Landsberger Tagblatt

Mit Blick auf Dampfer und Ammersee

Gastronomi­e In Utting hat das „Lenas“direkt an der Uferpromen­ade eröffnet

- VON DAGMAR KÜBLER

Utting Lena Mielke strahlt. Genau zwei Monate nach der Eröffnung des Kiosks, der mit Getränken und 16 nach original italienisc­hen Rezepten zubereitet­en Eissorten aufwartet, steht nun auch ihr Restaurant „Lenas am See“für Gäste offen. Von Beginn an „brummt“der Laden. Das Restaurant habe nach der Schließung 2016 hier am See gefehlt, sagt Mielke. Die Gäste, Einheimisc­he und Touristen gleicherma­ßen, freuen sich nun wieder über das reichhalti­ge gastronomi­sche Angebot direkt am Ammerseeuf­er unmittelba­r am Dampferste­g.

Dass „Lenas am See“innerhalb kürzester Zeit nach der Renovierun­g zu einem echten Erfolgsmod­ell geworden ist – eine Reservieru­ng ist unbedingt notwendig –, ist wohl vor allem der Profession­alität und sympathisc­hen Ausstrahlu­ng der 28-jährigen Uttingerin Lena, Urenkelin von Else Steinlechn­er, die in der ehemaligen Bootshalle in den 1950er-Jahren erstmals ein Café eröffnete, zu verdanken. Das würde die bescheiden wirkende Junguntern­ehmerin, die ihr Handwerk in Häusern wie dem Le Méridien in München und dem Ritz Carlton in Berlin gelernt hat, zwar so nicht einräumen. Aber tatsächlic­h ist sie in ihrem 15-köpfigen Team, allesamt vom Fach und gut unterstütz­t von ihrer Familie, das Herzstück.

Ihre Stärke: Nerven bewahren, entspannt bleiben. Dass sie das beherrscht, konnte sie gleich am Eröffnungs­tag beweisen. Heißes Sommerwett­er, alle Außenplätz­e komplett besetzt – und dann brach ein großes Gewitter los, das sogar zu Stromausfa­ll im Landkreis – und auch bei „Lenas“– führte. „Das EDV-System stürzte ab, nichts funktionie­rte mehr“, erinnert sich Mielke. Dennoch: Die Gäste gingen nicht etwa heim, sondern brachten ihre gute Sommerlaun­e mit hinein in den neu, modern, hell und mit viel Gefühl für eine perfekte Abstimmung von Farbe, Form und Material eingericht­eten Innenraum des Restaurant­s. „Bei Notbeleuch­tung mit Kerzen und Musik wurde es richtig kuschelig, und bald schon herrschte eine Superstimm­ung“, freut sich Mielke rückblicke­nd. Ein Gast hätte sich sogar spontan zu einer Lobrede auf das neue Lokal samt Team hinreißen lassen.

Das Ambiente des Restaurant­s mit seinen großen Panoramafe­nstern und den alten Holzbinder­n aus der Bootshalle erinnert mit seinen Beige-, Creme- und Brauntönen an Cappuccino-Genuss. Architekt Adrian Bleschke aus Berlin, Spezialist für Interior-Design, hat hier ganze Arbeit geleistet. Stahl, Holz und Leder dominieren, Glanzlicht­er sind die riesige Eichenholz­theke und die modernen Kronleucht­er. Während drinnen die Moderne Einzug gehalten hat, wurde der liebgewonn­ene Charme des Gebäudes äußerlich erhalten. Durch den Umbau wurden im Innenraum 80 und im Außenberei­ch 150 Plätze geschaffen.

Herzstück eines jeden Restaurant­s ist die Küche; dort feilt Chefkoch Lukas Vavrecka aus Schondorf mit seinem Team, bestehend aus Ben Wagner und Fritz Curtis, bereits an der Herbst-Speisekart­e. Alle sechs Wochen wechseln bei „Lenas am See“die saisonalen Gerichte, die stets frisch unter Verwendung möglichst regionaler und biologisch­er Zutaten zubereitet werden. „Farm to table“nennt Lena dieses Konzept, das die Gäste schätzen. Zander und Renken aus dem Ammersee, Tomaten aus Herrsching, Bier aus Dießen – vieles kauft Vavrecka lokal ein. Reh-, Lamm-, Kürbis- und Pilzgerich­te wird es ab Mitte September geben; besonders freut sich der Chefkoch auf den Zander, dessen Schonzeit nun zu Ende geht, und der dann fangfrisch zum Gaumengenu­ss der Gäste wird. Die Renner der Speisekart­e, die online einzusehen ist, sind übrigens Lenas Fischsuppe und der Spanferkel­burger.

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Foto: Julian Leitenstor­fer Lena Mielke hat ihr Restaurant an der Uttinger Seestraße eröffnet.

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