Landsberger Tagblatt

Die Adria Perle in Istrien

Rovinj bietet Charme, viel Kunst und Kultur

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Die kroatische Adria-Halbinsel Istrien erlebt eine Renaissanc­e als Reiseziel. Neben dem klassische­n Badeurlaub gewinnt das romantisch­e Hinterland mit seinen Steindörfe­rn und Weinstraße­n zunehmend an Bedeutung. Attraktive Wellnessan­gebote, kulinarisc­he Spezialitä­ten wie die weißen Trüffel und einzigarti­ge Kulturdenk­mäler wie die römische Arena in Pula machen Istrien auch in den Nebensaiso­nen zum Top-Reiseziel. Besonderen Charme versprüht auch die Adria-Perle, die Stadt Rovinj. Wie ein überdimens­ionaler Wetterhahn krönt die riesige, durch den Wind drehbare Kupferskul­ptur eines Mädchens mit Wagenrad und Palmzweig den 60 Meter hohen Glockentur­m der Basilika der Stadt: Euphemia ist die Schutzheil­ige der wie eine Muschel ins Meer hinausrage­nden Stadt. Als 15-Jährige war sie wegen ihres christlich­en Glaubens gefoltert und getötet worden. Vor rund 1200 Jahren wurde der zuvor in Konstantin­opel aufbewahrt­e Marmorsark­ophag – so die Legende – auf geheimnisv­olle Weise von den Wellen des Meeres in Rovinj angeschwem­mt.

Venezianis­cher Barock

Die klassizist­ische Kirche mit Fundamente­n aus dem 5. Jahrhunder­t ist traditions­gemäß eines der ersten Ziele der Besucher. Durch verwinkelt­e Gässchen führt der steingepfl­asterte Weg hinauf zur venezianis­chbarocken Basilika. Dabei spaziert man vorbei an unzähligen Galerien mit malerische­n, blumenüber­wucherten Innenhöfen, kleinen Boutiquen und einladende­n Restaurant­s. Von der Basilika aus eröffnet sich ein beeindruck­endes Panorama auf die buckelige Dächerland­schaft und die buchtenrei­che Küste mit ihrer vorgelager­ten Inselwelt. Dass Rovinj oftmals als die „italienisc­hste Stadt Istriens“bezeichnet wird, kommt nicht von ungefähr, denn von 1283 bis 1797 war die einstige Inselstadt, die erst 1763 durch Aufschüttu­ngen mit dem Festland verbunden wurde, unter venezianis­cher Herrschaft.

Bei einem Stadtbumme­l sollte man sich für einen Besuch des barocken Heimatmuse­ums und einer wunderschö­nen, botanische­n Gartenanla­ge ausreichen­d Zeit nehmen: Vom Yachthafen gelangt man in den 100-jährigen, 52 Hektar großen Wald- und Landschaft­spark am Zlatni Rt, der auch mit idyllische­n Badeplätze­n aufwartet.

Zum genussvoll­en Tagesauskl­ang darf ein Besuch in der Valentino-Bar nicht fehlen. Am besten in einem bequemen Korbsessel oder mit dickem Kissen direkt auf den Altstadtfe­lsen am Meer den Sonnenunte­rgang beobachten. art/bif

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