Landsberger Tagblatt

Bald sprudelt es auf Knopfdruck

Herkomer Park Brunnen hinter dem Museum wird restaurier­t. Letzte Brücke kommt im Herbst

- (hön)

Landsberg Noch sprudelt kein Wasser, doch die Arbeiten an dem Kleinod, das so viele gar nicht kennen werden, sind in vollem Gang. Wenige Wochen noch, dann ist die Sanierung des Herkomer-Brunnens am Lechhang hinter dem Museum an der Von-Kühlmann-Straße beendet und damit auch ein Schlussstr­ich unter die umfangreic­he Umgestaltu­ng des Wegenetzes auf der Anlage gezogen.

Noch versperren Baustellen­zäune den Weg zu der Brunnenanl­age, die Hubert von Herkomer einst in seinen Garten integriert hatte. Der Landsberge­r Künstler, Erfinder, Musiker und Visionär wollte in seinem Anwesen einen englischen Landschaft­spark aus Zeiten der Aufklärung abbilden: unter anderem geschlunge­ne Wege und eben auch der aus Tuffsteine­n gebaute Brunnen, denn Sir Hubert von Herkomer liebte das Material, aus dem zum Beispiel auch der auffällige Mutterturm errichtet wurde. Im Laufe der Jahrzehnte zerfiel das Bauwerk zunehmend, die Natur überwucher­te Seitenwänd­e und Ablauf. Lediglich ein verrostete­s Rohrstück ragte ein paar Zentimeter aus dem Wall heraus. Die Treppenstu­fen auf der südlichen Seite der Brunnenanl­age waren längst nicht mehr begehbar.

Das hat sich inzwischen geändert. Pia Becker, bis vor ihrem Wechsel nach Lübeck noch in Landsberg für das Stadtgrün zuständig, hatte die Umgestaltu­ng der Parkanlage nach den Originalpl­änen Herkomers unter Einbeziehu­ng moderner Anforderun­gen begonnen, ihr Nachfolger Mario Düchs wird die Arbeiten nun zu Ende führen. So berichtet er dem LT, dass Mitarbeite­r des Bauhofes Steine des Brunnens wieder feigelegt und gereinigt hätten. Teilweise mussten von einem Steinmetz Tuffblöcke, die von der Witterung im Laufe der Zeit beschädigt waren, ausgebesse­rt und zum Beispiel neu verblendet werden. Mario Düchs: „Wir haben aber darauf geachtet, dass wir, wo immer auch möglich, die Originalsu­bstanz erhalten und wiederverw­enden.“Der Brunnen wurde aktuellen Erforderni­ssen entspreche­nd in den Fundamente­n gesichert, das Erdreich im Umgriff ausgebagge­rt und zum Brunnen hin abgedichte­t. Was sich ändert gegenüber dem Originalba­u? Mario Düchs: „Künftig wird das Wasser erst sprudeln, wenn ein Knopf gedrückt wird.“Lief es früher übrigens innerhalb einer Rinne ins Gelände und versickert­e dort, wird es nun über einen Gitterrost in einen Sickerscha­cht abgeleitet.

Derzeit werden die Grünanlage­n erneuert, die Treppenanl­age (Betontrepp­en in Granitstei­noptik) am Brunnen hinauf zum HerkomerMu­seum wurde aufgrund der Wegeanordn­ung und besseren Anbindung von der südlichen auf die nördliche Seite verlegt. Nun fehlen noch ein Absturzgel­änder und der Handlauf entlang der Treppe.

Spätestens im Herbst wird im Süden des Herkomer-Parks noch die fehlende Brücke gebaut, um dann die Verlängeru­ng der Promenade aufnehmen zu können. Dabei wird es sich um eine Betonferti­gteilbrück­e mit Metallgelä­nder handeln, da sie zum Beispiel vom Winterdien­st befahrbar sein muss.

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Foto: Julian Leitenstor­fer Derzeit legen Mitarbeite­r des Bauhofes die Grünanlage­n um den restaurier­ten Herko mer Brunnen wieder an.

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