Der TSV fällt in alte Muster zurück
Trotz guter Offensivleistung gibt es für Landsberg in Holzkirchen nichts zu holen. An Mariä Himmelfahrt steht schon das nächste Spiel an
Der kurze Höhenflug des TSV Landsberg ist schon wieder gestoppt. Der Fußball-Bayernligist verlor bei Aufsteiger Holzkirchen trotz zweimaliger Führung mit 2:4. Am morgigen Dienstag kann der TSV diese Scharte aber schon wieder auswetzen. Dann geht es gegen die DJK Vilzing, die aber mit gutem Selbstbewusstsein anreisen wird.
Trainer Uwe Zenkner war nach dem Spiel bedient. „Holzkirchen musst du schlagen. Die werden sich im Lauf der Saison im unteren Tabellenbereich tummeln“, so der Coach, der aufgrund der Defensivarbeit seiner Mannschaft mächtig angefressen war. Vor allem mangelnde Zweikampfhärte kritisierte er. „Wir haben wieder so gut wie keine Gelben Karten bekommen. Auswärts musst du zeigen, dass du den Willen hast, in die Zweikämpfe zu gehen.“Entsprechend fielen auch die Gegentore beim Aufsteiger aus dem Münchner Süden.
Wobei: Es hatte gut für Landsberg begonnen. Nach sieben Minuten verwandelte Dominik Schön einen Foulelfmeter in souveräner Manier. Mittelfeldroutinier Sebastian Bonfert hatte einen Schnittstellenpass aufgenommen und den Torwart schon ausgespielt, war aber noch von den Beinen geholt worden. Aber die Landsberger Führung hatte nur etwa eine halbe Stunde Bestand. Denn Landsberg stand in der 34. Minute bei einem Angriff Spalier für Holzkirchen, die Flanke landete bei Sebastian Hahn, der zum 1:1 traf. Doch der TSV fand schnell die richtige Antwort. Nach einer guten Kombination mit Manuel Detmar traf Bonfert nach einem Querpass zum 2:1 (38.). Aber die Führung sollte der Tabellenletzte vom Lech nicht mit in die Kabine nehmen.
Alpay Özgül – Siegtorschütze gegen Wolfratshausen – hatte diesmal die Chance von Beginn an erhalten und war für Felix Mailänder in die Startelf gerutscht – kam einen Schritt zu spät und foulte einen Gegenspieler im eigenen Strafraum. Marco Höferth verwandelte den fällligen Strafstoß in der 41. Minute zum 2:2. „Holzkirchen hat mit gerade einmal drei Chancen zwei Tore gemacht“, moniert Trainer Uwe Zenkner.
In Durchgang zwei sahen die 210 Zuschauer ein munteres Bayernligaspiel, bei dem es rauf und runter- ging. Beide Mannschaften hatten defensiv ihre Probleme und kamen zu guten Gelegenheiten. Aber nur die Gastgeber wussten es, ihre Chancen zu nutzen. Julian Allgeier (56.) und Christopher Korkor (74.) sorgten mit ihren Treffern für den 4:2-Sieg für Holzkirchen. Bitter. Denn Landsberg hatte somit eine 2:1-Führung aus der Hand gegeben. „In der zweiten Halbzeit hätte es auch gut und gerne 6:6 ausgehen können, weil beide Tore offen wie Scheunentore waren“, sagt Uwe Zenkner. Vor allem im Zentrum habe seine Mannschaft Zugriffsprobleme gehabt. In der Schlussphase war der eingewechselte Mailänder noch alleine auf den gegnerischen Keeper zugelaufen, hatte jedoch vergeben.
Ob der TSV die in Holzkirchen offenbarten Mängel bis morgen abstellen kann? An Mariä Himmelfahrt geht es ab 16 Uhr gegen die DJK Vilzing. Die Oberpfälzer haben einen Stotterstart hingelegt und erst fünf Punkte aus sechs Spielen geholt. Allerdings kamen sie gegen das Spitzenteam aus Heimstetten am Samstag noch zu einem 2:2. „Vilzing wird momentan unter Wert gehandelt. Die werden sich schon noch weiter steigern“, prophezeit Zenkner und rechnet mit einer schweren Partie. Davor will er heute Abend im Training noch einige Lehren aus dem Holzkirchen-Spiel mit seiner Mannschaft aufarbeiten. „Wir müssen einfach kompakter stehen und die Mitte zubekommen.“Vor allem im Defensivverbund müsse man sich steigern. „Wir schießen ja Tore. Aber wir können nicht so viele schießen, wie wir hinten bekommen.“
Pro Spiel kassiert der TSV im Schnitt 2,8 Treffer und liegt nach wie vor auf dem letzten Rang. Mit einem Erfolgserlebnis in Holzkirchen hätte man sogar die Abstiegszone verlassen können. Jetzt aber sollte gegen Vilzing auf jeden Fall gepunktet werden. Ansonsten droht den Landsbergern ein ungemütlicher Spätsommer beziehungsweise Herbst.
Zeisel – Keßler, Hahn (83. Pummer), Lechner (46. Röhrle), Allgeier, Fischer, Höferth, Schulz, Korkor, Sontheim, Kiran (46. Bahadir).
Beigl – Meichelböck, Nichel mann, D. Siegwart, Gilg (67. Beinhofer) – Schön, Bonfert, Storhas (76. Mailänder) – Detmar, P. Siegwart, Özgül (46. Neuhaus).