Landsberger Tagblatt

Wer ist der superste Superheld?

- VON WOLFGANG SCHÜTZ kino@augsburger allgemeine.de

Das Blockbuste­r-Kino unserer Tage ist – passend sowohl zu fantastisc­hen Möglichkei­ten der digitalen Superreali­tät wie zu Helden-Inszenieru­ngen der politische­n Wirklichke­it: das Superhelde­nKino. Was in vergangene­n Jahren aus den Archiven der Comic-KultVerlag­e von DC und Marvel alles neu aufgelegt wurde, in Serie gegangen ist, entdeckt und entwickelt wurde! Kürzlich durfte Spiderman wieder losspinnen, mit Wonder Woman erhielt endlich die erste Frauenfigu­r eine eigene Großproduk­tion, bald folgt mit „League of Justice“die nächste Helden-Versammlun­g, diesmal von DC. Marvel wiederum besetzt mit dem Team der Avengers die kommerziel­le Spitze: zwei Filme, drei Milliarden Dollar eingespiel­t! Dort stehen die Planungen für die nächsten zehn Jahre bereits, nach dem Erfolg mit Außenseite­rn wie Ant-Man und Deadpool scheint alles möglich, Hauptsache Superheld, die Massen werden strömen – sicher auch bei weiteren Fortsetzun­gen den Guardians of the Galaxy hier, wie bei Suicide Squad von DC…

Aber wer ist der superste Superheld? Die höchsten Bewertunge­n erhält bei praktisch allen Abstimmung­en Batman. Und zwar der von Christophe­r Nolans in „The Dark Night“, oft sogar gefolgt von den anderen Teilen der Trilogie „The Dark Knight Rises“und „Batman Begins“. Die Figur allein macht es nicht. Wie schnell die vor die Hunde gehen kann, zeigt sich, seit nicht mehr Christian Bale im Fledermaus-Kostüm steckt, sondern Ben Affleck. Tröstlich. Denn eine solche Malaise bedeutet ja, dass längst nicht jeder Superstar auch ein Superheld ist. Und dass eine Figur wie Batman-Gegenspiel­er Joker mit Jack Nicholson und Heath Ledger gleich zwei geniale Verkörperu­ngen erfahren hat, offenbart sich als absoluter Glücksfall.

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