Gerti und Franzi freuen sich auf viele Kinder
Neues Konzept Aus dem Büffelhof in Beuerbach wird jetzt eine Erlebnislandwirtschaft. Kleine Gäste sollen sich auf dem Hof besonders wohl fühlen. Und auch im Eventbereich tut sich einiges
Beuerbach „Es war hart, die Tiere wegzugeben“, sagt Steffen Schwencke. Der Besitzer des Büffelhofs Beuerbach hatte 2016 den Entschluss gefasst, die Landwirtschaft in ihrer bisherigen Form aufzugeben und den Hof mit verändertem Konzept weiterzubetreiben berichtete). „Die Umstrukturierung nimmt mehr Zeit in Anspruch als gedacht“, sagt der Hofbesitzer jetzt und stellt das neue Konzept vor.
Seine Tiere hat Schwencke zu einem Kooperationspartner auf dessen „Hof am Meer“in Bremerhaven gegeben. Der Schwerpunkt des Hofladens in Beuerbach ist aber unverändert: italienischer Mozzarella aus Büffelmilch und Büffelspezialitäten. „Insofern bleibt der Büffelhof“, sagt Schwencke, „die Büffel stehen nur nicht mehr hier“. Bei der Vermarktung legt er großen Wert darauf, das ganze Tier zu verwerten. Auch Büffelhorn und Leder sind bei ihm erhältlich.
Achtung und Wertschätzung gegenüber allem Leben, seien es Menschen, Tiere oder Pflanzen, sind Schwencke ein großes Anliegen. „Das habe ich als Kind von meinem italienischen Onkel gelernt“, erzählt er. Wie sein Onkel möchte er dies weitergeben und überlegte sich deshalb ein neues Hofkonzept. Neben zwei Wollschweinen zur Fleischgewinnung soll auf dem zehn Hektar großen Areal künftig wieder eine kleine Büffelherde leben. Für die Tierhaltung sollen die Offenställe renoviert und eventuell verlegt werden. Zwei weibliche Jungbüffel sind bereits hier, fünf sollen es werden. Die anderthalb Jahre alten Büffel Franzi und Gerti sind Handaufzuchten. Schwenckes Lebensgefährtin Sabine Mühlbauer ist gerade dabei, sie behutsam daran heranzuführen, einmal geritten zu werden. Kinder sollen diese Erfahrung machen dürfen, die Steffen Schwencke als Bub auf dem Hof seines Onkels machte. Wenn sich Gerti und Franzi auch kraulen lassen, der Büffelhof soll kein Streichelzoo werden. Vielmehr sollen Kinder hier Landwirtschaft erleben können. Schwencke plant, Beerensträucher und Kartoffeln anzupflanzen und Hühner anzuschaffen. Obst ernten und Marmelade kochen, Kartoffeln ernten, um daraus Kartoffelsalat zu machen, Würstl am Feuer grillen: Jedes Kind soll mithelfen, wo es möchte und die Erfahrung machen dürfen „barfuß im warmen Mist zu stehen, um die Füße warm zu bekommen“. Kooperationen mit Kindergärten und einem Kinderhospiz in Königsbrunn sind angedacht. Mit der für 2018 geplanten Neueröffnung des Eventstalls sollen die ersten Kinder auf den Hof kommen. Das Gebäude soll ertüchtigt werden und neue Sanitäreinrichtungen erhalten.
Auch eine zusätzliche Küche ist geplant, die den Biergarten mitversorgen wird. Bei Einrichtung und Ausstattung möchte Schwencke hin zum Edel-Hochwertigen. Dabei ist ihm wichtig, dass Events ebenso in dem Gebäude stattfinden wie Bastelstunden im Rahmen des Kinderprogramms. Für das neue Konzept sind zahlreiche Umbauten notwendig.
Neben dem Eventstall soll auch eine Ausstellung alter landwirtschaftlicher Maschinen und Geräte gezeigt werden. Der Büffelhof beherbergt bereits jetzt eine große Zahl solcher alten Dinge, manche gehören Schwencke, andere sind Leihgaben befreundeter Landwirte.
Schwenckes Söhne sollen den Büffelhof später weiterführen. Der Jüngere lernt den Kochberuf, um in das Restaurant einsteigen zu können. In Nebengebäuden ist für jeden der beiden eine Wohnung vorgesehen, im Haupthaus eine Wohnküche als Treffpunkt für alle geplant. Der Eingang zu seinem Privatbereich soll getrennt werden vom Eingang zum Restaurant in der ehemaligen Stube des Bauernhauses. Mehr Privatsphäre für sich und seine Lebensgefährtin wünscht sich Schwencke.
Biergarten, Cateringservice und Hofladen auf dem Büffelhof bleiben weiter bestehen. Das Restaurant in dem ehemaligen Bauernhaus wird auf 35 Plätze erweitert. „Ich möchte die familiären Strukturen und die Gemütlichkeit bewahren“, sagt Schwencke. Um mehr Ruhe in den Betrieb zu bringen, möchte er die Zufahrt zum Parkplatz von der Südseite her ermöglichen und die Stellplätze an der Ostseite des Hofs mit direktem Zugang zum neuen Eingangsbereich des Eventstalls anlegen. Das Bauantragsverfahren laufe, der Gemeinderat habe es einstimmig bewilligt, nun liege es am Landratsamt. Für die Veränderungen setzt Steffen Schwencke, der seit 24 Jah-
Zwei Jungbüffel sind schon da, fünf sollen es werden
den Büffelhof in Beuerbach betreibt, auf partnerschaftliche Zusammenarbeit mit den Behörden in der Gemeinde und im Landratsamt. „Ich stelle mich so auf, dass ich auf der sicheren Seite bin, und will nichts durchsetzen, das nicht im gesetzlichen Rahmen ist.“Sei es erlaubt, eine Hecke zwei Meter an die Grenze zu setzen, erweitert er den Abstand auf 2,20 Meter. Für die Umplanung des Eventbereichs beren auftragte er einen Lärmschutzgutachter, der auch den Bau überwacht und im späteren laufenden Betrieb einbezogen wird. Ein umfassendes Brandschutzgutachten gab er ebenfalls in Auftrag.