Fleisch und Wurst rund um die Uhr
Wirtschaft Der Automat der Metzgerei Pschorr neben der Tankstelle in Asch kennt keine Öffnungszeiten
Ein „Eier-Haisla“gibt es schon in Leeder und auf dem Hof der Familie Gast fließt die Milch aus dem Automaten. Seit Neuestem erhält man in Asch ebenso wie schon an einem Standort in Landsberg rund um die Uhr Fleisch und Wurst per Münzeinwurf und Knopfdruck. Aufgestellt hat diese Selbstbedienungsstation die Metzgerei Pschorr in einem Unterstand neben der Tankstelle des Autohauses Kornes.
Man wollte mit diesem Fleischautomaten den Kunden auch außerhalb der Geschäftszeiten zur Verfügung stehen, erläutert Fleischsommelier und Juniorchef Tobias Pschorr den Grundgedanken der kostspieligen Anschaffung, „die man sich lange überlegt hat“. Doch eine Ausweitung der Ladenöffnungszeiten, wie sie etwa ein Supermarkt bietet, sei nicht infrage gekommen. Auch habe er mit jungen Leuten geredet und die hätten ihm vermittelt, dass die Idee, den Grill anzuwerfen, oft ganz spontan auftauche. Und dies könne ja durchaus beim Tanken passieren. So habe man ganz bewusst diesen Standort in Asch gewählt.
Und der Erfolg gibt ihm durchaus recht. Vor allem an den schönen Wochenenden herrsche rege Nachfrage nach dem Grillfleisch wie etwa nach der Schweinelende oder dem Halsgrat, und am letzten Feiertag habe er sogar drei- bis viermal nachgefüllt, berichtet Tobias Pschorr. Denn auch im Automat soll die Qualität der des Geschäftes entsprechen und deshalb packe man ihn auch nicht bis zum Anschlag voll, sondern mache lieber eine zusätzliche Fahrt. Sobald die Fächer leer geräumt seien oder das Wechselgeld fehle, erhalte er eine Nachricht auf sein Handy. Zudem würden alle getätigten Verkäufe aufgezeichnet, denn darauf lege schon das Finanzamt wert, schmunzelt er. So habe er auch schon mitten in der Nacht Vorgänge registriert.
Es seien nicht nur die eigenen Kunden, die den neuen Service nutzten, erzählt er weiter. Beim Auffüllen habe er Leute beobachtet, die man bisher nicht im Laden gesehen habe. Gut nachgefragt seien auch die Gläser beispielsweise mit Streichwurst oder Presssack für die Brotzeit und vor allem nach dem Skandal um Fipronil die Eier vom nahe gelegenen Buchhof, die es in dem auf drei Grad gekühlten Automat ebenso gibt. Nach dem Ende der Grillsaison werde man das Angebot verändern, kündigt Tobias Pschorr an, da soll es dann etwa Rouladen oder auch einen Sonntagsbraten geben.
Ein Hindernis aus dem Weg geräumt
Überwunden habe man zudem ein Anfangshindernis. Denn auf der abgepackten Ware müssen die Inhaltsanteile genau aufgeschlüsselt werden. Man habe sich das ausrechnen lassen und auf die Etiketten gedruckt, die man durch das Sichtfenster sieht. Da es sich um keine Massenware handelt, ändere sich je nach Gewicht auch immer wieder der Preis, weist Tobias Pschorr noch hin, der dem im Laden auch entspreche.