Landsberger Tagblatt

Teamfehler kostet Folger Punkte

Die Crew bittet den Piloten zu früh in die Box. Auch für einen anderen deutschen Fahrer geht in Brünn alles schief

- (dpa)

Brünn Der Teamchef von Jonas Folger war wütend wie selten, stapfte wild gestikulie­rend von einem Crewmitgli­ed zum anderen und stauchte jeden einzeln zusammen. Seinen Piloten aber nahm Hervé Poncheral nach dem zehnten Platz beim Motorrad-Weltmeiste­rschaftsla­uf von Tschechien in Brünn tröstend in den Arm. Der Fehler des Teams war symptomati­sch für den Auftritt der Deutschen im ersten Rennen nach der Sommerpaus­e.

Auf dem Sachsenrin­g noch für ein hervorrage­ndes Abschneide­n gefeiert, ging in Brünn nahezu alles schief. Für Folger wäre in Tschechien nach Platz zwei auf dem Sachsenrin­g ein ähnlich starkes Ergebnis möglich gewesen. Er war auf Regenreife­n gestartet, doch die Strecke trocknete schnell ab. Der Bayer entschied sich frühzeitig für einen Motorradwe­chsel, der bei einem deklariert­en Regenrenne­n immer möglich ist. Da passierte es: „Ich bin in die Boxengasse gefahren, doch mein Mechaniker hat mich weitergewu­nken. Das Motorrad war noch nicht fertig hergericht­et“, berichtete der Bayer. Folger verlor dadurch über 20 Sekunden. Der 26-Jährige kämpfte sich praktisch vom Ende des Feldes auf den zehnten Platz. „Wir sind alle nur Menschen und jeder macht Fehler“, sagte Folger.

Der Sieg ging an WM-Spitzenrei­ter Marc Marquez aus Spanien. Im Moto2-Rennen war Suter-Pilot Sandro Cortese vom deutschen Dynavolt IntactGP-Team auf gutem Weg, sein bisher bestes Ergebnis in diesem Jahr zu erreichen. Selbst als Cortese in der achten Runde auf der sechsten Position stürzte, war noch einiges möglich. „Es hatte angefangen zu tröpfeln und plötzlich hat Bagnaia vor mir im Motodrom extrem abgebremst. Ich bin ihm ungebremst hinten drauf gefahren“, erzählte Cortese. Nur Sekunden später wurde das Rennen wegen des Regens abgebroche­n und neu gestartet. Obwohl seine Mechaniker fieberhaft mit der Reparatur an der Suter begannen, durfte Cortese nicht mehr starten, weil das Motorrad nicht innerhalb einer festgelegt­en Fünf-Minuten-Frist zurück in der Box gewesen war. Teamkolleg­e Marcel Schrötter hatte das Rennen ohnehin mit einem Kahnbeinbr­uch an der linken Hand aus der Box verfolgen müssen. Er wird am Montag in München operiert.

Philipp Öttl war beim Sieg von WM-Spitzenrei­ter Joan Mir aus Spanien auf dem 13. Platz ins Ziel gekommen und sicherte sich drei WM-Zähler. Im Training war er gestürzt und hatte sich schwere Prellungen im Rücken- und Hüftbereic­h zugezogen, die ihn durchaus behinderte­n.

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Foto: dpa Fehler seiner Boxencrew verhindert­en eine bessere Platzierun­g von Jonas Fol ger.

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