Mit dem Pavillon ging es los
Freizeitgelände Bernd Pickl übernimmt am 1. Januar 2018 den Campingplatz in Utting. Mit dem Landsberger Tagblatt hat er über seine Pläne gesprochen
Utting Die Gemeinde Utting hat einen neuen Pächter für den Campingplatz gesucht und ihn gefunden: Bernd Pickl, der seit neun Jahren den Pavillon im Freizeitgelände betreibt und seit 2016 das Restaurant „Alte Villa“nebst großem Biergarten gepachtet hat, wird ab 1. Januar 2018 auch für den Campingplatz zuständig sein, wie Bürgermeister Josef Lutzenberger dem Landsberger Tagblatt bestätigte.
Freilich nicht ganz alleine: Pickl hat sozusagen die Familie mit im Boot. Ehefrau Martina kümmert sich bereits um den Pavillon. Und der älteste Sohn, der Hotelfachmann ist, lernt jetzt Koch in der Alten Villa, wie Pickl erzählt. Sohn Nummer zwei überlege, Gastronomiemanagement zu studieren. Pickl selbst ist gelernter Metzger, die Familie betrieb in Utting über Generationen eine Metzgerei in der Bahnhofstraße.
„Meine Aufgabe ist jetzt das Management“, erläutert er, dass der Chef nun weniger hinter den Tresen zu finden sein wird, sondern dort, wo es gilt, den Überblick zu wahren. 20 Bewerber gab es laut Pickl und zum Schluss musste sich der Gemeinderat zwischen drei Uttinger Bewerbern entscheiden.
Pickl konnte mit einem Konzept überzeugen, das eine solide Überarbeitung des Campingplatzes verspricht, zu dem auch der Badeplatz, der kleine Supermarkt am Pavillon und 400 Bootsliegeplätze gehören. „Es sind Liegeplätze für Camper, die kurzfristig da sind und welche, die übers Jahr gemietet werden können.“Mit einem Slipwagen könnten die Boote ins Wasser gelassen werden. Die Campingsaison startet gewöhnlich am 1. April und dauert bis 15. Oktober, die Dauercamper können auch im Winter auf den Platz, „es gibt hier Jahrescamping und Sommercamping“. Der Gemeinde stehen laut Pickl vertraglich zwei Drittel der Einnahmen zu.
Für den Anfang wird Pickl in erster Linie die Infrastruktur modernisieren. Es wird eine Stromleitung zum Zeltplatz gelegt und für die Dauercamper, zu denen die Pickls Pächter des Pavillons ein gutes Verhältnis gewonnen haben, sollen Wasserstellen eingerichtet werden.
Was an den Gebäuden im Campingplatz herzurichten ist, darüber wird es laut Pickl mit der Gemeinde noch Gespräche geben. Mittelfristig sollen auch der Kinderspielplatz vergrößert und ein Beachvolleyballplatz eingerichtet werden. „Dieser wird öffentlich zugänglich sein.“Darum wird dieses Areal am südöstlichen Rande des Platzes situiert sein. Auf dem Campingplatz sollen auch Bäume gepflanzt werden, die den Campern Schatten spenden. Und er will später auch „Mobile Homes“, das heißt, feststehende Hütten anbieten, die gemietet werden können. Hergerichtet werden soll auch der Badeplatz, beispielsweise die Duschen. Einfache Umkleiden sind geplant und ein Sandkasten für Kinder. „Und es werden Liegen und Sonnenschirme vermietet.“Überarbeiten will Pickl auch den Pavillon, der von allen frequentiert wird: Campinggästen, Radlern, Ausflüglern und Uttingern. Die Dauercamper kommen nach den Erfahrungen von Martina und Bernd Pickl vor allem aus dem bayrisch-schwäbischen Raum und aus Baden-Württemberg. Und die Somals mergäste von überall: „Da sind Brucker dabei, aber auch Holländer und Skandinavier.“
Pickl will seinen Gästen nicht nur einen komfortablen Campingplatz anbieten, sondern auch ein Programm: „Mal nach Andechs fahren oder ihnen den Ammersee-Höhenweg zeigen.“Wichtig ist ihm auch eine gute Zusammenarbeit mit dem Hochseil-Klettergarten. Und die Pickls wollen sich Anregungen holen: „Wir werden uns ein Wohnmobil leihen und herumfahren.“Pickl hat auch eine Zeitvorgabe für seine Pläne: „In fünf Jahren soll das ein geschmeidiger Campingplatz sein.“