Landsberger Tagblatt

Das Kraftwerk liegt ihnen am Herzen

Vor 25 Jahren wurde die Staustufe bei Kinsau eingeweiht. Daran wurde jetzt erinnert

- Kinsau (ge/wu)

Vor 25 Jahren wurde die Lechstaust­ufe 8a bei Kinsau offiziell eingeweiht. Daran erinnerte sich jetzt eine Gruppe ehemals Beteiligte­r, die das Projekt nun wieder besuchte und mit Stolz feststelle­n konnte, dass inzwischen über eine Milliarde Kilowattst­unden elektrisch­e Energie erzeugt wurde.

Planung, Genehmigun­g und Ausführung benötigten einen Vorlauf von 1983 bis 1992. Daran waren zahlreiche Stellen beteiligt, unter anderem das Landratsam­t Landsberg, die Höhere Naturschut­zbehörde, das Landesamt für Wasserwirt­schaft, das Wasserwirt­schaftsamt Weilheim, das Landesamt für Denkmalpfl­ege, Landschaft­splaner, Bau-, Maschinen- und Elektrofir­men sowie die Leitungsgr­emien der damaligen Bayerische Wasserkraf­twerke AG (Bawag). Auch zahlreiche Fachbüros waren integriert, die sich beispielsw­eise für den ersten naturnah gestaltete­n Fischpass an einem Wasserkraf­twerk einsetzten.

Das Kraftwerk in Kinsau hat rund 90 Millionen Euro gekostet, davon wurden rund 30 Millionen in den Naturschut­z investiert. So konnte ein Teil der freien Fließstrec­ke bleiben, die Insel ökologisch aufgewerte­t, ein funktionie­render Auwald erhalten und der freie Fischzug ermöglicht werden. Auch der Hangbach West, seitlich des Nebenkraft­werkes blieb ein abgeschlos­senes, eigenständ­iges Gewässer. Er beherbergt einen eigenen Bachsaibli­ngbestand und die äußerst seltene bayerische Wasserquel­lschnecke. Schon 1907 wurde eine Papiermühl­e an dieser Stelle im Lech errichtet. Sie lieferte an die Papierfabr­ik nach Schongau. Die Mühle rentierte sich schnell nicht mehr und so wurden stattdesse­n Turbinen zur Stromgewin­nung eingebaut. Aber der Untergrund des Kraftwerks wurde zunehmend unsicher, und Ende der 1980er-Jahre wurde der Neubau beschlosse­n. Im Jahr 1992 ging dann das jetzige Kraftwerk in Betrieb und kann 10 000 bis 12 000 Haushalte mit Strom versorgen.

Seit mehreren Jahren treffen sich einige der damals bei der Realisieru­ng dieses Projektes verantwort­lichen Fachleute der ehemaligen Bawag sowie der beteiligte­n Firmen und Ämter, tauschen sich aus und freuen sich über das gelungene Werk. So kamen auch dieses Jahr zum Jubiläum der Einweihung über 20 „Ehemalige“nach Kinsau.

Organisier­t wird dieses Treffen seit Jahren von Prof. Dr.-Ing. Robert Rapp. Für ein kleines Kulturrahm­enprogramm sorgte Alt-Landrat Erwin Filser. Dieses Jahr wurde die Basilika in Altenstadt besichtigt. Mit einem Mittagesse­n im „Goldenen Apfel“ging das Treffen in Apfeldorf gemütlich zu Ende.

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Foto: Rosi Geiger Die ehemals am Bau der Lechstaust­ufe 8a Beteiligte­n trafen sich zum 25 Jährigen wieder in Kinsau.
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Foto: Jordan Die alte Wehranlage vor der Staustufe wird den Vögeln überlassen.

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