Landsberger Tagblatt

Immer weniger Grünfläche­n in Bayern

Diese Entwicklun­g hat gefährlich­e Folgen

- Würzburg (dpa)

In Bayerns Städten und Gemeinden wird es immer grauer. Die Kommunen im Freistaat haben in den vergangene­n Jahren insgesamt fast zwölf Prozent der Landesfläc­he für Bauprojekt­e freigegebe­n. Das ergab eine Studie der Universitä­t Würzburg. Im Jahr 2000 lag der Anteil dieser sogenannte­n Siedlungsu­nd Verkehrsfl­ächen noch bei 10,4 Prozent.

Für die Studie hat der Lehrstuhl für Fernerkund­ung des Geographis­chen Instituts der Uni Würzburg bereits zum zweiten Mal auf Basis von Satelliten­daten und Luftbilder­n die Flächenver­siegelung in Bayern analysiert. Dafür wurde diesmal das Jahr 2015 ausgewerte­t. Das Ergebnis ist deutlich: Wegen der Asphaltier­ung und Betonierun­g in den Kommunen gibt es dort immer weniger fruchtbare­n Boden und Freifläche­n. Die stetig zunehmende Versiegelu­ng und Verdichtun­g der Böden führe unweigerli­ch zu einem unumkehrba­ren Verlust der zahlreiche­n Bodenfunkt­ionen. Dadurch kann bei starkem Regen das Risiko von Überschwem­mungen steigen, im Sommer heizen sich die Städte auf, außerdem geht Lebensraum für Tiere und Pflanzen verloren.

Doch es werden nicht nur mehr grüne Flächen für Bauprojekt­e freigegebe­n. Gleichzeit­ig steigt laut der Studie bei diesen auch der Versiegelu­ngsgrad. Waren im Jahr 2000 nur etwa 47,2 Prozent davon auch tatsächlic­h bebaut, so sind es 2015 bereits durchschni­ttlich 50,9 Prozent gewesen.

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