Leserbriefe
Frau Merkel könnte lernen
Zum Leitartikel „Deutschland ist unsi cherer geworden“von Walter Roller (Meinung & Dialog) vom 28. Juli: Walter Roller verlangt einen Rechtsstaat, der für Sicherheit sorgt, gegen seine Feinde energisch vorgeht und sein Gewaltmonopol, entschlossen handelnd, mit Härte durchsetzt.
Und Angela Merkel? So beschrieb sie nach der Grenzöffnung auf dem Karlsruher Parteitag vom Dezember 2015 ihre Vorstellung von Deutschland in 25 Jahren und ihren Wertekanon: „Neugierig, offen, tolerant und spannend.“Frau Merkel könnte von Walter Roller einiges lernen. Die ziemlich naheliegende Beantwortung der überaus spannenden Frage, wie ein neugieriges, für alles(?) offenes und tolerantes Deutschland in 25 Jahren aussehen wird, wenn die Dinge so weiterlaufen wie bisher, könnte einem Angst und Bange machen. Wolfgang Illauer, Neusäß
Heimlich, still und leise
Zu „Joachim Herrmann. Aber wer noch?“(Politik) vom 28. Juli: Herr Seehofer will angeblich Herrn zu Guttenberg in ein hohes politisches Amt heben. Herr zu Guttenberg ist ein smarter Mann, der wusste, wie man mit den Medien umgeht, aber in seiner zehnmonatigen Amtszeit als Wirtschaftsminister und zweijährigen Zeit als Verteidigungsminister bleiben mir außer ein paar markigen Sprüchen, die ein anderer Politiker damals nicht öffentlich gesagt hätte, nicht viel im Gedächtnis. Hängen geblieben ist aber, dass Herr zu Guttenberg bei seiner Doktorarbeit schwer abgeschrieben hat und diesen Vorwurf als „abstrus“zurückwies und er am Ende der Geschichte eine Strafe von 20000 Euro wegen Urheberrechtsverletzungen zahlen musste und sich heimlich, still und leise vom Acker machte. Eine zweite Chance, ja, aber in welcher Position?
Die Antwort auf diese Frage sollte sich unser Ministerpräsident genau überlegen.
Augsburg
Ich schäme mich nicht
Zu „Trotz Wirtschaftsbooms: Sozialaus gaben steigen“(Politik) vom 27. Juli: Aha, trotz Rekordbeschäftigung und guter Konjunktur wachsen also die Sozialausgaben in Deutschland deutlich. Schuld daran sind wiederum vor allem die steigenden Kosten in der Renten- und Krankenversicherung. Im Gegensatz dazu steigen ja dann auch die Einnahmen in die Sozialversicherung. Davon ist nicht die Rede. Unerhört finde ich es, diese Mehrausgaben immer wieder den Rentnern anzulasten, von denen man, meistens jahrzehntelang, Beiträge genommen hat, die Rentenhöhe kontinuierlich ständig durch Reformen massiv gesenkt, das Renteneintrittsalter immer weiter erhöht hat. Von den Betriebsrenten wird der volle Beitragssatz für die Krankenversicherung beim Rentner abgezogen, wobei dieser Satz auch den Bezug von Krankengeld beinhaltet. Welcher Rentner bekommt Krankengeld? Keine Rede ist in diesem Artikel, für wen diese Mehr-Milliarden wirklich gebraucht werden. Ich jedenfalls finde diese Politik inzwischen verräterisch und übel gegenüber Pflichtbeitragszahlern und ich schäme mich nicht, wenn ich in ein paar Monaten auch ein „Rentenschmarotzer“bin.
Großaitingen
Problem Flächenverbrauch
Zu „Flächenfraß: Grüne planen Volksbe gehren“(Bayern) vom 22. Juli: Die Verdienste der Grünen in den Bereichen Natur- und Umweltschutz und somit auch in der Verbesserung der Lebensqualität in unserem Land sind unbestritten. Ihr Bestreben, den horrenden Flächenverbrauch zu begrenzen, ist mehr als lobenswert, da Deutschland bekanntlich zu den dichtest besiedelten Ländern Europas zählt. Wenn die grünen Vordenker allerdings sich in ihrer Asylpolitik für eine unbegrenzte Zuwanderung von Flüchtlingen und Asylsuchenden einsetzen, wird das nicht ohne erheblichen „Flächenfraß“vonstattengehen. Abermillionen von Zuwanderern benötigen eine erweiterte Infrastruktur, mehr Trinkwasser und vergrößerte Abwassersysteme. Zu den Problemen der Wasserversorgung, wie wir sie von der Großstadt München kennen, wird auch die ohnehin schon vorhandene Wohnraumverknappung noch drastisch verschärft. Es wird unumgänglich sein, neue Siedlungen mit Kindergärten, Schulen, Krankenhäusern usw. zu schaffen, was einen enormen Flächenverbrauch garantiert. Obergünzburg
Betrifft: Schwalbennester
Zu „Vogelschützer kämpfen für Schwal bennester in Ställen“(Bayern) vom 28. Juli: Es ist ja um den Artenschutz in Bayern noch schlechter bestellt, als ich dachte. „Die Behörden“zwingen die Bauern, Schwalbennester in Kuhställen zu entfernen, damit das Futter nicht verunreinigt wird. Ja zwingt man als Nächstes die Eigentümer von Wiesen, auf denen Heu produziert wird, alle Vögel abzuschießen (am effektivsten mithilfe von Selbstschuss-Anlagen), welche die Wiesen überfliegen? Dabei könnte ja Vogelkot auf die Wiese fallen! Und nicht nur Schwalbenkot! Seit Jahrhunderten nisten Schwalben in Kuhställen. Es gibt keine Berichte, dass irgendjemand zu Schaden gekommen wäre wegen dieser „Vogelplage“.
Vielleicht können die „Behörden“abwarten, bis der „natürliche Schwund“der aufgebenden Milchbauern ohnehin ihre Intervention überflüssig macht. Dann ist das Problem gelöst. Mittelneufnach
Am Ende kein Schlachthof
Zu: „Die „Liebe“lässt einfach nicht nach“(Bayern) vom 27. Juli 2017: 143 000 Liter Milch! Endlich mal ein Bauer, der seine langjährige Milchlieferantin nicht mit dem Schlachthof belohnt!
Kleinkötz
Dobrindt war ausgelastet…
Zu „Dobrindt im Sog des Dieselskandals“(Politik) vom 31. Juli: Wir sollten unserem Verkehrsminister mehr Mitgefühl und Verständnis entgegenbringen, schließlich waren er und sein Ministerium in den letzten Jahren mit dem Jahrhundertprojekt Ausländer-Maut voll und ganz ausgelastet. Da kann man doch nicht erwarten, dass er sich auch noch um solche Lappalien wie Schadstoffwerte kümmert; zumal für ihn – wie für seine Vorgänger – die Automobilindustrie eine heilige Kuh war und und es immer noch ist. Illerrieden