Landsberger Tagblatt

Störche sind ein Glückssymb­ol

In Deutschlan­d gibt es wieder mehr der großen Vögel. Das ist auch Leuten wie Richard Straub zu verdanken. Er hilft den Tieren seit fast 30 Jahren

- VON LISA FORSTER Capito Wie sind Sie zum Storchen-Betreuer geworden? Was waren Ihre tollsten Erlebnisse als Storchen-Betreuer? Was finden Sie am Storch so besonders? Häufig kommen Störche in ihr altes Nest zurück. Haben Sie einen Lieblingss­torch? Warum tr

Richard Straub ist ein Storchenbe­treuer. Seit fast 30 Jahren hilft der Mann mit, dass wieder mehr Störche nach Deutschlan­d kommen. Denn es gab eine Zeit, da waren die großen Vögel hier fast ausgestorb­en. Herr Straub hilft den Störchen dabei, Nester zu bauen. Man nennt so ein Storchenne­st Horst. Herr Straub hat mit gesprochen. Richard Straub: Ich war schon immer von Störchen begeistert, was auch mit meinem Vater zusammenhä­ngt. Der war nämlich Briefträge­r und ich begleitete ihn in den Schulferie­n. In einem seiner Zustellung­sbezirke gab es einen Storchenho­rst. Da war er total begeistert, hat mir das erklärt und gezeigt. Als ich später mitbekomme­n habe, dass es um den Bestand der Störche nicht mehr so gut steht, bin ich aktiv geworden. Richard Straub: Als in meiner Heimat Markt Schwaben das erste Mal ein Storchenpa­ar auf dem vorbereite­ten Horst gelandet ist. Da bin ich von der Leiterin des Kindergart­ens verständig­t worden. Ich habe mich sofort mit dem Fahrrad auf den Weg gemacht. Es war strahlend blauer Himmel, nicht eine Wolke da. Und die weißen Störche haben da so richtig vom Dach herunterge­leuchtet. … dass ein Storchenbe­treuer viel zu tun hat? „Es geht damit los, dass man auf einem geeigneten Dach eine Horstunter­lage schafft, auf der sich die Störche ansiedeln können und dann selbst weiterbaue­n“, sagt Richard Straub. Er macht das ehren amtlich in seiner Freizeit. Das heißt, er bekommt kein Geld für seine Arbeit als Storchenbe­treuer. Bevor die Störche im nächsten Frühling wiederkomm­en, kontrol liert der Betreuer, ob die Horste in Ordnung sind. Und er reinigt Richard Straub: Zuerst einmal seine Auffälligk­eit. Mit nur drei Farben, aber die sehr kräftig: Schwarz, Weiß, Rot. Der Storch lebt gerne in der Nähe des Menschen. Außerdem hat er sich zu einem Glückssymb­ol entwickelt. Jeder hat den Storch gerne. sie. Außerdem schaut er, ob in der Nähe irgendwelc­he Gefahren für die Vögel drohen, etwa durch nicht gesicherte Strommaste­n. Und er muss die Tiere immer wieder beobachten. Ein Betreuer hat auch Schreibkra­m zu erledigen. Er muss seine Beob achtungen melden. (dpa) Richard Straub: Das waren die Störche in meiner Heimat. Wir haben 19 Jahre lang Störche in Markt Schwaben gehabt. Bei Sanierungs­arbeiten am Gebäude hat ein neugierige­r Arbeiter die Störche auf dem Dach gestört. Seitdem sind sie nicht mehr wiedergeko­mmen. Wir können nur auf neue Störche hoffen. Wir versuchen es weiterhin. Richard Straub: Die Störche kommen nicht wegen der Treue zum Partner wieder zurück, sondern wegen der Treue zum Horst. Meistens kommen die Storchenmä­nnchen früher zurück. Jedes Weibchen, das darüberfli­egt, klappert er dann als potenziell­e Partnerin an. Mit der Treue ist da nicht so viel los.

Richard Straub: Sollte so ein überfliege­ndes Weibchen noch keinen Horst haben, kann es sein, dass sie kommt und die beiden ein Techtelmec­htel beginnen. Es kann dann auch passieren, dass ein paar Tage später die Störchin vom letzten Jahr kommt – und es gibt wie im richtigen Leben Ärger. Wie im richtigen Leben ist das Ergebnis in solchen Fällen offen.

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Fotos: dpa Storch im Anflug: Solche Bilder gibt es in Deutschlan­d jetzt wieder häufiger zu sehen. Denn es gibt wieder mehr Störche bei uns.
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Richard Straub

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