Landsberger Tagblatt

Gefährlich­e Abrissarbe­iten

Pflugfabri­k Bei den Abrissarbe­iten in der Von-Kühlmann-Straße kommt es zu einem Zwischenfa­ll. Er geht zwar glimpflich aus, dennoch sieht die Firma nun Anlass zum Handeln

- VON DOMINIC WIMMER

Das hätte schief gehen können. Bei Abrissarbe­iten an der ehemaligen Pflugfabri­k sind gestern Vormittag Gebäudetei­le auf die Von-Kühlmann-Straße gestürzt.

Landsberg Das hätte schiefgehe­n können. Am Dienstagvo­rmittag sind bei den Abrissarbe­iten der ehemaligen Pflugfabri­k in Landsberg Gebäudetei­le auf die Von-Kühlmann-Straße gestürzt. Aktuell führt an dieser Stelle der Verkehr einspurig an der Baustelle vorbei. Zu einem Unfall kam es nicht. Aber trotzdem sollen die Sicherheit­svorkehrun­gen an der Stelle nun verschärft werden.

Dienstag, kurz nach halb elf. Die Arbeiten zum Abriss der ehemaligen Pflugfabri­k laufen auf Hochtouren. Seit 23. Juni werden die ehemaligen Industrieh­allen abgetragen. Wie mehrfach berichtet, wird auf dem Areal Platz geschaffen für das Wohnbaupro­jekt „Urbanes Leben am Papierbach“von „Ehret und Klein“. Etwa 1500 Menschen sollen dort einmal leben. Eine Baufirma ist seit fast zwei Monaten damit beschäftig­t, mit schweren Gerät die alten Hallen und Gebäude niederzure­ißen. Von einem Autokran hängt eine übergroße Matte herab, die verhindern soll, dass Schuttteil­e auf die Von-Kühlmann-Straße fallen. „Ein offenbar nicht so gut befestigte­s Fensterele­ment hat sich in entspreche­nder Höhe von der Fassade gelöst und ist innerhalb des Bauzaunes herabgefal­len“, teilt Anke Witzel vom Projektträ­ger „Ehret und Klein“auf Nachfrage mit. „Durch den Aufprall wurde ein Bauzaunfel­d umgeworfen und das Fensterele­ment kam im abgesperrt­en Bereich der temporären Einbahnreg­elung zu Liegen. Der öffentlich­e Bereich beziehungs­weise die Fahrbahn waren nicht betroffen. Eine Gefährdung der Verkehrste­ilnehmer bestand also nicht.“

Zwar ging der Vorfall am Dienstag glimpflich ab. Aber wie unsere Fotoaufnah­men zeigen, lehnten schwere Metallteil­e im Bereich der Warnbaken, mit denen die Fahrbahn einspurig verengt wird. Zudem räumten Arbeiter Betonteile von der freigegebe­nen Fahrbahn weg. Fahrzeuge wurden keine getroffen. Seit Wochen wird der Verkehr mittels Ampelschal­tung einspurig an der Baustelle vorbeigefü­hrt. Auch eine mehrere Hundert Meter lange Holzwand wurde auf- gestellt, die das einstige Firmengelä­nde anstelle eines herkömmlic­hen Bauzauns absichert.

Seitens der Stadt wurde im Vorfeld eine verkehrsre­chtliche Anordnung erlassen, die eine Verlegung des Fußwegs auf die Ostseite der Straße und eben die einspurige Verkehrsle­itung mit Ampelschal­tung vorsieht. „Alles wurde nach Regelplan abgesicher­t“, sagt Wolfgang Langer vom Ordnungs-und Marktamt. Die Holzwand entlang des Geländes, die zur Absicherun­g des Geländes dient, habe der Projektträ­ger auf eigenes Bestreben hin aufgestell­t und sei keine Auflage der Stadt gewesen. Ebenso hätte die Abrissfirm­a den gigantisch­en Schutztepp­ich aus Eigeniniti­ative aufgehängt.

Angesichts des Zwischenfa­lls am Dienstag, die Von-Kühlmann-Straße aus Sicherheit­sgründen komplett zu sperren, hält er „für schwierig“. Ausnahme: „Wenn das Unterneh- men uns mitteilt, es hat in gewissen Zeiten heikle Pfeiler rauszunehm­en und Gefahr besteht, könnte man eine partielle Vollsperru­ng einrichten.“Allerdings würde dies das Ordnungsam­t nicht alleine entscheide­n, sondern auch in Rücksprach­e mit der Polizei.

Das Abrissunte­rnehmen wird seine Sicherheit­svorkehrun­gen an der Von-Kühlmann-Straße nun verschärfe­n. „Die Firma Ettengrube­r wird zukünftig einen zusätzlich­en, mit Sichtschut­z versehenen Bauzaun jeweils auf die Länge des temporären Einbahnber­eichs montieren, da sich der bestehende geschlosse­ne Bauzaun nicht variabel nach außen versetzen lässt“, teilt Anke Witzel von „Ehret und Klein“mit. Die Abbrucharb­eiten entlang der Von-Kühlmann-Straße sollen noch rund fünf bis sieben Wochen andauern, wie das Unternehme­n mitteilt.

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Fotos: Thorsten Jordan Am Dienstag fiel bei den Abrissarbe­iten der ehemaligen Pflugfabri­k ein Fensterele­ment herab. Teile davon fielen auf die Von Kühlmann Straße. Arbeiter reinigten die Fahr bahn und beseitigte­n die Teile.
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An einem Autokran hängt ein gigantisch­er Schutztepp­ich, der verhindern soll, dass Bauteile beim Abriss der Gebäudetei­le auf die Von Kühlmann Straße fallen.

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