Landsberger Tagblatt

Brummi war mein Trost

- Centa Baumgärtne­r, Gessertsha­usen

Mein Bär Brummi ist bereits 76 Jahre alt. Ich bekam ihn 1939 zu Weihnachte­n. Damals wohnten wir in Haunstette­n, da mein Vater bei der Firma Messerschm­itt gearbeitet hat.

Nur wenn ich mit meinen Eltern spazieren ging, durfte ich meinen Teddybären wie ein kleines Kind auf dem Arm tragen. Da zu dieser Zeit Spielzeug sehr rar war, musste ich gut auf ihn aufpassen und dafür sorgen, dass er nicht schmutzig wurde.

Brummi war mein Trost bei den Luftangrif­fen und Fliegerala­rmen, ohne ihn ging ich nie in den Schutzkell­er. Wenn wir in der Wohnung waren, dann hatte er seinen Platz auf dem Kanapee.

Beim Umzug 1944 war mein Teddybär das Erste und auch Einzige, was ich in den Arm nahm, damit er ja nicht zurückblie­b. Meine Mutter fragte mich damals, ob ich sonst nichts brauche. Nein, Hauptsache Brummi ist dabei, dann ist alles halb so schlimm.

Er war und ist bis heute mein bestes Weihnachts­geschenk. Zwischenze­itlich haben meine drei Kinder, fünf Enkel und drei Urenkel Brummi zum Spielen gehabt, und so sieht er jetzt ein bisschen demoliert aus. Da Stricken zu meinen Leidenscha­ften gehört, habe ich auch für meinen Brummi Kleidung gestrickt.

Auch heute hat er seinen Platz auf der Lehne unserer Couch im Wohnzimmer. Zusammen mit seinem Freund Wuff, den ich vor etwa 25 Jahren selbst gebastelt habe, und Luggi bilden die drei ein herziges Trio mit hohem

Erinnerung­swert.

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Hier siehst du (von links): Wuff, Bär Brummi und Lug gi.

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