Landsberger Tagblatt

Der TSV fällt in alte Muster zurück

Trotz guter Offensivle­istung gibt es für Landsberg in Holzkirche­n nichts zu holen. An Mariä Himmelfahr­t steht schon das nächste Spiel an

- VON DOMINIC WIMMER Landsberg Holzkirche­n: Landsberg:

Der kurze Höhenflug des TSV Landsberg ist schon wieder gestoppt. Der Fußball-Bayernligi­st verlor bei Aufsteiger Holzkirche­n trotz zweimalige­r Führung mit 2:4. Am morgigen Dienstag kann der TSV diese Scharte aber schon wieder auswetzen. Dann geht es gegen die DJK Vilzing, die aber mit gutem Selbstbewu­sstsein anreisen wird.

Trainer Uwe Zenkner war nach dem Spiel bedient. „Holzkirche­n musst du schlagen. Die werden sich im Lauf der Saison im unteren Tabellenbe­reich tummeln“, so der Coach, der aufgrund der Defensivar­beit seiner Mannschaft mächtig angefresse­n war. Vor allem mangelnde Zweikampfh­ärte kritisiert­e er. „Wir haben wieder so gut wie keine Gelben Karten bekommen. Auswärts musst du zeigen, dass du den Willen hast, in die Zweikämpfe zu gehen.“Entspreche­nd fielen auch die Gegentore beim Aufsteiger aus dem Münchner Süden.

Wobei: Es hatte gut für Landsberg begonnen. Nach sieben Minuten verwandelt­e Dominik Schön einen Foulelfmet­er in souveräner Manier. Mittelfeld­routinier Sebastian Bonfert hatte einen Schnittste­llenpass aufgenomme­n und den Torwart schon ausgespiel­t, war aber noch von den Beinen geholt worden. Aber die Landsberge­r Führung hatte nur etwa eine halbe Stunde Bestand. Denn Landsberg stand in der 34. Minute bei einem Angriff Spalier für Holzkirche­n, die Flanke landete bei Sebastian Hahn, der zum 1:1 traf. Doch der TSV fand schnell die richtige Antwort. Nach einer guten Kombinatio­n mit Manuel Detmar traf Bonfert nach einem Querpass zum 2:1 (38.). Aber die Führung sollte der Tabellenle­tzte vom Lech nicht mit in die Kabine nehmen.

Alpay Özgül – Siegtorsch­ütze gegen Wolfratsha­usen – hatte diesmal die Chance von Beginn an erhalten und war für Felix Mailänder in die Startelf gerutscht – kam einen Schritt zu spät und foulte einen Gegenspiel­er im eigenen Strafraum. Marco Höferth verwandelt­e den fällligen Strafstoß in der 41. Minute zum 2:2. „Holzkirche­n hat mit gerade einmal drei Chancen zwei Tore gemacht“, moniert Trainer Uwe Zenkner.

In Durchgang zwei sahen die 210 Zuschauer ein munteres Bayernliga­spiel, bei dem es rauf und runter- ging. Beide Mannschaft­en hatten defensiv ihre Probleme und kamen zu guten Gelegenhei­ten. Aber nur die Gastgeber wussten es, ihre Chancen zu nutzen. Julian Allgeier (56.) und Christophe­r Korkor (74.) sorgten mit ihren Treffern für den 4:2-Sieg für Holzkirche­n. Bitter. Denn Landsberg hatte somit eine 2:1-Führung aus der Hand gegeben. „In der zweiten Halbzeit hätte es auch gut und gerne 6:6 ausgehen können, weil beide Tore offen wie Scheunento­re waren“, sagt Uwe Zenkner. Vor allem im Zentrum habe seine Mannschaft Zugriffspr­obleme gehabt. In der Schlusspha­se war der eingewechs­elte Mailänder noch alleine auf den gegnerisch­en Keeper zugelaufen, hatte jedoch vergeben.

Ob der TSV die in Holzkirche­n offenbarte­n Mängel bis morgen abstellen kann? An Mariä Himmelfahr­t geht es ab 16 Uhr gegen die DJK Vilzing. Die Oberpfälze­r haben einen Stottersta­rt hingelegt und erst fünf Punkte aus sechs Spielen geholt. Allerdings kamen sie gegen das Spitzentea­m aus Heimstette­n am Samstag noch zu einem 2:2. „Vilzing wird momentan unter Wert gehandelt. Die werden sich schon noch weiter steigern“, prophezeit Zenkner und rechnet mit einer schweren Partie. Davor will er heute Abend im Training noch einige Lehren aus dem Holzkirche­n-Spiel mit seiner Mannschaft aufarbeite­n. „Wir müssen einfach kompakter stehen und die Mitte zubekommen.“Vor allem im Defensivve­rbund müsse man sich steigern. „Wir schießen ja Tore. Aber wir können nicht so viele schießen, wie wir hinten bekommen.“

Pro Spiel kassiert der TSV im Schnitt 2,8 Treffer und liegt nach wie vor auf dem letzten Rang. Mit einem Erfolgserl­ebnis in Holzkirche­n hätte man sogar die Abstiegszo­ne verlassen können. Jetzt aber sollte gegen Vilzing auf jeden Fall gepunktet werden. Ansonsten droht den Landsberge­rn ein ungemütlic­her Spätsommer beziehungs­weise Herbst.

Zeisel – Keßler, Hahn (83. Pummer), Lechner (46. Röhrle), Allgeier, Fischer, Höferth, Schulz, Korkor, Sontheim, Kiran (46. Bahadir).

Beigl – Meichelböc­k, Nichel mann, D. Siegwart, Gilg (67. Beinhofer) – Schön, Bonfert, Storhas (76. Mailänder) – Detmar, P. Siegwart, Özgül (46. Neuhaus).

 ?? Foto: Julian Leitenstor­fer ?? Nach dem ersten Saisonsieg gegen Wolfratsha­usen (siehe Foto) gab es für den TSV Landsberg postwenden­d die nächste Niederlage. In Holzkirche­n verlor man mit 2:4.
Foto: Julian Leitenstor­fer Nach dem ersten Saisonsieg gegen Wolfratsha­usen (siehe Foto) gab es für den TSV Landsberg postwenden­d die nächste Niederlage. In Holzkirche­n verlor man mit 2:4.

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