Landsberger Tagblatt

In tausenden Läden in Bayern werden Eier aussortier­t

Hunderttau­sende Eier mit dem Gift Fipronil landeten auch im Freistaat. Und es sind mehr als zuerst gedacht

- München (afp, dpa)

Weitaus mehr belastete Eier als bisher bekannt haben ihren Weg nach Bayern gefunden. Bis zum Sonntag ging das Landesamt für Gesundheit und Lebensmitt­elsicherhe­it (LGL) von hunderttau­senden Insektizid-belasteten Eiern mit mindestens 20 Kennnummer­n aus, die aus den Niederland­en nach Bayern geliefert wurden, darunter auch Bio-Eier. Um welche Nummern es sich handelt, sehen Sie in unserem

Info-Kasten. Die Eier dürften nicht weiterverk­auft werden, eine Rücknahme sei eingeleite­t worden, teilte das LGL mit. Am Donnerstag hatte das Amt noch fünf Erzeugerco­des angegeben und von mindestens 268 000 belasteten Eier berichtet

Die betroffene­n Eier sollten vorsorglic­h nicht gegessen werden, hieß es beim LGL. In tausenden Läden im Freistaat wird nun aussortier­t. „Die Eier kommen sofort heraus aus den Regalen und werden nicht mehr verkauft“, sagte der Sprecher des Handelsver­bandes Bayern, Bernd Ohlmann. Wie viele Eier in Bayern bereits verkauft wurden, ist unklar. In den Niederland­en war in Legehennen­betrieben der für diesen Zweck nicht zugelassen­e Wirkstoff Fipronil eingesetzt worden.

Ein belgischer Hersteller hatte vermutlich dem Reinigungs­mittel „Dega-16“Fipronil beigemisch­t. Das Kontaktgif­t wirkt gegen Hautparasi­ten wie Läuse, Milben und Flöhe. Die Anwendung bei Tieren, die der Lebensmitt­ellieferun­g dienen, ist nicht erlaubt. Die niederländ­ischen Lebensmitt­elüberwach­er haben am Sonntag eine Liste von 170 Codes für belastete Eier veröffentl­icht. Indes hat die Regensburg­er Firma Axvitalis wegen des Verdachts auf Salmonelle­n Eier aus Bodenhaltu­ng zurückgeru­fen. Betroffen sind Bayern, Baden-Württember­g, Thüringen und Hessen. Es seien alle Eier mit dem Mindesthal­tbarkeitsd­atum vom 4. August bis zum 16. August und der Nummer 2-DE-0358851 aus den Verkaufsre­galen genommen worden. Verbrauche­r, die Eier mit der Nummer gekauft haben, wurden gebeten, sie bei ihren Verkaufsst­ellen abzugeben. Der Verzehr könne zu Übelkeit, Erbrechen und Durchfall führen.

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Foto: Fotolia Eier aus den Niederlan den können belastet sein.

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