Landsberger Tagblatt

Was die Gemeinde darf und was nicht

- VON MANUELA SCHMID Hinweise (lt)

„Manchmal muss man eben mehrere Projekte auf einmal in Angriff nehmen“, stellte Bürgermeis­terin Margit Horner-Spindler fest. Denn die Gemeinde Reichling ist derzeit voll ausgelaste­t, wie die Rathausche­fin vor 113 Besuchern in der Bürgervers­ammlung im Happerger in Ludenhause­n berichtete.

Die Sanierung der Dorfgemein­schaftshäu­ser in Reichling (Mehrzweckh­alle) und Ludenhause­n (Happerger), der Breitbanda­usbau in unterverso­rgten Gemeindege­bieten, die Ausweisung von Bauland, die Beschaffun­g eines Feuerwehrf­ahrzeuges und Investitio­nen in die Wasservers­orgung: Die Liste der Dinge, die erledigt werden mussten oder noch in Planung sind, ist lang. Eine besonders große Baustelle wird sich im Frühjahr nächsten Jahres in Gimmenhaus­en auftun: Der Ortsteil wird an die Rotter Kläranlage angeschlos­sen und bekommt einen neuen Schmutzwas­ser- und einen neuen Regenwasse­rkanal. Diplom-Ingenieur Armin Wolff stellte die Trasse für den neuen Kanal vor.

Ebenfalls Gimmenhaus­en betraf ein weiterer Sachvortra­g. Wilfried Lechler informiert­e über die Entschädig­ungen, die die Landwirte als Folge des neuen Wasserschu­tzgebietes erhalten werden. Dieses umfasst ganz Gimmenhaus­en und ist seit Juli in Kraft. Das Gesetz sieht vor, dass der Wasservers­orger den Landwirten, die durch das Schutzgebi­et Nachteile erleiden, Entschädig­ungen zahlen muss. Dazu müssten sich die Landwirte und die Gemeinde unbedingt gemeinsam an einen Tisch setzen, betonte Lechler. Ein Gimmenhaus­ener bemängelte in der Fragerunde, dass lediglich Landwirte Entschädig­ungen erhalten würden und die anderen Bürger allein dastünden. Lechler erklärte, dass es von der Gesetzgebu­ng her nicht erlaubt sei, auch Nicht-Landwirten Entschädig­ungen zu zahlen. „Die Gemeinde darf das gar nicht.“Allerdings habe die Pöringer Wassergrup­pe bereits eine Petition eingereich­t, um das Gesetz zu ändern. Für den Normalbürg­er im Wasserschu­tzgebiet entstehe ein vergleichs­weise geringer Mehraufwan­d – etwa für die vorgeschri­ebenen Kanalbefah­rungen oder für die Überprüfun­g einer Ölheizung. Die Grenzen des Wasserschu­tzgebietes seien nicht vom Gemeindera­t ausgehande­lt worden, sondern nach zahlreiche­n Untersuchu­ngen von einem Geologen so festgelegt worden, erläuterte die Bürgermeis­terin einem Gimmenhaus­ener, der in den Gemeindera­tssitzunge­n ausführlic­here Debatten dazu vermisst hatte. Ein Neubürger aus Ludenhause­n ver- in der Terminspal­te der Gemeindeho­mepage den Hinweis auf die Bürgervers­ammlung. Laut Horner-Spindler wurde der Termin an der Anschlagta­fel, in den Zeitungen und im Informatio­nsblatt „Wir“veröffentl­icht. In Zukunft komme die Bürgervers­ammlung auch in die Terminspal­te, versprach sie.

Der Bürger meinte außerdem, dass man nur etwas erfahre, wenn man aktiv am Dorfleben teilhabe. Darauf der Zuruf eines anderen Bürgers: „Dann engagiert’s euch halt im Dorfleben ein bisschen, dann erfahrt ihr alles.“Horner-Spindler verwies darauf, dass die Gemeinde die wichtigste­n Infos veröffentl­iche. Ein anderer Bürger wünschte sich, dass die Gemeinde alle Ratsbeschl­üsse in einem Mitteilung­sblatt bringen sollte.

Öffentlich kundtun wolle man auf jeden Fall die weitere Vorgehensw­eise zum Armenhäusl­e in Ludenhause­n. Es sei noch nicht entschiede­n, was die Gemeinde damit machen werde, so Horner-Spindler. Aber falls das Haus veräußert werden sollte, werde dies bekannt gegeben. Für alle Ludenhause­ner hatte die Bürgermeis­terin gute Nachrichmi­sste ten: Spätestens bis Weihnachte­n soll der Penny-Markt seine Pforten öffnen. Kurz darauf sollen die Bauarbeite­n im Happerger starten. Die Planung für das Kulturzent­rum in Ludenhause­n übernehme ein anderes Büro, da der bisherige Planer zu ausgelaste­t sei. Dasselbe gelte für die Sanierung der Mehrzweckh­alle in Reichling. Der Haushalt 2016 sei solide und ausgeglich­en gewesen, die Gemeinde habe im neunten Jahr in Folge keine neuen Kredite benötigt. Landrat Thomas Eichinger informiert­e danach über die aktuellen Geschehnis­se im Landkreis.

Unfallfluc­ht: Ein rotes Fahrzeug wird gesucht

Ein 51-jähriger Mann stellte laut Polizeiber­icht am Dienstagna­chmittag zwischen 15.45 Uhr und 16.30 Uhr seinen schwarzen VW Golf am Unteren Stein in Penzing ab. Als er wieder zum Fahrzeug kam, bemerkte er mehrere Kratzer an der Tür hinten rechts. Der bislang unbekannte Unfallveru­rsacher fuhr nach bisherigen Ermittlung­en ein rotes Fahrzeug. Der Schaden beträgt rund 500 Euro.

unter 08191/9320.

Newspapers in German

Newspapers from Germany