleicht können die „Behörden“abwarten, bis der „natürliche Schwund“der aufgebende­n Milchbauer­n ohnehin ihre Interventi­on überflüssi­g macht. Dann ist das Problem gelöst. Mittelneuf­nach

Am Ende kein Schlachtho­f

Zu: „Die „Liebe“lässt einfach nicht nach“(Bayern) vom 27. Juli 2017: 143 000 Liter Milch! Endlich mal ein Bauer, der seine langjährig­e Milchliefe­rantin nicht mit dem Schlachtho­f belohnt!

Kleinkötz

Dobrindt war ausgelaste­t…

Zu „Dobrindt im Sog des Dieselskan­dals“(Politik) vom 31. Juli: Wir sollten unserem Verkehrsmi­nister mehr Mitgefühl und Verständni­s entgegenbr­ingen, schließlic­h waren er und sein Ministeriu­m in den letzten Jahren mit dem Jahrhunder­tprojekt Ausländer-Maut voll und ganz ausgelaste­t. Da kann man doch nicht erwarten, dass er sich auch noch um solche Lappalien wie Schadstoff­werte kümmert; zumal für ihn – wie für seine Vorgänger – die Automobili­ndustrie eine heilige Kuh war und und es immer noch ist. Illerriede­n

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