Jetzt bedroht die Kirschessigfliege das Obst
Wie Hobbygärtner Birnbäume vor Wespen schützen können und was jetzt angepflanzt werden soll
Vor allem auch in die Herbsthimbeeren, die Brombeeren, aber auch die Trauben, die jetzt reif werden, legt sie massenhaft ihre Eier. Die geschlüpften Maden zerstören dann die Frucht von innen heraus. Erkennen könne man das Treiben vor allem daran, dass die Früchte schnell matschig werden. Nach Einschätzung von Scheu-Helgert hilft gegen diesen Schädling, der aufgrund seiner rasanten Vermehrung auch die Ernten großer Obstbauern bedroht, nur regelmäßiges Ernten – bei Himbeeren am besten im ZweiTages-Rhythmus – und rascher Verzehr des Obstes. Aber auch das schnelle und sorgfältige Entfernen und Auflesen befallener Früchte ist wichtig. Von der Kirschessigfliege verdorbene Früchte rät die Expertin keinesfalls in die Biotonne oder in den Kompost zu geben, sondern in einer Tüte für ein paar Tage in die Sonne zu legen, sodass die Maden absterben, damit die weitere Ausbreitung gestoppt werde. Wichtig sei auch, die Brombeer- und Himbeersträucher, aber auch die Weinreben regelmäßig auszulichten, damit kein Dickicht entstehen könne, denn darin gedeihen diese Schädlinge besonders leicht. Als bester Schutz bei Trauben gelten OrganzaSäckchen, die im Handel erhältlich sind. Sie haben nach Angaben von Scheu-Helgert auch den Vorteil, Weintrauben zusätzlich vor Wespen zu schützen. Allerdings sollten die Netze schnell angebracht werden – schließlich ist bereits Erntezeit. Scheu-Helgert weist aber auch darauf hin, dass durch die OrganzaVerhüllung gerade bei viel Regen die Fäulnisgefahr des Obstes steigt. ● Die reifenden Birnen werden nach Angaben der Gartenexpertin zwar nicht von der Kirschessigfliege zerstört, aber von den Wespen. Gerade kleinere Birnbäume schützt die Expertin mit Säckchen, in denen Zwiebel, Kartoffel oder Bio-Zitronen im Handel angeboten werden. Wer größere Netze benötigt, findet sie im Fachhandel.
Übrigens empfiehlt Scheu-Helgert Obst, das an manchen Stellen schon von Insekten angeknabbert wurde und so von manchem perfektionistischen Obstgenießer verschmäht wird, auszuschneiden und zum Obstsalat zu verarbeiten: „Wichtig ist immer, eine Aprikose, einen Pfirsich oder Zwetschgen mit einzuschneiden. Diese Früchte runden den Geschmack des Obstsalates ab“, sagt Scheu-Helgert. ● „Jetzt ist auch höchste Zeit, Herbstsalat zu pflanzen“, betont Scheu-Helgert. Zuckerhut etwa oder Endivien. Auch Spinat, Feldsalat und Radieschen sind jetzt zu säen oder zu pflanzen. Auf die abgeernteten Beete rät sie überdies, Winterzwiebel zu säen. „Im April hat man dann leckere Lauchzwiebel oder im Juni frische Zwiebel.“Wer sich das Säen sparen will, dem empfiehlt sie Ende September/Anfang Oktober WinterSteckzwiebel zu kaufen und einzupflanzen.
Infos rund um Pflanzenpflege finden Sie auf der Internetseite der Bayerischen Gartenakademie: www.lwg.bayern.de/gartenakademie