Landsberger Tagblatt

Leben in einem Flüchtling­scamp

Weil im Südsudan Krieg herrscht, sind Marie und Jane nach Uganda geflohen

- VON GIOIA FORSTER (dpa)

Wenn in einem Land Krieg herrscht, fliehen viele der Einwohner, um sich in Sicherheit zu bringen. So ist das auch im Südsudan, einem Land in Afrika. Dort kämpfen zwei Gruppen gegeneinan­der. Menschen wurden getötet und Häuser zerstört. Viele Südsudanes­en sind daher in das Nachbarlan­d Uganda geflohen. Dort kümmert man sich um sie.

Die meisten Südsudanes­en wohnen in Uganda in einer Flüchtling­ssiedlung. Das ist so ähnlich wie ein Flüchtling­slager – allerdings ist die Siedlung viel größer und hat keinen Zaun drumrum. In der Siedlung Imvepi leben auch die Mädchen Marie und Jane.

Die Siedlungen sind eigentlich wie normale Dörfer: Es gibt Schulen und Kliniken, Spielplätz­e und Märkte. Das Leben für die Südsudanes­en ist aber trotzdem nicht einfach. Denn die Menschen haben ihre Heimat verloren. Viele wurden im Krieg verletzt oder haben schlimme Dinge erlebt. Einige Kinder haben zum Beispiel ihre Eltern verloren.

Eine Organisati­on sorgt dann dafür, dass solche Kinder bei einer südsudanes­ischen Familie in den Siedlungen wohnen können. „Ich denke viel an meine Eltern“, sagt die 15 Jahre alte Jane, die mit ihren vier Geschwiste­rn bei solch einer Pflegefami­lie wohnt. „Aber jetzt haben wir zumindest eine Ersatzfami­lie, die auf uns aufpasst.“

Auch Jane und ihre Geschwiste­r haben erlebt, wie es abläuft, wenn man neu in die Siedlung kommt: Erst mal bekommen sie dort etwas zu essen. Sie werden auch von einem Arzt untersucht und erhalten Dinge, um zu leben: etwa Decken, dünne Matratzen und Eimer, um Wasser zu holen. Denn die meisten Flüchtling­e lassen fast alles zurück, wenn sie fliehen.

Jede Flüchtling­sfamilie bekommt zudem ein Stück Land in einer Siedlung. Das Land ist etwa fünf Mal so groß wie ein Basketball­platz. Dort können sie sich eine kleine Hütte bauen. Die Hütten bestehen oft aus einem Holzrahmen und einer weißen Plane. Das hält zwar nicht immer den Regen ab, aber meist ist es in Uganda sehr heiß und trocken.

Auf dem Land können die Flüchtling­e auch Obst und Gemüse anbauen. Das ist wichtig für die Menschen. Denn sie bekommen zwar von Helfern jeden Monat etwas zu essen – oft reicht das aber nicht. Aber immerhin können die Flüchtling­e in den Siedlungen in Frieden leben.

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Fotos: Gioia Forster Jane (mit dem blauen T Shirt) lebt bei dieser Pflegefami­lie in der Flüchtling­ssiedlung Imvepi im Nordwesten von Uganda. Manche Kinder verlieren im Südsudan ihre Eltern und fliehen alleine nach Uganda.
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Marie lebt auch in dem Flüchtling­scamp. Hier steht sie neben einer Mitarbeite­rin einer Hilfsorgan­isation.
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Die Hütten in dem Flüchtling­scamp be stehen meistens aus Holz und Plastikpla nen.

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