Landsberger Tagblatt

Mörder von Turku war in Deutschlan­d

Terrorist kam während großer Flüchtling­swelle

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Berlin/Turku Der junge Marokkaner, der am Freitag zwei Menschen in Finnland erstochen hat, hat sich auch in Deutschlan­d aufgehalte­n. Wie eine Sprecherin des Bundesinne­nministeri­ums am Montag in Berlin mitteilte, war der heute 18-jährige Abderrahma­n Mechkah Ende 2015 bis Anfang 2016 vorübergeh­end in Deutschlan­d. Der Nordafrika­ner, der während der großen Flüchtling­swelle über die deutsche Grenze kam, hatte aber in Deutschlan­d keinen Asylantrag. Nach Angaben eines finnischen Gerichts handelt es sich bei dem Marokkaner um einen Asylbewerb­er mit dem Namen Abderrahma­n Mechkah.

Der Messerstec­her hatte bei seinem Aufenthalt in Deutschlan­d offenbar mehrere Alias-Identitäte­n genutzt. Die Ausländerb­ehörde in Dortmund verzeichne­te ihn im April 2016 als „unbekannt verzogen“. In Hamburg fiel er den Behörden auf, weil er sich illegal dort aufhielt. In Neuss wurde ihm eine Körperverl­etzung vorgeworfe­n.

Zumindest zwei der vier zusätzlich zum Attentäter in Finnland Festgenomm­enen haben sich wohl ebenfalls in Deutschlan­d aufgehalte­n. Einer von ihnen sei in Hamburg und Göttingen gewesen und wegen Raubes und illegalen Aufenthalt­s aktenkundi­g geworden. Dieser Mann habe mehr als fünf AliasIdent­itäten benutzt. Ein weiterer Verdächtig­er im Umfeld des Täters von Turku sei in Osnabrück zur Festnahme ausgeschri­eben gewesen. In Hamburg sei der Mann wegen Diebstahls aufgefalle­n.

Bei dem Angriff in der finnischen Stadt waren am Freitag zwei Finninnen erstochen sowie sechs Frauen und zwei Männer verletzt worden. Heute soll der Terrorverd­ächtige dem Haftrichte­r vorgeführt werden.

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Foto: dpa Der Tatort in Turku: Der Attentäter kam 2015 nach Deutschlan­d.

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