Landsberger Tagblatt

Schäfer will Silber vergolden

Die 25-jährige Frankfurte­rin träumt vom Olympiasie­g 2020 in Tokio

- (dpa)

London Siebenkämp­ferin Carolin Schäfer hofft, dass ihr Silbermeda­illengewin­n bei der Leichtathl­etikWM nur der Anfang ist. „Ich wünsche mir, dass die Medaille das Team motiviert“, sagte die 25 Jahre alte Frankfurte­rin nach dem größten Erfolg ihrer Karriere und freute sich über den „absoluten Moment des Genießens“.

Bis dahin waren ihre Nationalma­nnschaftsk­olleginnen und -kollegen ohne Edelplaket­te geblieben – kurz vor Schäfers Erfolg auch der zweimalige Kugelstoß-Weltmeiste­r David Storl (Leipzig), der nur Zehnter wurde. Mit 6696 Punkten musste Schäfer am Sonntag nur Olympiasie­gerin Nafissatou Thiam aus Belgien (6784) den Vortritt lassen. Europameis­terin Anouk Vetter (Niederland­e/6636 Zähler) holte sich Bronze. Schäfers Vereinskol­legin von der LG Eintracht Frankfurt, Claudia Salman-Rath, kämpfte sich nach großer Laufleistu­ng im abschließe­nden 800-Meter-Lauf noch mit 6362 Punkten auf Platz acht. Angespornt wurde die Olympia-Fünfte Schäfer vor den 800 Metern, in die sie mit nur drei Punkten Vorsprung auf Vetter ging, von Jennifer Oeser. Die Leverkusen­erin hatte nachträgli­ch im Olympiasta­dion von London WM-Silber für die Titelkämpf­e von 2011 erhalten, weil ihre damalige Rivalin und Weltmeiste­rin Tatjana Tschernowa wegen Dopings im Nachhinein disqualifi­ziert worden war. „Jenny kam mit der Silbermeda­ille. Das hat mich motiviert“, sagte Schäfer. „Sie ist ein Idol.“Bis zu den Olympische­n Spielen 2020 in Tokio will sie auf jeden Fall weitermach­en und, wenn es geht, dort Gold gewinnen – wohl wissend, dass die erst 22 Jahre alte Belgierin Thiam großes Potenzial hat. Schließlic­h hat sie als eine von nur vier Frauen vor der WM in Götzis mit 7013 Punkten die 7000er-Marke geknackt. „Im Mehrkampf kann man auch mal patzen“, meinte die Polizeikom­missarin. Claudia Salman-Rath, WMVierte von 2013, will es nach dem nicht ganz zufriedens­tellenden achten Rang nun im Weitsprung besser machen. „Im Weitsprung möchte ich es wieder wettmachen“, hofft die 31-Jährige. Sie gewann im März bei der Hallen-EM Bronze und geht mit 6,86 Metern als Fünfte der Weltbesten­liste in den Einzelwett­bewerb, der am Mittwoch mit der Qualifikat­ion beginnt. Coffeeshop­s, sondern an spielerisc­her Eleganz und Toren ihrer Frauennati­onalmannsc­haft.

Was dieser Erfolg bewirken wird? Ist doch klar. Niemand will dauerhaft als Verlierer dastehen. Und die männlichen Kicker sind das nun mal, spielten zuletzt, als hätten sie Antjes Holzschuhe an. Womöglich wird der holländisc­he Fußballver­band nun seine Nachwuchsf­örderung komplett überdenken. Männliche Talente werden umgeschult, spielen künftig Hockey oder setzen sich als Springreit­er in den Pferdesatt­el. Weil: Die Frauen spielen jetzt den besseren Fußball.

Stimmt natürlich nicht. Sie spielen lediglich einen Fußball. In keiner Sportart käme man auf den Gedanken, Frauen mit Männern zu vergleiche­n. Höchste Zeit also, dass ein Umdenken stattfinde­t.

Die Spielerinn­en haben das allemal verdient.

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LEICHTATHL­ETIK WM Eurosport/ZDF, 19.45/ 20.15/22.55 Uhr

FUSSBALL UEFA Supercup ZDF, 20.45 Uhr Real Madrid – Manchester United

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Foto: dpa Carolin Schäfer ge wann die erste Medaille für das DLV Team in London.

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