Gefährliche Abrissarbeiten
Pflugfabrik Bei den Abrissarbeiten in der Von-Kühlmann-Straße kommt es zu einem Zwischenfall. Er geht zwar glimpflich aus, dennoch sieht die Firma nun Anlass zum Handeln
Das hätte schief gehen können. Bei Abrissarbeiten an der ehemaligen Pflugfabrik sind gestern Vormittag Gebäudeteile auf die Von-Kühlmann-Straße gestürzt.
Landsberg Das hätte schiefgehen können. Am Dienstagvormittag sind bei den Abrissarbeiten der ehemaligen Pflugfabrik in Landsberg Gebäudeteile auf die Von-Kühlmann-Straße gestürzt. Aktuell führt an dieser Stelle der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbei. Zu einem Unfall kam es nicht. Aber trotzdem sollen die Sicherheitsvorkehrungen an der Stelle nun verschärft werden.
Dienstag, kurz nach halb elf. Die Arbeiten zum Abriss der ehemaligen Pflugfabrik laufen auf Hochtouren. Seit 23. Juni werden die ehemaligen Industriehallen abgetragen. Wie mehrfach berichtet, wird auf dem Areal Platz geschaffen für das Wohnbauprojekt „Urbanes Leben am Papierbach“von „Ehret und Klein“. Etwa 1500 Menschen sollen dort einmal leben. Eine Baufirma ist seit fast zwei Monaten damit beschäftigt, mit schweren Gerät die alten Hallen und Gebäude niederzureißen. Von einem Autokran hängt eine übergroße Matte herab, die verhindern soll, dass Schuttteile auf die Von-Kühlmann-Straße fallen. „Ein offenbar nicht so gut befestigtes Fensterelement hat sich in entsprechender Höhe von der Fassade gelöst und ist innerhalb des Bauzaunes herabgefallen“, teilt Anke Witzel vom Projektträger „Ehret und Klein“auf Nachfrage mit. „Durch den Aufprall wurde ein Bauzaunfeld umgeworfen und das Fensterelement kam im abgesperrten Bereich der temporären Einbahnregelung zu Liegen. Der öffentliche Bereich beziehungsweise die Fahrbahn waren nicht betroffen. Eine Gefährdung der Verkehrsteilnehmer bestand also nicht.“
Zwar ging der Vorfall am Dienstag glimpflich ab. Aber wie unsere Fotoaufnahmen zeigen, lehnten schwere Metallteile im Bereich der Warnbaken, mit denen die Fahrbahn einspurig verengt wird. Zudem räumten Arbeiter Betonteile von der freigegebenen Fahrbahn weg. Fahrzeuge wurden keine getroffen. Seit Wochen wird der Verkehr mittels Ampelschaltung einspurig an der Baustelle vorbeigeführt. Auch eine mehrere Hundert Meter lange Holzwand wurde auf- gestellt, die das einstige Firmengelände anstelle eines herkömmlichen Bauzauns absichert.
Seitens der Stadt wurde im Vorfeld eine verkehrsrechtliche Anordnung erlassen, die eine Verlegung des Fußwegs auf die Ostseite der Straße und eben die einspurige Verkehrsleitung mit Ampelschaltung vorsieht. „Alles wurde nach Regelplan abgesichert“, sagt Wolfgang Langer vom Ordnungs-und Marktamt. Die Holzwand entlang des Geländes, die zur Absicherung des Geländes dient, habe der Projektträger auf eigenes Bestreben hin aufgestellt und sei keine Auflage der Stadt gewesen. Ebenso hätte die Abrissfirma den gigantischen Schutzteppich aus Eigeninitiative aufgehängt.
Angesichts des Zwischenfalls am Dienstag, die Von-Kühlmann-Straße aus Sicherheitsgründen komplett zu sperren, hält er „für schwierig“. Ausnahme: „Wenn das Unterneh- men uns mitteilt, es hat in gewissen Zeiten heikle Pfeiler rauszunehmen und Gefahr besteht, könnte man eine partielle Vollsperrung einrichten.“Allerdings würde dies das Ordnungsamt nicht alleine entscheiden, sondern auch in Rücksprache mit der Polizei.
Das Abrissunternehmen wird seine Sicherheitsvorkehrungen an der Von-Kühlmann-Straße nun verschärfen. „Die Firma Ettengruber wird zukünftig einen zusätzlichen, mit Sichtschutz versehenen Bauzaun jeweils auf die Länge des temporären Einbahnbereichs montieren, da sich der bestehende geschlossene Bauzaun nicht variabel nach außen versetzen lässt“, teilt Anke Witzel von „Ehret und Klein“mit. Die Abbrucharbeiten entlang der Von-Kühlmann-Straße sollen noch rund fünf bis sieben Wochen andauern, wie das Unternehmen mitteilt.