Landsberger Tagblatt

Der Chef sagt Servus

Der Landsberg X-Press bestreitet heute gegen Meister Straubing sein letztes Saisonspie­l. Für Knut Dins ist es das letzte Spiel in seiner Funktion als Präsident. In einer Rolle bleibt er dem Klub aber erhalten

- VON DOMINIC WIMMER Landsberg

Sportlich geht’s um gar nichts mehr. Der Landsberg X-Press wird die Saison als Dritter der Regionalli­ga beenden, die Straubing Spiders sind Meister. Das Spiel gleicht dem Kampf um die Goldene Ananas. Dennoch lohnt sich ein Besuch beim letzten Heimspiel der Landsberge­r Footballer. Denn es wird ein großes Abschiedsf­est. Knut Dins, erster und amtierende­r Präsident des American Football Clubs Landsberg 2007, stellt sich im Spätherbst nicht mehr zur Wiederwahl und wird heute verabschie­det. Aber er ist nicht der einzige, der Servus sagt.

Wenn einer Football liebt und lebt, dann ist es Knut Dins. Der gebürtige Landsberge­r bringt es auf 32 Jahre in der amerikanis­chen Sportart. Der 47-Jährige war einst als aktiver Spieler in der Bundesliga für den Express am Ball, ist seit vielen Jahren Funktionär und auch als Schiedsric­hter im Einsatz. Doch nun sieht er die Zeit gekommen, kürzerzutr­eten. „Die Entscheidu­ng ist eine ganze Weile in mir gereift.“Private, berufliche und auch gesundheit­liche Gründe führt er ins Feld, zehn Jahre nach Wiedergrün­dung des Vereins sein Amt zu übergeben. Einer der schönsten Momente für ihn persönlich war die Bayernliga­meistersch­aft im Jahr 2013 und der damit verbundene Aufstieg in die Regionalli­ga. Aber es gab auch bittere Momente. „Das war der Tod von Chris Beckham“, sagt Dins. Der damalige Quarterbac­k starb im Jahr 2011 völlig überrasche­nd. Diese Wunde klafft heute noch bei Dins.

Wenn es um seine Nachfolge geht, hat der 47-Jährige einen klaren Wunsch. „Es ist wichtig, das Familiäre im Verein nicht zu verlieren.“Der Marketingb­ereich sei mittlerwei­le in sehr guten Händen. Auf einer anderen Position muss sich der Footballve­rein allerdings nicht umsehen – auf der des Stadionspr­echers. Knut Dins will auch in Zukunft bei den Heimspiele­n zum Mikrofon greifen und den mit den Footballre­geln nicht zu bewanderte­n Zuschauern die Abläufe des Spiels näherbring­en.

In der heutigen Partie geht es rein sportlich um nichts mehr (Kick-off 17 Uhr im Sportzentr­um). Straubing nimmt als Meister an den Playoffs teil, Landsberg wird auf jeden Fall die Saison als Dritter beenden.

Dennoch zieht der X-Press noch einmal alle Register, um seinen Fans einen tollen Abschluss zum letzten Spiel zu bieten. Neben dem traditione­llen Barbecue und Auftritten der Cheerleade­r gibt es vor dem Spiel und während der Halbzeit LiveMusik.

Außerdem sind US-Cars zu bestaunen, und für Kinder rückt das Jugend-Rot-Kreuz mit einer Hüpfburg an, damit garantiert keine Langeweile aufkommt. Aber nicht nur Präsident Knut Dins wird heute verabschie­det, sondern auch für zwei verdiente Spieler geht es in den Ruhestand. Das letzte Spiel im grünen Trikot bestreitet Christian Kracher, der seine Karriere beenden wird. Auch Dominik Schäfer wird den Footballhe­lm an den Nagel hängen. Er kann gegen Straubing allerdings nicht auflaufen, da er sich vor Kurzem einen komplizier­ten Bruch in der Hand zugezogen hat.

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Für Knut Dins wird es heute das letzte Spiel als Präsident der Landsberge­r Footballer sein. Bei der Mitglieder­versammlun­g im Herbst stellt er sich nicht mehr zur Wieder wahl.
Foto: Julian Leitenstor­fer Für Knut Dins wird es heute das letzte Spiel als Präsident der Landsberge­r Footballer sein. Bei der Mitglieder­versammlun­g im Herbst stellt er sich nicht mehr zur Wieder wahl.

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