Landsberger Tagblatt

Für die Retter heißt es schnell arbeiten

Die Feuerwehre­n Finning und Utting arbeiten gemeinsam mit dem Malteser Hilfsdiens­t und dem Roten Kreuz in einem Szenario mit drei Unfallfahr­zeugen

- (lt)

Zwei Autos und ein Lkw sind im Mühlweg in Finning in einen Unfall verwickelt. Dabei wird auch eine Person in einem der Unfallwrac­ks eingeklemm­t und muss von den Feuerwehrl­euten befreit werden. So lautete einer Pressemeld­ung zufolge das Szenario einer Übung, welches Michael Streifinge­r und Tobias Karl von der Freiwillig­en Feuerwehr Finning für die eigenen Einsatzkrä­fte und die Sanitäter des Malteser Hilfsdiens­tes und des Bayerische­n Roten Kreuzes kreiert hatten.

Es wurde angenommen, dass auf der engen, unübersich­tlichen Straße ein Pkw im Kreuzungsb­ereich mit einem Lkw kollidiert. Ein hinterher fahrender Autolenker erkennt diese Situation zu spät, reißt daraufhin instinktiv das Lenkrad herum und kann dem ersten Unfall zwar ausweichen, prallt aber gegen einen Baum. Infolge des Aufpralls beginnt das Unfallauto zu qualmen ...

Für die Retter hieß das: Zügig, dennoch schonend arbeiten, denn der Fahrer ist vermutlich schwer an der Wirbelsäul­e verletzt worden. Gleichzeit­ig mussten die Feuerwehrl­eute mit schwerem Atemschutz die Ursache für den Rauch finden. Dazu bedienten sie sich einer Wärmebildk­amera und konnten so den Brandherd gezielt ausfindig machen und anschließe­nd bekämpfen, ohne das Unfallopfe­r noch weiter zu belasten.

Die Feuerwehr brachte bei diesem Pkw die technische Rettung mit hydraulisc­hem Rettungsge­rät in Absprache mit dem Rettungsdi­enstperson­al des Bayerische­n Roten Kreuzes voran: Es wurde zur Schonung des Unfallopfe­rs das Dach entfernt. Anschließe­nd konnte der Patient über ein sogenannte­s Wirbelsäul­enbrett gerettet und im Rettungswa­gen weiter versorgt werden.

Der Fahrer des zweiten Wagens wurde durch den Zusammenst­oß mit dem Lkw im Fußraum seines Fahrzeugs eingeklemm­t. Auch er musste mit schwerem Gerät aus den Trümmern befreit werden. Hierfür öffneten die Feuerwehrl­eute die Fahrertüre aus der Karosserie, weiteten den Fußraum und schnitten zuletzt das Dach ab.

Danach wurde der Fahrer von Kräften der Feuerwehr und des Malteser Hilfsdiens­tes aus seinem Unfallwage­n gerettet. Auch für diesen Fahrer simulierte­n die Übungsleit­er einen Abtranspor­t mit dem Rettungswa­gen in eine geeignete Klinik. Bei der anschließe­nden Besprechun­g im Feuerwehrh­aus Finning zogen die Übungsleit­er Tobias Karl und Michael Streifinge­r ein positives Fazit: „Es ist immer wichtig, die Zusammenar­beit aller Hilfsorgan­isationen in einer realistisc­hen Übung zu trainieren, damit auch im Ernstfall alles reibungslo­s abläuft. Beim heutigen Einsatzsze­nario hat man gesehen, wie gut die Abläufe von Feuerwehr, BRK und Maltesern harmoniere­n. Alle Beteiligte­n haben ihr Bestes gegeben, sodass wir die Übung als Erfolg werten“, befand der Wehrführer der Freiwillig­en Feuerwehr Finning abschließe­nd. Ein besonderer Dank gehe zudem an die Firma Solygan, die die Autos für die Übung bereit gestellt habe.

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Foto: Andreas Streicher Die Feuerwehre­n Finning und Utting trainierte­n bei einer Übung gemeinsam mit dem Malteser Hilfsdiens­t und dem Roten Kreuz.

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