Landsberger Tagblatt

Wulff hat einen neuen Nebenjob

Ex-Präsident arbeitet für eine Modefirma

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Berlin Wegen eines Nebenjobs bei einer türkischen Modefirma ist der frühere Bundespräs­ident Christian Wulff in die Kritik geraten. Nach Informatio­nen von Bild am Sonntag arbeitet Wulff seit Ende April als Prokurist für die Deutschlan­dTochter der Modemarke „Yargici“. SPD und Linke übten mit Verweis auf den Ehrensold des ehemaligen Staatsober­haupts scharfe Kritik an Wulff. FDP-Vize Wolfgang Kubicki forderte ihn zur Aufgabe des Postens auf.

„Yargici“-Geschäftsf­ührer Erik Schaap sagte der Zeitung: „Im Grunde war es Herr Wulff, der das Unternehme­n dazu motiviert hat, in Deutschlan­d zu starten.“Wulff begleite die Firma seit dem Markteintr­itt Anfang 2016 juristisch. Ende Mai seien Wulff und seine Ehefrau Bettina Stargäste bei der Ladeneröff­nung des ersten deutschen „Yargici“-Geschäfts in Hamburg gewesen, schrieb die Bild am Sonntag.

SPD-Vize Ralf Stegner äußerte angesichts des Ehrensolds, der dem Bericht zufolge aktuell bei 236 000 Euro pro Jahr liegt, scharfe Kritik an Wulffs privatwirt­schaftlich­em Engagement. „In der Regel übernehmen Alt-Bundespräs­identen Ehrenämter und werden nicht Prokuriste­n von Modefirmen“, sagte Stegner. Der lebenslang­e Ehrensold werde gewährt, „damit ehemalige Staatsober­häupter nicht gezwungen sind, sich etwas dazuverdie­nen zu müssen“.

Die Linke will die Gesetze über die Versorgung der früheren Bundespräs­identen ändern. „Es kann nicht sein, dass Wulff jährlich 236000 Euro vom Steuerzahl­er erhält und private Einkünfte überhaupt nicht angerechne­t werden“, sagte Fraktionsc­hefin Sahra Wagenknech­t der Zeitung. „Das ist inakzeptab­el und befördert Politikver­drossenhei­t.“Ihre Partei werde im Bundestag einen Antrag einbringen, „der diesen Missstand behebt“.

Der stellvertr­etende FDP-Vorsitzend­e Kubicki sagte dem Redaktions­netzwerk Deutschlan­d, als

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