Tango mit bairischen Luftspiegelungen
Das Duo Maria Reiter und Christian Gruber sind in vielen Musik-Genres zu Hause
kum in der wehmütigen Melancholie der gefühlvollen Melodien schwelgen.
Das schönste gemeinsame Stück sei jedoch der Tango „Jewel“von Matteo Falloni, der in perfekter Feinabstimmung ergreifend zart und harmonisch in bairische „Luftspiegelungen“, (Wortschöpfung von Christian Gruber) überging. Fallonis „Felix Tango“, die „Estornini“und der „Pirotango“mit zauberhaften Klangarten waren exquisite Kostbarkeiten, ebenso wie Vivaldis „Trio in Do maggiore“in drei Sätzen, die, angereichert mit stimmlich einzigartigen, klassischen Jodlern, ein besonderes Musikerlebnis boten und mit begeisterten Bravorufen belohnt wurden.
Der frühbarocke, eher ernsthafte Tanz „Ciaconna“des deutschen Komponisten Johann Pachelbel und die zeitgenössische „Ari-Suite“aus der Feder von Christian Gruber gaben dem anspruchsvollen Programm eine ganz spezielle Note. Piazzollas „Concert d’aujourd’hui“mit modernen Jazzelementen bekam ebenso verdienten frenetischen Applaus wie die als fröhliches Zwiegespräch gesungene Zugabe über festtägliche Fantasie-Speisen.
Langanhaltender Beifall holte die beiden Interpreten noch einmal auf die Bühne, und mit einer ergreifenden Komposition der 1759 geborenen und in früher Kindheit erblindeten Maria Theresia von Paradis, die als Vertreterin der Wiener Klassik gilt, fand ein gelungener, fantasievoller Abend seinen würdevollen Abschluss.