Landsberger Tagblatt

Großes Glück im Unglück

Zwei Tage nach dem Dillinger Rathausbra­nd nahm die Verwaltung wieder ihre Arbeit auf. Wie es jetzt weitergeht

- Dillingen (gau)

Es waren dramatisch­e Bilder, die sich am Abend des 26. Juli in Dillingen boten. Flammen schlugen aus dem historisch­en Rathaus. Eine dicke Rauchwolke stand über der Stadt. 160 Einsatzkrä­fte kämpften gegen das Feuer und verhindert­en ein Übergreife­n des Brands auf die angrenzend­en Teile des Rathauses, in denen die Büros der Verwaltung untergebra­cht sind. So konnte die Stadt ihr Bürgerbüro bereits zwei Tage später wieder öffnen. „Wir sind alle im Dienst und arbeiten im Rathaus“, konnte der Sprecher der Stadtverwa­ltung, Jan Koenen, eine Woche nach dem Feuer vermelden.

Doch das hat den ältesten Teil des Rathauses, dessen Bausubstan­z auf das Jahr 1500 zurückgeht und in dem sich die Sitzungssä­le befinden, schwer beschädigt. Getagt wird nun erst einmal im Obergescho­ss des Stadtsaals. Ein Gerüst stützt derzeit die Fassade des vom Brand betroffene­n Gebäudes. Demnächst soll ein bewegliche­s Notdach gebaut werden, damit bei Regen keine weitere Feuchtigke­it eindringen kann. Wie hoch der entstanden­e Schaden ist, kann derzeit noch niemand sagen. Das müssen die Versicheru­ngen erst noch ermitteln. Bei einem 500 Jahre alten Gebäude ist das nicht ganz einfach. Vermutlich wird der Schaden in die Millionen gehen.

Einen Schritt weiter ist man in puncto Brandursac­he. Beamte des Landeskrim­inalamts und der Dillinger Kriminalpo­lizei sowie einige Sachverstä­ndige waren über mehrere Tage vor Ort. Eine vorsätzlic­he Brandstift­ung konnten sie relativ schnell ausschließ­en. Nach weiteren Ermittlung­en war klar: Auch eine fahrlässig­e Brandstift­ung steht nicht im Raum. Laut Kripo kommt am ehesten eine technische Ursache für den Dillinger Rathausbra­nd in Betracht. Denkbar seien beispielsw­eise Defekte an stromführe­nden Kabeln oder elektrisch­en Geräten. Für alle anderen Ursachen gibt es nach Angaben der Kripo keine Hinweise oder Beweise.

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Foto: Koenen, Stadtverwa­ltung Ein komplett verkohlter Dachstuhl zeugt von dem Brand im historisch­en Dillinger Rathaus.

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