Kuchenpapier verhüllt die Fenster
Bahnhof Neuer Pächter, Umbau und geschlossene Toiletten. Nur der Fahrkartenverkauf ist auf
Landsberg Mit Kuchenpapier verhüllt ist seit einigen Tagen das Café im Landsberger Bahnhof. Nur noch das Reisecenter und die Fahrkartenautomaten in der Vorhalle sind zugänglich. Grund dafür ist, dass renoviert und umgebaut wird. Denn im Oktober soll das Lokal neu eröffnet werden: Der neue Pächter Thomas Schmidt plant ein Erlebnisrestaurant in dem Stationsgebäude.
Verschlossen sind damit auch die Toiletten, die vom Bahnhof direkt betretbar und öffentlich zugänglich waren. Die freie WC-Benutzung sei aus Kulanz der ehemaligen Besitzer und der Stadt ermöglicht worden, erklärt Stephan Schienbein, der Stationsbetreuer der Deutschen Bahn (DB). Der Landsberger Bahnhof sei, da eingleisig und Endhaltestelle, viel zu klein und zu wenig genutzt, als dass sich eigene Toiletten für die DB lohnen würden.
Das bestätigt auch Tyll-Patrick Albrecht. Er ist stellvertretender oberbayerischer Vorsitzender des Fahrgastverbands Pro Bahn. „Die Deutsche Bahn hält sich bei so was am liebsten raus, so eine Toilette ist ihr schlichtweg zu teuer. Es gibt allerdings seit Jahren einen Vertrag zwischen dem Besitzer des Bahnhofs und der Stadt Landsberg. Den hat damals Thomas Walter abgeschlossen, der den Bahnhof gekauft, renoviert und zu dem gemacht hat, was er jetzt ist. Ausgemacht war, dass die Stadt die Hälfte der anfallenden Kosten der Toilette übernimmt. Als 2012 Andreas Holzhey den Bahnhof gekauft hat, wurde der Vertrag neu ausgehandelt. Die Stadt konnte und wollte weniger zahlen, doch die Toiletten blieben öffentlich.“So blieb es auch bis heute.
Wie mit den Toiletten weiterverfahren wird, ist momentan Gegenstand von Gesprächen mit der Stadt Landsberg, sagt dazu der neue Pächter Thomas Schmidt, ohne auf Einzelheiten einzugehen.