Ein Storch, (fast) ganz in Schwarz
Fotograf bekommt seltene Art vor die Linse
Raisting Auch wenn jedes Frühjahr von Neuem die Ankunft eines jeden Weißstorches besonders beachtet wird, sind diese Schreitvögel inzwischen alltäglich in der Ammerseeregion. Etwas anderes ist es mit den Schwarzstörchen. Doch ab und zu wird hier auch diese Art gesichtet. Der Fotograf Ralf Ruder hat ihn kürzlich auf einer Wiese zwischen Pähl und Raisting vor die Linse bekommen.
Nachgefragt bei Storchenkenner Wolfgang Bechtel aus Herrsching erfährt man, dass der Schwarzstorch inzwischen zu den Brutvögeln der Region gehört und man ihn immer wieder im Ammerseegebiet antreffen kann. Er sei jedoch viel seltener als der Weißstorch. Was macht den Schwarzstorch so besonders? Während der Weißstorch gerne seine Horste in der Nähe menschlicher Siedlungen baut – wir sehen sie auf Häusern, Ställen und Bäumen mitten in den Ortschaften – ist der Schwarzstorch dagegen sehr scheu. Er meidet den Kontakt zu Menschen und gibt sein Nest auf, sobald es zu Störungen rund um den Horst kommt.
Ihn zieht es zum Brüten eher in den Wald und in Buschlandschaften. Die Nähe zum See oder zu einem Fließgewässer ist ihm jedoch wichtig, denn er ernährt sich hauptsächlich und mehr als sein weiß gefiederter Verwandter von Tieren, die direkt am oder im Wasser leben.
In Bayern gilt der Schwarzstorch laut Landesbund für Vogelschutz (LBV) als seltener und gefährdeter Brutvogel und steht deshalb auch auf der Roten Liste der bedrohten Tierarten. Derzeit soll es 105 Brutpaare in Bayern geben.